Aerodynamische Innovation: Erstmals mit Bein- und Heckflügeln
Ein markanter Unterschied zur bisherigen RSV4: Die X-GP ist weltweit das erste Serien-Derivat mit Bein- und Heckflügeln. Diese stammen direkt vom RS-GP25, dem aktuellen MotoGP-Prototypen aus Noale. Gemeinsam mit Front-, Unterflügeln und Kurvenflügeln erzeugen sie gezielten Abtrieb beim Geradeausfahrt, Einlenken und selbst beim Bremsen – mit dem Ziel, die Front stabil am Boden zu halten und die Fahrpräzision zu steigern. Die Formgebung der Seitenverkleidung nutzt Ground-Effect-Aerodynamik, bei der Luft unter dem Bike gezielt beschleunigt wird, um zusätzlichen Anpressdruck in Schräglage zu erzeugen.
Ergänzt wird das Aerodynamikpaket durch ein vollständig aus Carbon gefertigtes Verkleidungssystem inklusive einem tragenden Sitzheck aus Strukturcarbon, gefertigt von PAN Compositi. Dieses soll nicht nur Gewicht sparen, sondern auch die Rückmeldung vom Hinterrad verbessern.
Motor und Technik: 238 PS für 165 Kilogramm
Im Zentrum steht der 1.099 cm³ große 65-Grad-V4, der auf SBK-Niveau vorbereitet wurde. Mit einer Spitzenleistung von 238 PS (175 kW) bei 13.750 U/min und einem maximalen Drehmoment von 131 Nm bei 11.000 U/min liefert das Triebwerk Werte, die selbst im Profirennsport bestehen können. Der Motor verfügt über eine erhöhte Verdichtung, eine Racing-Ansaugung mit modifizierten Trichtern, einen Sprint-Filter mit hoher Durchlässigkeit, eine STM-Trockenkupplung und eine 4-2-Titananlage von SC Project im MotoGP-Stil.
Alle elektronischen Systeme werden über die APX-Racing-ECU gesteuert – das gleiche System, das auch in den Superbike-Weltmeistermaschinen von Biaggi zum Einsatz kam. Es erlaubt die individuelle Anpassung von Traktionskontrolle, Motorbremse, Leistungsabgabe und Wheelie-Kontrolle für jeden einzelnen Gang. Eine integrierte GPS-Einheit sowie Datenerfassung und ein vorkonfigurierter Yashi-Laptop mit entsprechender Software sind ebenfalls Teil des Lieferumfangs.
Fahrwerk, Bremsen und Ausstattung: Reine Rennsportkomponenten
Das Fahrwerk besteht aus einem doppelt verschweißten Aluminiumrahmen, kombiniert mit mechanisch einstellbarer Öhlins-FKR-Gabel mit Druckkammertechnik sowie einem Öhlins-TTX-Piggyback-Federbein – beide mit spezieller Abstimmung. Für Verzögerung sorgt ein Brembo-GP4-MS-System, inklusive 330 mm großer T-Drive-Bremsscheiben und PR19x16-Hauptzylinder.
Geschmiedete Magnesiumräder vom Typ Marchesini M7R Genesi, bereift mit Pirelli Diablo Superbike Slicks (125/70 SC1 vorn, 200/65 SCX hinten), runden das Rennpaket ab. Weitere Highlights sind die Jetprime-Racing-Schalter, verstellbare Fußrasten, Hebel und Schutzkomponenten von Spider sowie eine CNC-gefräste obere Gabelbrücke mit Seriennummer.
Das Trockengewicht liegt bei 165 kg (ca. 364 lbs) – was in Kombination mit der Motorleistung ein beeindruckendes Leistungsgewicht ergibt.
Limitierung, Preis und Exklusivität
Weltweit werden lediglich 30 Exemplare der RSV4 X-GP gebaut, alle nummeriert und nur online über die Plattform factoryworks.aprilia.com erhältlich. Der Preis beträgt 90.000 € zzgl. MwSt. (rund 96.000 $, abhängig vom Wechselkurs). Käufer erwartet eine exklusive Übergabe im Racing Department in Noale inklusive Besuch der Rennabteilung.
Zum Lieferumfang gehören unter anderem:
- Yashi-Laptop mit ECU-Software
- IRC-Reifenwärmer
- RCB-Ständer für vorne und hinten
- Maschinenmatte und Abdeckplane
- Digitales Echtheitszertifikat in Form eines NFT
Fazit: Eine Hommage in Reinform
Die Aprilia RSV4 X-GP ist mehr als nur ein Sondermodell. Sie ist eine Hommage an ein Jahrzehnt MotoGP-Engagement, eine fahrbare Technologiedemonstration und ein exklusives Sammlerstück für Fahrer mit hohen Ansprüchen. Jedes Bauteil, jede Linie, jede Funktion ist aus der Welt des Rennsports abgeleitet – näher kommt man der MotoGP nicht.


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