Die Elektromobilität hat längst Einzug in den Motorsport gehalten – und Ducati spielt dabei eine zentrale Rolle.  Seit 2023 stellt der italienische Hersteller das Einheitsmotorrad für die FIM MotoE World Championship.  Mit der neuen Evolutionsstufe der Ducati V21L für die Saison 2025 zeigt die Marke aus Borgo Panigale, wie konsequent sie an der Entwicklung batterieelektrischer Hochleistungsmotorräder arbeitet.  Dabei stehen nicht nur Gewichtsreduktion und Effizienz im Fokus, sondern auch gezielte Optimierungen an Fahrwerk und Elektronik.

Neues Batteriepaket: Mehr Leistung, weniger Gewicht

Das Herzstück der V21L 2025 ist ein überarbeitetes Batteriepaket mit höherer Energiedichte.  Anstelle der bisherigen 4,2-Ah-Zellen kommen nun 5,0-Ah-Zellen zum Einsatz.  Trotz der gestiegenen Energiedichte wurde die Anzahl der Zellen von 1.152 auf 960 reduziert – das bedeutet eine Gewichtsersparnis von 8,2 kg.  Das neue Batteriepaket ist präzise entlang des Rahmens geformt und folgt dem zentralen Verlauf des Motorrads, wodurch eine optimale Gewichtsverteilung erhalten bleibt.

Die Leistung und Reichweite der Maschine bleiben trotz der Änderungen unverändert.  Ducati-Testsimulationen zufolge könnte die geringere Masse allerdings eine Verbesserung der Rundenzeiten von bis zu drei bis vier Zehntelsekunden bringen – je nach Streckenlayout.

 

Fahrwerk und Ergonomie: Feinabstimmung für mehr Stabilität

Auch am Fahrwerk wurde gefeilt: Die V21L wurde durch neue Lenkkopfbuchsen um vier Millimeter verlängert, ohne die grundlegende Geometrie zu verändern.  Ziel ist eine erhöhte Stabilität beim Bremsen.  Darüber hinaus ist der Schwingenlagerpunkt nun höhenverstellbar, was Teams mehr Spielraum für individuelle Setups bietet – insbesondere bei der Anpassung des Kettenzugs bei unterschiedlichen Übersetzungen.

 

Elektronik: Feintuning für den Rennbetrieb

Neu in der Saison 2025 ist die Möglichkeit, die Traktionskontrolle kurvenweise anzupassen.  Über drei individuell konfigurierbare Mappings können die Teams den Eingriff der Traktionskontrolle je nach Streckenabschnitt und Fahrstil optimieren.  Diese Maßnahme bringt das elektronische Setup der V21L näher an das Niveau moderner MotoGP-Maschinen.

 

Reduktion der ungefederten Massen: Neue Felge bringt Vorteile

Ein weiteres Detailupdate betrifft das Hinterrad: Ab dem zweiten Rennwochenende in Assen wird eine neue, um 600 g leichtere Hinterradfelge ohne Pseudo-Dämpferelemente eingesetzt.  Durch die Reduktion der ungefederten Masse profitiert das Fahrverhalten spürbar – insbesondere beim Handling und in schnellen Richtungswechseln.

 

Technische Daten: Ducati V21L 2025 (Auszug)

  • Batterie: 5,0 Ah-Zellen, 960 Stück
  • Gewicht: 216,2 kg / ca. 476,6 lbs (zuvor 225 kg / ca. 496 lbs)
  • Leistung: unverändert (offizielle kW-/PS-Angabe von Ducati nicht spezifiziert)
  • Traktionskontrolle: kurvenweise anpassbar, 3 Mappings
  • Hinterradfelge: ab Assen, 600 g leichter

 

Saison 2025: Sieben Stationen, 14 Rennen

Die neue MotoE-Saison startet am 10. Mai in Le Mans und umfasst sieben Rennwochenenden mit je zwei Läufen.  Ducati stellt für alle 18 Stammfahrer und fünf Ersatzmotorräder die aktualisierte V21L bereit.  Die Stationen reichen von Frankreich über die Niederlande, Österreich und Ungarn bis nach Portugal, wo am 8. November das Finale in Portimão stattfindet.

MotoE-Kalender 2025 (Auszug):

  • Le Mans (Frankreich): 9.–10. Mai
  • Assen (Niederlande): 27.–28. Juni
  • Red Bull Ring (Österreich): 15.–16. August
  • Balaton Park (Ungarn): 22.–23. August
  • Barcelona (Spanien): 5.–6. September
  • Misano (Italien): 12.–13. September
  • Portimão (Portugal): 7.–8. November

 

Ausblick: Wird es bald ein straßenzugelassenes Ducati-Elektrobike geben?

Die kontinuierliche Weiterentwicklung der V21L lässt vermuten, dass Ducati nicht nur auf den Rennsport abzielt.  Vielmehr soll die MotoE-Plattform als technisches Testfeld dienen, um Erfahrungen für ein mögliches Serien-Elektromotorrad zu sammeln.  Noch ist unklar, wann ein solches Modell erscheinen könnte – doch Ducati hat bereits signalisiert, dass man bereit sein will, sobald Batterietechnologien eine Umsetzung im Sinne der Markenphilosophie ermöglichen.

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