Seit Jahrzehnten versuchen Motorradhersteller, das Schalten auf zwei Rädern zu automatisieren, was mal besser und mal schlechter gelang. Während viele frühere Versuche scheiterten, haben aktuelle Entwicklungen das Potenzial, die Motorradwelt nachhaltig zu verändern. KTM hat ein neues automatisiertes Getriebe (AMT) patentieren lassen und dies erfolgreich in ihrer kommenden 1390 Super Adventure R getestet. Diese Innovation könnte bereits ab Ende 2024 verfügbar sein.
KTM präsentierte ihr AMT-Getriebe beim Erzbergrodeo in Österreich, wo es in der neuen 1390 Super Adventure R getestet wurde. Das Herzstück dieses Systems ist eine Getriebeschaltsperre für Getriebe mit einer Fliehkraftkupplung, wie sie auch in der bekannten Rekluse-Kupplung zum Einsatz kommt. Diese elektronische Schaltsperre verhindert, dass das Motorrad beim Abstellen mit eingelegtem Gang wegrollt. Dank dieser Technologie entfällt die Notwendigkeit einer separaten Parkbremse.
Das neue AMT-Getriebe von KTM kombiniert eine Fliehkraftkupplung mit einem Schaltmotor, der direkt auf die Schaltwalze wirkt. Dies ermöglicht dem Fahrer, die Gänge per Knopfdruck zu wechseln. Der Kupplungshebel entfällt komplett, wobei der Fußschalthebel optional erhalten bleiben kann, um bei Bedarf manuell schalten zu können. Diese Technologie ermöglicht eine nahtlose Kombination aus automatisiertem und manuellem Schalten.
Automatik-Getriebe im Vergleich
KTM tritt mit dieser Innovation in die Fußstapfen anderer Hersteller, die ähnliche Systeme entwickelt haben. Beispielsweise hat Honda mit ihrem Dual-Clutch-Transmission (DCT) System bereits großen Erfolg, insbesondere bei Modellen wie der Africa Twin. Auch BMW arbeitet an einem ähnlichen System, dem Automated Shift Assistant (ASA), welches ab 2025 erwartet wird. Im Gegensatz zu diesen Systemen verwendet KTM jedoch eine einzige Fliehkraftkupplung, was das System vereinfacht und weniger Bauteile benötigt.
Zukünftige Verfügbarkeit und Modelle
Das neue AMT-Getriebe wird voraussichtlich ab dem Modelljahr 2025 in der 1390 Super Adventure R sowie in weiteren Modellen wie der Super Duke GT verfügbar sein. Es bleibt abzuwarten, ob das Getriebe als Standard oder als Option angeboten wird, aber die Chancen stehen gut, dass es eine bedeutende Rolle in KTMs zukünftiger Modellpalette spielen wird.
Fazit
Mit der Einführung des automatisierten Getriebes (AMT) könnte KTM einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft des Motorradfahrens machen. Diese Technologie vereint die Vorteile eines manuellen Getriebes mit dem Komfort einer Automatik und könnte das Fahrerlebnis vieler Motorradfans erheblich verbessern. Die kommenden Monate und Jahre werden zeigen, wie sich diese Innovation auf dem Markt durchsetzen wird.
