art header jpg 06c422ab

Michael Dunlop wird zum erfolgreichsten TT-Fahrer aller Zeiten

Ein neues Kapitel in der langen Geschichte der Tourist Trophy wurde am Dienstagabend auf der Isle of Man geschrieben: Michael Dunlop sicherte sich seinen 31. TT-Sieg im Metzeler Supertwin-Rennen und überholte damit nicht nur seine eigene Rekordmarke, sondern stellte auch einen neuen Maßstab in der TT-Geschichte auf.  Mit nunmehr 48 Podiumsplatzierungen löst er John McGuinness (MBE) als den Fahrer mit den meisten TT-Podiums ab – McGuinness hielt bislang den Rekord mit 47.

Startverzögerung und verkürztes Rennen

Wegen nasser Straßen am Vormittag wurde das Rennen um mehrere Stunden verschoben und schließlich erst um 19:45 Uhr Ortszeit gestartet.  Aus Sicherheitsgründen wurde die Renndistanz von drei auf zwei Runden reduziert.

Paul Jordan auf seiner Aprilia vom Jackson Racing Team eröffnete das Rennen mit der Startnummer 1, doch bereits bei Glen Helen war es Dunlop auf der MD Racing Paton, der die Führung übernahm.  Sein Vorsprung auf Lokalmatador Michael Evans (Dafabet Racing Kawasaki) betrug an dieser Stelle 2,2 Sekunden, während Mike Browne (KMR/Jack Reid Cars Kawasaki) dicht dahinter auf Platz drei lag.  Für Browne war das Rennen jedoch früh beendet – er musste in Kirk Michael am Douglas Road Corner aufgeben.

 

Dominante erste Runde

Bereits bei Ballaugh Bridge hatte Dunlop seinen Vorsprung auf 5,9 Sekunden ausgebaut.  In Ramsey wuchs die Führung weiter auf 9,3 Sekunden an – Dunlop hatte Evans nun auch auf der Strecke überholt.  Nach dem ersten Anstieg über den Snaefell Mountain Course betrug sein Vorsprung 10,7 Sekunden.  Seine erste Runde absolvierte Dunlop mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 122,006 mph (196,39 km/h), während Evans mit 120,837 mph (194,47 km/h) folgte.  Davey Todd (Milenco by Padgett’s Paton) belegte zu diesem Zeitpunkt Rang drei mit 119,836 mph (192,85 km/h), lag aber nur 1,4 Sekunden vor Rob Hodson (SMT Racing Paton).

 

Entscheidung auf der zweiten Runde

In der zweiten Runde setzte sich Dunlop weiter ab.  Bei Glen Helen lag er bereits 13,6 Sekunden vor Evans.  Hodson hatte sich mittlerweile an Todd vorbeigeschoben und sich den dritten Platz gesichert.  Der Abstand zwischen beiden betrug nur 0,7 Sekunden – nach fast 80 Kilometern Renndistanz ein extrem knappes Duell.  In Ballaugh lag Hodson schließlich 3,2 Sekunden vor Todd, der zunehmend an Boden verlor.

Vorne ließ Dunlop keine Zweifel aufkommen.  Bei Ramsey betrug sein Vorsprung 17,9 Sekunden, und auf dem zweiten und letzten Umlauf legte er mit 122,610 mph (197,28 km/h) die schnellste Rennrunde hin.  Nach zwei Runden und 22,6 Sekunden Vorsprung holte sich der Nordire souverän den Sieg.

 

Erstes TT-Podium für Evans und Hodson

Michael Evans, der an seinem 32. Geburtstag antrat, zeigte eine starke Leistung und wurde mit einem Schnitt von 121,306 mph (195,24 km/h) Zweiter – sein erstes TT-Podium.  Auch Rob Hodson erreichte mit 121,020 mph (194,79 km/h) zum ersten Mal das Podium bei der Tourist Trophy.  Nur 1,7 Sekunden trennten ihn am Ende von Paul Jordan (121,032 mph), der knapp an Rang drei vorbeischrammte.

 

Weitere Platzierungen

Davey Todd fiel mit 120,224 mph (193,44 km/h) auf Platz fünf zurück, vor Dominic Herbertson (120,408 mph / 193,74 km/h).  Die Top Ten komplettierten Adam McLean, Stefano Bonetti, Barry Furber und Routinier Michael Rutter.

 

Ein historischer Abend für den TT-Rekordhalter

Mit seinem 31. Sieg und 48. Podiumseinzug unterstreicht Michael Dunlop seinen legendären Status im Straßenrennsport.  Seine beeindruckende Bilanz zeigt, dass er nicht nur mit großem Talent, sondern auch mit Erfahrung, Ausdauer und taktischem Gespür zu den ganz Großen der Tourist Trophy gehört.