Rückblick auf eine bewegte Geschichte
CCM wurde aus Leidenschaft geboren: Alan Clews baute zunächst in Eigenregie leistungsstarke Motocross-Maschinen auf Basis von BSA-Komponenten. Daraus entwickelte sich im Laufe der Jahrzehnte eine kleine, aber feine Motorradmanufaktur mit Fokus auf handgefertigte Einzylinder-Modelle, die sich durch geringes Gewicht und ein charakterstarkes Design auszeichneten.
Hoffnung durch Investoren – und ein jähes Ende
Im Jahr 2021 schien sich das Blatt zu wenden. Mit einer Investition von Pitalia Capital, angeführt vom Unternehmer Anil Pitalia, erhielt CCM frisches Kapital. Geplant war ein strategischer Ausbau in internationale Märkte wie Europa und die USA. Auch ein neues Modell namens „Project X“ – ein Retro-Adventure-Bike – wurde angekündigt. Doch das Projekt wurde aufgrund finanzieller Schwierigkeiten nie realisiert. Die geplante Expansion blieb aus, und erste Anzeichen der Krise wurden sichtbar.
Schrumpfende Produktion und Personalabbau
Nach dem Aus für Project X wurde die Produktion drastisch zurückgefahren. Die Mitarbeiterzahl sank von über 50 auf nur noch 12. 2023 wurden Berichten zufolge nur etwa 150 Motorräder gefertigt – etwa die Hälfte der üblichen Jahresproduktion. Parallel dazu schloss der Vertriebspartner Completely Motorbikes im Oktober 2023 seine Türen. Gleich drei seiner Filialen gingen ebenfalls in die Insolvenz. Damit verlor CCM einen wichtigen Vertriebskanal.
Das Ende einer Ära?
Der Niedergang von CCM steht exemplarisch für die Herausforderungen kleiner, unabhängiger Hersteller im globalisierten Motorradmarkt. Während große Marken auf Massenproduktion und internationale Netzwerke setzen, geraten Manufakturen wie CCM zunehmend unter Druck. Das Unternehmen verkörperte britischen Ingenieursgeist mit einem Hang zum Unkonventionellen – unabhängig, mutig und leidenschaftlich. Ob es einen Neuanfang geben wird, ist derzeit ungewiss. Fest steht: In den Produktionshallen von Jubilee Works ist es vorerst still geworden.








