Wie berichtet war der Bundesverband der Motorradfahrer Mitglied bei Silent Rider und auch Beisitzer im Vorstand. Der BVDM wollte dadurch das gemeinsame Ziel von leiseren Motorrädern unterstützen, aber auch die Forderungen von Silent Rider in vertretbare Bahnen lenken und den Dialog zwischen den verschiedenen Parteien fördern. Da dies nicht wirklich möglich war, kündigte der BVDM jetzt bei Silent Rider.

Wie berichtet war der Bundesverband der Motorradfahrer Mitglied bei Silent Rider und auch Beisitzer im Vorstand. Der BVDM wollte dadurch das gemeinsame Ziel von leiseren Motorrädern unterstützen, aber auch die Forderungen von Silent Rider in vertretbare Bahnen lenken und den Dialog zwischen den verschiedenen Parteien fördern. Da dies nicht wirklich möglich war, kündigte der BVDM jetzt bei Silent Rider.

 

Silent Rider und die Drucksache 125/20

Silent Rider war maßgeblich an der Drucksache 125/20 beteiligt. Darin wird u.a. gefordert, erleichterte Geschwindigkeitsbegrenzungen oder zeitliche beschränkte Fahrverbote an Sonn- und Feiertagen aus Gründen des Lärmschutzes zu ermöglichen. Im Extremfall könnte dies ein komplettes Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen bedeutet – das Ganze aber nur für Motorradfahrer. Der BVDM als Mitglied bei Silent Rider konnte das nicht verhindern und distanzierte sich ausdrücklich von allen geforderten Punkten der Drucksache 125/20, mit Ausnahme einer geforderten Förderung für Elektromotorrädern.

 

Wurde der BVDM nur ausgenutzt?

Da eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Vorstand von Silent Rider nicht möglich war, das Expertenwissen des BVDM konsequent ignoriert wurde und sich Silent Rider aber mit der Mitgliedschaft des BVDM schmückte, hat der BVDM sich jetzt entschlossen Silent Rider zu verlassen.

Silent Rider fordert außerdem erneut eine Lärmobergrenze von 80 dB für Motorräder, definiert diesen Grenzwert allerdings nicht näher. Ein entsprechender Wert ist für Motorräder mit Verbrennungsmotoren allerdings absolut unrealistisch, hält der BVDM dagegen.

Außerdem startete Silent Rider die Plakatkampagne „Lärm ist Kacke“ ohne den BVDM darüber zu informieren.

 

Silent Rider Plakat kl

 

Das Kündigungsschreiben des BVDM:

Sehr geehrter Herr Hermanns,

 

hiermit kündigt der Bundesverband der Motorradfahrer (BVDM e.V.) form- und fristgerecht seine Mitgliedschaft im Verein Silent Rider zum Ende des Jahres 2021. Den Posten des Beisitzers im Vorstand von Silent Rider legt der BVDM mit sofortiger Wirkung nieder. Die Werbung mit dem Namen und dem Logo des Verbandes untersagen wir mit sofortiger Wirkung und fordern Sie auf, unser Logo bis zum 14. Juni 2021 von der Homepage zu entfernen.

 

Der BVDM ist Silent Rider beigetreten, weil wir im Ziel – den Verkehrslärm zu reduzieren – übereinstimmen und die Hoffnung hatten, im Dialog und der konstruktiven Auseinandersetzung mit Silent Rider (als Vertreter der Anwohner), Lösungen für die Lärmproblematik zu entwickeln. Die Hoffnung hat sich leider als trügerische erwiesen. Konkrete gemeinsame Aktionen hat der Vorstand von Silent Rider abgelehnt, die fachliche Expertise des BVDM in Bezug auf den Forderungskatalog (die wir sowohl mündlich als auch schriftlich vorgebracht haben), bewusst ignoriert. Der Vorstand thematisiert zudem Lärm ausschließlich einseitig in Bezug auf Motorradfahrer.

 

In Äußerungen der Presse gegenüber, jüngst in der Dürener Zeitung am 29. Mai, schmückt man sich mit der Mitgliedschaft des BVDM, die der Stimme von Silent Rider mehr Gewicht verleihe, hält aber weiter an Forderungen fest, die weder hinreichend definiert noch fachlich haltbar sind, wie etwa die Forderung nach einer Lärmobergrenze von 80 Dezibel. Zudem werden in den jüngst verteilten Bannern, die wohl kaum als gelungen bezeichnet werden können, Motorradfahrer diskreditiert.

Leider hat sich der Silent Rider-Vorstand als beratungsresistent erwiesen und zur Erreichung des Ziels – der Senkung des Verkehrslärms, einen Weg eingeschlagen – den wir für nicht zielführend, sondern im Gegenteil, für kontraproduktiv halten und den wir nicht mitgehen werden.

 

Ich bitte um schriftliche Bestätigung der Kündigung.

 

Michael Lenzen

Vorsitzender BVDM

 

Letzte Aktualisierung am 18.03.2024 / *Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API  

2 comments

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  • ” … hält aber weiter an Forderungen fest, die weder hinreichend definiert noch fachlich haltbar sind, wie etwa die Forderung nach einer Lärmobergrenze von 80 Dezibel.”
    ———————————————————–

    Habe noch nie jemanden kennengelernt der mir darlegen konnte warum die 80dB nicht möglich sind…

    • Da es nicht möglich ist, da nicht nur der Motor sondern auch die ganze Peripherie Geräusche entwickeln. ab einer bestimmten Geschwindigkeit, ist die Grenze von 80db nicht mehr einzuhalten. Wenn sie mir nicht glauben, dann lesen sie die Geräuschmessung der BAFU Schweiz: https://www.aramis.admin.ch/Default?DocumentID=50540&Load=true

      Selbst ein Elektromotorrad “Energica Eva 107” ist hab 50kmh zu laut (88db)

      Hoffe dies reicht ihnen als Antwort

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