Stellenabbau bei Pierer Mobility: Umfassende Veränderungen im KTM-Werk in Mattighofen

6. Dezember 2023

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Die Pierer Mobility AG, die Muttergesellschaft der Motorradmarken KTM, Husqvarna und GasGas, steht vor einem Wandel. Das Unternehmen kündigte an, bis zu 300 Stellen in Österreich zu streichen und Teile seiner Produktion sowie Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten nach China und Indien zu verlagern. Dieser Schritt markiert eine signifikante Verschiebung in der Unternehmensstrategie, die sowohl auf wirtschaftliche Rahmenbedingungen als auch auf die Notwendigkeit einer kosteneffizienteren Produktion zurückzuführen ist.

Produktionsverlagerung und F&E-Auslagerung

Die Verlagerung der Produktionskapazitäten betrifft vor allem die Reihenzweizylinder-Modelle der Marke. Die 790 Duke wird bereits komplett in China gefertigt, und es wird erwartet, dass weitere Modelle der 890- und möglicherweise der neuen 990-Reihe von CFMoto in Asien produziert werden. Das Joint Venture zwischen KTM und CFMoto, das seit 2017 besteht, hat sich auf die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb von Motorrädern spezialisiert.

Ein weiterer strategischer Partner von KTM ist Bajaj in Indien. Seit 2007 besteht eine Zusammenarbeit, und seit 2011 werden alle 125-, 200- und 390-Modelle sowie die 401-Modelle von Husqvarna in Indien gefertigt. Im Januar 2023 rollte das 1.000.000ste KTM-Motorrad vom Band in Pune.

Stellenabbau in Österreich

Die Entscheidung, bis zu 300 Stellen in Österreich zu streichen, betrifft hauptsächlich den Stammsitz in Mattighofen. Pierer Mobility begründet diesen Schritt mit den nachteiligen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Europa und den Kostenvorteilen in Asien. Der Abbau soll überwiegend durch natürliche Fluktuation und eine Reduzierung der Leiharbeiterzahl von 350 auf 250 erfolgen. Von direkten Kündigungen wird nur in geringem Umfang ausgegangen.

Fahrradgeschäft und Zukunftspläne

Parallel zur Umstrukturierung im Motorradsegment konsolidiert Pierer Mobility seine Fahrradmarken. Die Marke R Raymon wurde bereits an die Macher hinter Winora und Haibike verkauft, und die amerikanische Radmarke Felt soll im Laufe des Jahres 2024 veräußert werden. Die elektrischen Fahrräder von GasGas und Husqvarna bleiben jedoch weiterhin im Portfolio.

Ausblick

Diese strategischen Entscheidungen sind Teil eines umfassenden Plans, um die Wettbewerbsfähigkeit von Pierer Mobility langfristig zu sichern. Die Verlagerung der Mittelklasse-Motorräder mit einem Hubraum von 700 bis 900 Kubikzentimetern zielt darauf ab, die Kosteneffizienz zu steigern und die Marktposition zu stärken. Trotz der Herausforderungen bleiben die Zulieferrahmenbedingungen im sportiven und performanten Offroad-Bereich in Europa vorteilhaft.

Die Zukunft wird zeigen, wie sich diese Änderungen auf die Qualität, das Design und die Marktpositionierung von KTM und den anderen Marken der Pierer Mobility Gruppe auswirken werden

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