TVS übernimmt das Steuer: Rettung und Neuausrichtung
Die Übernahme durch TVS, einen der größten Motorradhersteller Indiens, soll Norton vor dem endgültigen Aus bewahrt haben. Das indische Unternehmen plant seitdem eine umfassende Neuausrichtung und Expansion der Marke. Während das operative Geschäft weiterhin im britischen Solihull angesiedelt bleibt, werden künftig vor allem neue Modelle und Märkte anvisiert.
Freihandelsabkommen als Wendepunkt für Premium-Motorräder
Ein Meilenstein für die weitere Entwicklung war das kürzlich unterzeichnete Freihandelsabkommen zwischen Indien und dem Vereinigten Königreich. Durch die Senkung der Importzölle auf britische Autos und Motorräder von bisher 110 Prozent auf nur noch 10 Prozent ergibt sich eine völlig neue Preisstruktur auf dem indischen Markt. Hochpreisige Motorräder, wie sie Norton traditionell anbietet, könnten damit in Indien deutlich erschwinglicher werden – eine Veränderung, die der gesamten Branche neue Impulse geben dürfte.
Politisches Interesse und Symbolcharakter
Die Bedeutung dieser Entwicklung wird durch die prominente Begleitung unterstrichen. Indiens Premierminister Narendra Modi besuchte gemeinsam mit seinem britischen Amtskollegen Keir Starmer die Norton-Produktionsstätte, um die neuen Modelle zu besichtigen. Auch TVS-CEO Sudarshan Venu war vor Ort. Die Präsenz beider Regierungschefs gilt als deutliches Signal: Die Wiederbelebung von Norton hat für beide Länder nicht nur wirtschaftlichen, sondern auch symbolischen Wert.
Modelloffensive und lokale Fertigung
Für den 4. November 2025 ist die Präsentation des ersten neuen Modells unter TVS-Führung angekündigt. Darüber hinaus arbeitet Norton an einer komplett neuen Plattform für Motorräder unter 500 cm³, die speziell für den indischen und andere aufstrebende Märkte entwickelt werden soll. Insgesamt sind sechs neue Modelle in Planung, die direkt in Indien produziert werden. Die größeren Modelle, darunter die V4SV, V4CR und die Commando, werden weiterhin in Großbritannien gefertigt und als sogenannte Completely Built Units (CBU) nach Indien importiert. Aufgrund der neuen Handelsbedingungen können diese künftig zu deutlich günstigeren Konditionen angeboten werden.
Mehr als nur eine Traditionsmarke
Die Integration von Norton in den TVS-Konzern geht über das bloße Überleben der Marke hinaus. Sie ist Teil einer umfassenderen Entwicklung, bei der Indien immer häufiger als Innovations- und Produktionsstandort für weltweit bekannte Marken auftritt. Neben Norton gilt dies auch für Unternehmen wie Royal Enfield, Jaguar und Land Rover, die bereits erfolgreich unter indischer Führung agieren.
Fazit: Globale Perspektiven für Norton
Norton steht am Beginn einer neuen Ära. Mit der Unterstützung von TVS, einer gezielten Modelloffensive und besseren Marktzugangsmöglichkeiten durch das neue Freihandelsabkommen könnte die Marke ihren einstigen Glanz zurückgewinnen. Die jüngsten politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen zeigen, dass Premium-Motorräder zunehmend zum Symbol des industriellen Wandels zwischen Indien und Großbritannien werden. Die kommenden Jahre dürften zeigen, ob Norton als globaler Akteur im Premiumsegment wieder Fuß fassen kann.


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