Bereits am 11.04.2017 ereignete sich ein tödlicher Unfall in Berlin/Neukölln, jetzt gab es das Urteil.
Nach tödlichem Unfall wurde Arzt zu 22.000 € Strafe verurteilt
Der Mediziner Ivaylo G. aus Thüringen fuhr am 11.04.2017 auf der Neuköllnischen Allee. Er wollte zum KaDeWe und hatte sich verfahren. Das Navigationsgerät zeigte ihm an, er solle links abbiegen, was an der entsprechenden Stelle allerdings verboten ist.
Bei der Verhandlung gab der Fahrer eines BMW-SUV an, er habe nicht gesehen, dass ein Linksabbiegen verboten ist und sich voll auf das Navigationsgerät verlassen. „Ich fuhr sehr langsam, blinkte links. Plötzlich kam von vorn das Motorrad in Querlage auf mich zu geschleudert.“
Auf dem entgegenkommenden Motorrad befand sich ein 51-jähriger Fahrer und seine damals 14-jährige Tochter. Der Vater verstarb noch an der Unfallstelle, die heute 16-jährige Tochter hat noch immer unter den Folgen des Unfalls zu leiden.
Der Unfallhergang wurde durch einen Gutachter rekonstruiert. Das Motorrad hatte demnach eine Geschwindigkeit von 70 bis 95 km/h, bevor die Notbremsung eingeleitet wurde. Ein rechtzeitiges Anhalten bei einer Ausgangsgeschwindigkeit von 50 km/h wäre problemlos möglich gewesen.
Der Mediziner aus Thüringen wurde wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung zu einer Strafe von 110 Tagessätzen verurteilt. Er muss 22.000 € bezahlen. Das Urteil übertraf damit sogar noch die geforderte Strafe des Staatsanwalts.
„Sich nur aufs Navi zu verlassen, geht schon mal gar nicht. Sie hätten da nicht abbiegen dürfen. Das Auto stand dann in der Gegenfahrspur, räumte dem Gegenverkehr nicht genügend Platz ein. Aber wäre der Biker 50 km/h gefahren, wäre der Unfall dennoch vermeidbar gewesen.“ so der Richter.
Der Autofahrer kann noch Rechtmittel gegen das Urteil einlegen.