V4-Triebwerk mit 997 cm³ und über 210 PS
Bereits ein Jahr zuvor, auf der EICMA 2024, präsentierte CFMoto erstmals den hauseigenen V4-Motor unter dem Titel „V.04 Core of Speed“. Nun folgt mit der V4 SR-RR das passende Motorrad dazu. Der V4-Motor mit 997 cm³ Hubraum soll laut aktuellen Angaben über 210 PS (mindestens 156 kW) bei einer Drehzahl von 14.500 U/min leisten. Damit bewegt sich das Aggregat auf dem Niveau aktueller europäischer und japanischer Superbikes.
Trotz dieser Leistung erfüllt der Vierzylinder die Euro-5+-Abgasnorm. Möglich wird das unter anderem durch eine vollständig aus Titan gefertigte Abgasanlage von Akrapovic, die bereits am Prototyp montiert ist und serienreif wirken soll.
Leistungsgewicht unter 1 kg/PS
In Sachen Gewicht hat CFMoto ein fahrbereites Gesamtgewicht von unter 200 kg (unter 441 lbs) angekündigt. Damit ergibt sich ein Leistungsgewicht von unter einem Kilogramm pro PS – ein Wert, den bislang nur wenige Superbikes erreichen. Offizielle Angaben zur Höchstgeschwindigkeit gibt es bislang nicht, doch intern wird von über 300 km/h (über 186 mph) gesprochen. Damit würde sich die V4 SR-RR an der Obergrenze des sogenannten „Gentlemen’s Agreement“ orientieren, das bei 300 km/h liegt.
Aktive Aerodynamik und semi-aktives Fahrwerk
Ein technisches Alleinstellungsmerkmal der V4 SR-RR ist ihr aerodynamisches Konzept: Die groß dimensionierten Winglets an der Front sind nicht statisch, sondern aktiv. Sie passen sich während der Fahrt automatisch der Geschwindigkeit und den Fahrbedingungen an. Bei hohem Tempo erzeugen sie maximalen Abtrieb, während sie in niedrigen Geschwindigkeiten den Luftwiderstand reduzieren.
Die aktiven Winglets wurden auf der EICMA 2025 live demonstriert und zeigen deutlich schnellere Reaktionszeiten als vergleichbare Konzepte. Bisher hatte lediglich Bimota mit der KB998 Rimini ein ähnliches System angekündigt, jedoch nie serienreif umgesetzt.
Ergänzt wird das Aerodynamikpaket durch ein semi-aktives Fahrwerk mit elektronisch geregelten Komponenten. Von welchem Zulieferer die Systeme stammen, wurde bislang nicht bekannt gegeben. Ebenso gehören ein umfangreiches Elektronikpaket mit modernen Assistenzsystemen sowie einstellbare Fußrasten zur Ausstattung.
Zwei Prototypen und Hinweise auf Seriennähe
Auf der Messe zeigte CFMoto zwei Varianten: einen Show-Prototyp in Schwarz und Silber sowie ein getarntes Testfahrzeug mit der Bezeichnung „Proto 5“. Letzteres scheint der Serie näher zu sein. Es verfügt über Brembo Hypure-Bremszangen, einen Seitenständer und eine angepasste Unterverkleidung. Im Gegensatz dazu war das Showbike mit MotoGP-spezifischen Komponenten ausgestattet, die eher als Blickfang denn als serienrelevant einzustufen sind.
Besonders auffällig ist die Rahmenstruktur der V4 SR-RR: Ein konventioneller Hauptrahmen fehlt. Stattdessen wird der Motor als tragendes Element genutzt. Der Aluminium-Schwingarm ist direkt an Zylinderkopf und Getriebe montiert – ein Prinzip, das man so auch bei Ducatis Panigale V4 findet.
Serienstart 2026 möglich – mit Varianten?
Angesichts des hohen Entwicklungsstandes und der konkreten Aussagen zur Abgaskonformität scheint ein Marktstart bereits 2026 realistisch. Neben einer Serienversion der V4 SR-RR sind zudem weitere Derivate denkbar, etwa ein Hyper-Naked-Bike oder ein sportliches Crossover-Modell auf Basis desselben V4-Triebwerks. Vergleichbare Modelle existieren bereits von Herstellern wie Aprilia und Ducati – jedoch zu deutlich höheren Preisen. CFMoto könnte hier mit einem aggressiven Preismodell neue Marktanteile erobern.
Fazit:
Mit der V4 SR-RR signalisiert CFMoto ernsthafte Ambitionen im Highend-Segment. Leistung, Technik und Design deuten auf ein Superbike hin, das mit der etablierten Konkurrenz mithalten kann – zumindest auf dem Papier. Ob sich die Versprechen auch auf der Straße und der Rennstrecke bestätigen, wird sich wohl spätestens 2026 zeigen.
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