Beeindruckende Superbike-Karriere mit zwei WM-Titeln
Toprak Razgatlıoğlu hat sich in der Superbike-Weltmeisterschaft als einer der prägendsten Fahrer der letzten Jahre etabliert. Nach seinem Debüt in der Superstock-600-Klasse im Jahr 2014 – das er mit einem Sieg bei einem einzigen Einsatz in Magny-Cours einläutete – holte er 2015 den STK600-Titel mit fünf Siegen in sieben Rennen. In der darauffolgenden STK1000-Klasse wurde er 2017 Vizemeister und schaffte dadurch den Sprung in die Superbike-WM.
Mit Kawasaki Puccetti Racing sammelte er erste Podien und feierte 2019 seine ersten Siege. Der große Durchbruch folgte jedoch mit Yamaha: 2021 gewann er auf der R1 den WM-Titel mit 13 Siegen und 29 Podiumsplätzen. Zwei Jahre später wechselte er überraschend zum ROKiT BMW Motorrad WorldSBK Team und holte dort 2024 erneut den Titel – trotz Verletzungspause und zwei verpasster Rennwochenenden. Mit 18 Siegen und 27 Podien in nur 30 Rennen schrieb er ein weiteres Kapitel seiner Erfolgsgeschichte.
Abschied mit Ambitionen: Razgatlıoğlu will BMW noch einen Titel bringen
Obwohl er 2026 in die MotoGP aufsteigt, ist Razgatlıoğlu weiterhin fokussiert auf die laufende Superbike-Saison. Aktuell liegt er mit sechs Siegen und elf Podien aus 15 Rennen auf Rang zwei der Meisterschaft hinter Ducati-Pilot Nicolo Bulega. „Für mich persönlich wäre ein weiterer Titel der perfekte Abschied aus der Superbike-WM“, sagte er. Auch BMW zeigt sich wehmütig, respektiert aber seinen Wunsch: „Es ist kein Geheimnis, dass wir Toprak gern behalten hätten“, erklärte Motorsportchef Sven Blusch. „Aber wir respektieren seinen Traum, in die MotoGP zu wechseln.“
Pramac statt Werksteam: Warum Yamaha auf ein Satellitenteam setzt
Razgatlıoğlu wird 2026 nicht im Yamaha-Werksteam fahren, sondern bei Prima Pramac Yamaha – allerdings mit voller Werksunterstützung. Die M1, die ihm zur Verfügung steht, soll technisch nahezu identisch mit den Maschinen von Fabio Quartararo und Alex Rins sein. Pramac ist somit mehr als nur ein Satellitenteam – es wird zum Sprungbrett für Yamaha-Talente in der Königsklasse.
Yamaha-Rennchef Paolo Pavesio begründete den Schritt mit einem langfristigen Entwicklungsplan: „Toprak ist der erfolgreichste Yamaha-Fahrer aller Zeiten in der Superbike-WM. Sein Wechsel in die MotoGP ist ein Heimkommen und zugleich eine neue Herausforderung. Wir glauben, dass 2026 der richtige Zeitpunkt ist, um diesen Schritt zu gehen, den viele Fans sich gewünscht haben.“
Bilanz eines Ausnahmefahrers
Razgatlıoğlu verlässt die Superbike-WM mit beeindruckenden Zahlen: 63 Siege, 264 Podestplätze, 237 Rennstarts, 20 Pole-Positions und 53 schnellste Rennrunden. In der ewigen Bestenliste liegt er damit unter den Top 5 der Serie – und das mit gerade einmal 27 Jahren.


- MILESTONE MotoGP 25: Day One Edition – PS5