Technische Highlights der Beyond-Helme
Beide Modelle, Beyond GTS und Beyond GT, sind mit zahlreichen Funktionen ausgestattet, die bislang meist nur als separate Nachrüstlösungen erhältlich waren. Zum Funktionsumfang gehören unter anderem 53-mm-Lautsprecher, ein umfangreiches Kommunikationssystem, aktive Geräuschunterdrückung (ANC) sowie eine herausnehmbare Batterie. Die Helme sind nach ECE R22.06 und DOT zertifiziert.
Gehäusematerialien und Ausstattungsunterschiede
Der Beyond GTS ist das Topmodell der Baureihe und verfügt über eine leichte Schale aus Carbonfaser-Verbundwerkstoff. Der Beyond GT ist etwas günstiger und setzt auf eine Fiberglas-Schale. Beide Helme wurden gemeinsam mit dem österreichischen Designstudio Kiska entwickelt, das unter anderem für KTM und Husqvarna tätig ist. Die Form ist auf einen intermediate ovalen Kopf ausgelegt und in vier beziehungsweise sechs Helmschalengrößen erhältlich.
Lautsprecher und Geräuschunterdrückung
Beide Modelle sind mit 53-mm-Lautsprechern ausgestattet, die von Cardo Sound Labs speziell für den Helmeinsatz entwickelt wurden. Die GTS-Version bietet serienmäßig eine aktive Geräuschunterdrückung (ANC), die laut Hersteller gezielt Wind- und Motorgeräusche reduzieren und so Ermüdung sowie Hörschäden auf langen Strecken vorbeugen soll. Im GT ist das ANC-Feature optional gegen Aufpreis aktivierbar. Die Technik soll dabei gezielt störende tieffrequente Geräusche filtern, während relevante Verkehrsgeräusche wie Sirenen oder Hupen weiterhin hörbar bleiben.
Kommunikations- und Komfortfunktionen
Integriert ist die neuste Generation des Cardo Packtalk Pro mit Dynamic Mesh Communication (DMC), was Gruppenkommunikation mit bis zu 31 Fahrern ermöglichen soll. Die Reichweite beträgt laut Hersteller bis zu 2 km. Dazu kommen Bluetooth-Konnektivität, Sprachsteuerung, automatisches Ein- und Ausschalten sowie Over-the-Air-Updates der Software. Die Bedienung erfolgt über ein One-Click-Interface und eine frei konfigurierbare Taste an der Helmschale, die über die Cardo Connect App programmiert werden kann.
Sicherheitsfeatures und „Helmet Health Monitoring“
Beide Modelle verfügen über ein integriertes „Helmet Health Monitoring System“. Eingebaute Sensoren überwachen Erschütterungen und melden, wenn nach mehreren Stößen ein Austausch des Helms empfehlenswert ist. Hinzu kommen ein doppelter D-Ring-Verschluss aus Titan, Notfall-Wangenpolster und antibakterielles, herausnehmbares Innenfutter. Der Beyond GTS verfügt zusätzlich über ein aktives Bremslicht im Hinterkopfbereich sowie LEDs an der Vorderseite, während beim GT ein reflektierender Streifen zur besseren Sichtbarkeit eingesetzt wird.
Belüftung, Sicht und Akku
Zur Belüftung stehen jeweils ein dreistufiges RAM-Top-Ventilationssystem, ein aktives Belüftungssystem im Stirnbereich sowie ein passiver Auslass im Heck zur Verfügung. Beide Modelle bieten ein integriertes Sonnenvisier und eine breite Sichtöffnung mit einem Sichtfeld von 210 Grad. Der Beyond GTS kommt mit einem Pinlock 200-Innenschild, der GT mit einem Pinlock 120XLT-Antibeschlagschild.
Die Akkukapazität beträgt beim GTS 2.000 mAh, beim GT 1.000 mAh. Beide Batterien sind austauschbar und herausnehmbar, der GTS unterstützt zudem kabelloses Laden. Die Akkulaufzeit wird mit etwa 13 Stunden im Vollbetrieb angegeben. Auch lassen sich die technischen Module laut Cardo upgraden und bei Bedarf austauschen. Die Garantie beträgt fünf Jahre, drei Jahre für die Elektronik und zwei Jahre für die Batterie (EU).
Gewicht, Preis und Marktstart
Durch die umfangreiche Technik bringen die Helme etwas mehr Gewicht auf die Waage als vergleichbare Modelle: Der Beyond GTS wiegt laut Hersteller 1.870 g (entspricht etwa 4,12 lbs), der GT wiegt 1.875 g (rund 4,13 lbs). Damit liegen sie etwas über dem Niveau von Wettbewerbern wie etwa dem Shoei Neotec 3 mit integriertem Kommunikationssystem.
Die Markteinführung ist für den Sommer 2026 angekündigt. Der Preis für den Beyond GTS liegt bei 1.199 € (ca. 1.199 $), der Beyond GT kostet 949 € (ca. 949 $).
Fazit
Mit den Modellen Beyond GTS und GT betritt Cardo neues Terrain und integriert zahlreiche Kommunikations- und Komfortfeatures erstmals ab Werk in einen Motorradhelm. Besonders das Thema aktive Geräuschunterdrückung und das Health Monitoring stehen im Mittelpunkt. Ob sich die Investition für Tourenfahrer lohnt und wie gut die neue Technik im Alltag tatsächlich funktioniert, wird sich im Praxistest zeigen.

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