Wie berichtet wurde auf verschiedenen Strecken in Tirol ein Fahrverbot eingeführt, das Motorräder betrifft, deren eingetragenes „Standgeräusch“ (gemessen bei halber Nenndrehzahl) mehr als 95 dB(A) beträgt. Jetzt fordern erste deutsche Politiker diesem Beispiel zu folgen.

Wie berichtet wurde auf verschiedenen Strecken in Tirol ein Fahrverbot eingeführt, das Motorräder betrifft, deren eingetragenes „Standgeräusch“ (gemessen bei halber Nenndrehzahl) mehr als 95 dB(A) beträgt. Jetzt fordern erste deutsche Politiker diesem Beispiel zu folgen.

Für den Möhnesee fordert der dortige SPD-Chef Harald Beckers die Einführung eines Fahrverbotes nach eingetragenem „Standgeräusch“. Damit will er die „schwarzen Schafe“ unter den Bikern herauspicken, den „braven Motorradfahrern“ allerdings ein ruhiges Fahrvergnügen gönnen.

 

Es werden noch viele auf diesen Zug aufspringen

Genau genommen war es nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Politiker auf diesen Zug aufspringen und in nächster Zeit wird der Ruf „laute Motorräder auszusperren“ bestimmt auch immer lauter. Dabei hat das eingetragene „Standgeräusch“ nichts mit der tatsächlichen Lautstärke bei einer Fahrt zu tun (das je nach Fahrweise viel leiser ist) und ein Standgeräusch von über 95 dB(A) ist außerdem völlig legal! Warum sollte man Motorräder ausgrenzen, die ganz legal erworben und zugelassen wurden und dessen Auspuffanlagen auch nicht manipuliert sind?

Die Aussage, damit „schwarze Schafe“ aussortieren zu können ist schlichtweg falsch, da es auf die persönliche Fahrweise ankommt, ob das Motorrad laut ist oder nicht. Viele Motorräder mit hohem „Standgeräusch“ sind außerdem im Fahrbetrieb viel leiser als Motorräder mit einem niedrigeren „Standgeräusch“. Eine Pauschalisierung ist hier also gar nicht möglich und vor allem kann man schon gar nicht von „schwarzen Schafen“ sprechen.

Dazu kommt außerdem auch wieder die Diskriminierung der Motorradfahrer, da andere Verkehrsteilnehmer nicht davon betroffen wären, egal wie laut diese sind.

 

Kommt ein „Verkehrsversuch“?

In Reutte (Tirol) sollen sich 44 Prozent der Einwohner von Motorrädern belästigt fühlen. Ein generelles Fahrverbot wird von ihnen allerdings nicht gefordert, daher sehen sie in der „Lautstärkebegrenzung“ (die keine ist) eine mögliche Lösung. Das wird als Beispiel genommen.

Der Gemeinderat des Kreises Soest soll jetzt die rechtlichen Möglichkeiten einer Streckensperrung für Motorräder über 95 dB(A) prüfen, evtl. im Rahmen eines Verkehrsversuches.

 

Letzte Aktualisierung am 2024-11-22 / *Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API  

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