Die MotoGP 2025 erlebte in Le Mans eines der turbulentesten Rennen ihrer Geschichte.  In einem von Wetterkapriolen, Kollisionen, Strafen und unerwarteten Wendungen geprägten Grand Prix setzte sich ausgerechnet Lokalmatador Johann Zarco durch – und das aus Startposition elf.  Mit einem historischen Sieg vor heimischem Publikum beendet der 34-jährige LCR-Honda-Pilot nicht nur die beeindruckende Ducati-Siegesserie von 22 Rennen in Folge, sondern schreibt sich als erster französischer Sieger des Heimrennens seit Pierre Monneret im Jahr 1954 in die Geschichtsbücher ein.

Chaos vor dem Start: Wetterwechsel und Regelauslöser

Schon vor dem eigentlichen Rennbeginn war klar: Dieses Rennen würde kein gewöhnliches werden.  Leichter Regen sorgte in der Stunde vor dem Start für schwierige Bedingungen.  Alle Fahrer gingen zunächst auf Slicks in die Aufwärmrunde, mussten jedoch feststellen, dass der Asphalt zu rutschig war.  Als über zehn Fahrer zum Reifenwechsel an die Boxengasse zurückkehrten, wurde gemäß Reglement der Start abgebrochen und der sogenannte „Quick Restart“ durchgeführt.  Das Rennen wurde um eine Runde auf 26 Umläufe verkürzt.

Während einige Fahrer wie Marc und Alex Marquez, Pedro Acosta, Maverick Vinales oder Fabio Quartararo auf Slicks wechselten und damit eine Double-Longlap-Strafe riskierten, blieb Zarco bei den Regenreifen – ein Schachzug, der sich als goldrichtig erweisen sollte.

 

Schockmoment nach dem Start: Zarco beinahe raus

Der Rennstart verlief für Zarco zunächst katastrophal.  Ohne Holeshot-Device verlor er an Boden und fiel nach einem Ausweichmanöver in Kurve drei – ausgelöst durch eine Kollision zwischen Bastianini und Bagnaia – auf Rang 17 zurück.  Dabei beschädigte er auch Bedienelemente am Lenker.  Doch der Franzose kämpfte sich unermüdlich zurück.

Während zahlreiche Fahrer erneut die Reifen wechselten oder stürzten – darunter Fabio Quartararo, Brad Binder und später auch Miguel Oliveira – blieb Zarco auf den Regenreifen und begann, sich kontinuierlich nach vorne zu arbeiten.  Seine Geduld und das Vertrauen in die Wettervorhersage seines Teams zahlten sich aus.

 

Führungsübernahme und Machtdemonstration

Als der Regen wieder stärker wurde, verloren die Slick-Fahrer den Grip.  Zarco übernahm ab Runde acht die Führung – und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab.  Innerhalb weniger Runden baute er seinen Vorsprung auf fast 20 Sekunden aus und kontrollierte das Rennen nach Belieben.  Selbst Marc Marquez, der sich zwischenzeitlich auf Rang zwei vorgekämpft hatte, konnte dem Franzosen nicht folgen.

In der Schlussphase wurde Zarco von seinem Teamchef Lucio Cecchinello zur Vorsicht gemahnt, doch der erfahrene Pilot aus Cannes blieb ruhig.  Nur in der letzten Runde nahm er leicht das Tempo heraus und zelebrierte seinen Triumph bereits mit Gesten Richtung Fans.

 

Historischer Erfolg: Frankreich und Honda jubeln

Mit seinem zweiten MotoGP-Sieg – dem ersten seit dem Amerika-GP 2023 – sorgt Zarco nicht nur für nationale Begeisterung, sondern beschert auch Honda einen lange vermissten Erfolg.  Der letzte Sieg eines Honda-Piloten lag über zwei Jahre zurück.  Ducati verpasst damit die Möglichkeit, mit 23 Siegen in Folge einen neuen Rekord aufzustellen.

„Ich liebe die Geschichte dieses Sports.  Ich kenne all die großen Namen.  Jetzt selbst zu dieser Geschichte zu gehören, ist einfach magisch“, sagte Zarco nach dem Rennen sichtlich bewegt.  120.403 Zuschauer feierten ihn frenetisch – ein emotionaler Höhepunkt eines verrückten Grand Prix.

 

Die Verlierer des Tages: Quartararo, Bagnaia, Mir

Während Zarco feierte, verlief das Rennen für andere Franzosen enttäuschend.  Fabio Quartararo stürzte bereits früh und missachtete danach die Anweisungen der Streckenposten.  Als Folge muss er beim kommenden Grand Prix in Silverstone zehn Minuten des ersten Freien Trainings aussetzen und eine Geldstrafe von 2000 Euro (ca. 2.160 USD) zahlen.

Auch Francesco Bagnaia erlebte ein weiteres Desaster.  Nach der Startkollision konnte er zwar weiterfahren, landete aber abgeschlagen auf Rang 16 – ohne Punkte.  In der WM-Wertung liegt er damit bereits 51 Zähler hinter Marc Marquez, der mit Platz zwei seine Führung gegenüber Bruder Alex auf 22 Punkte ausbaute.

Schlimmer erwischte es Joan Mir: Der Honda-Pilot wurde unverschuldet in die Startkollision verwickelt und brach sich dabei die rechte Hand.  Zudem klagte er über Nackenschmerzen.  Ob er in Silverstone starten kann, ist derzeit unklar.  Enea Bastianini, der den Crash auslöste, wurde mit einer Longlap-Strafe für das nächste Rennen belegt.

 

Das Podium und weitere Platzierungen

Hinter Sieger Zarco (Honda) landete Marc Marquez (Ducati) auf Rang zwei.  Fermin Aldeguer (Gresini) feierte mit Platz drei sein erstes MotoGP Sonntags-Podium, auch beim Sprintrennen am Samstag erreichte er schon diesen Platz.  Dahinter komplettierten Pedro Acosta, Maverick Vinales, Takaaki Nakagami, Raul Fernandez, Fabio Di Giannantonio, Lorenzo Savadori und Ai Ogura die Top 10. Pecco Bagnaia blieb als 16. ohne Punkte.

 

Fazit: Ein Rennen für die Geschichtsbücher

Der Frankreich-GP 2025 wird als einer der verrücktesten Läufe in die MotoGP-Historie eingehen.  Für Johann Zarco, Honda und die französischen Fans war es ein Tag der Erlösung – und ein seltenes Beispiel dafür, dass Risikobereitschaft, Rennintelligenz und Mut zu ungewöhnlichen Entscheidungen mit dem größtmöglichen Lohn belohnt werden können.

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