Jack Miller KTM MotoGP 2023 France Sunday 1

Guenther Steiner übernimmt Red Bull KTM Tech3: Neue Führung und klare Ansagen zur Rolle der Fahrer in der MotoGP

Ab 2026 übernimmt Guenther Steiner, früherer Teamchef von Haas in der Formel 1, die Leitung des MotoGP-Teams Red Bull KTM Tech3.  Steiner wird Nachfolger von Hervé Poncharal, der das Team 1990 gegründet hat.  Poncharal bleibt als Berater Teil des Teams.  Steiner führt Tech3 künftig als CEO, während Richard Coleman als Teamchef einsteigt.  Die Übernahme erfolgt im Rahmen eines Konsortiums.  Tech3 gilt als das am längsten bestehende unabhängige Team der MotoGP.

Beweggründe für den Wechsel in die MotoGP

Guenther Steiner erklärte in einem Interview mit der Wettplattform Lottoland, dass ihn die MotoGP schon immer fasziniert habe.  Für ihn stehe vor allem die fahrerische Leistung im Mittelpunkt: „In der MotoGP kommt es viel mehr auf den Fahrer an als in der Formel 1.“

Er beschreibt die Rennen als extrem spannend und hebt hervor, wie eng die Konkurrenz und wie deutlich das fahrerische Talent sichtbar sei.  Die Motorräder bezeichnet er als „Technologie-Monster“, die mit enormen Geschwindigkeiten unterwegs sind.

 

Ziel: Die MotoGP noch populärer machen

Steiner sieht großes Potenzial, die MotoGP einem breiteren Publikum bekannt zu machen: „Der Sport ist großartig, die Action ist da – aber ich finde, er verdient ein noch größeres Publikum.  Eine der Chancen besteht darin, dieses unglaubliche, adrenalingeladene Racing mehr Menschen zugänglich zu machen.“

Steiner betont, dass er großen Respekt vor der Szene hat und anerkennt, wie viel Erfahrung im Fahrerlager vorhanden ist.  Es werde drei bis fünf Jahre dauern, um das Team vollständig aufzubauen und eigene Akzente zu setzen: „Man kann Erfahrung nicht kaufen – das braucht Zeit.“

 

Kontinuität im Team und sportliche Ziele

Um möglichst schnell konkurrenzfähig zu werden, bleibt die Fahrerpaarung für die kommende Saison unverändert.  Maverick Viñales und Enea Bastianini sollen 2026 weiterhin für Tech3 an den Start gehen.  Das Werk KTM konnte seit dem Grand Prix von Thailand 2022 keinen MotoGP-Sieg mehr verbuchen.  Mit der neuen Führungsstruktur und dem eingeschworenen Fahrerduo soll sich das ändern.

 

Chancen für unabhängige Teams

Steiner betont die Durchlässigkeit und Offenheit der MotoGP.  Anders als in der Formel 1 könne hier auch ein Privatteam um den Titel kämpfen: „In der MotoGP kann auch ein unabhängiges Team eine Meisterschaft gewinnen.  Der Weltmeister im letzten Jahr fuhr nicht für das Werksteam von Ducati, sondern für ein privat geführtes Ducati-Team.  Das zeigt, wie offen und wettbewerbsfähig die MotoGP ist.  Wer gute Arbeit leistet, kann gewinnen.“

 

Fahrer im Fokus: Marc Márquez und Valentino Rossi

Im Gespräch zog Steiner Parallelen zwischen MotoGP-Weltmeister Marc Márquez und Formel-1-Champion Max Verstappen.  Beide gelten als dominante Figuren ihrer Generation, bekannt für ihren unbedingten Siegeswillen: „Marc Márquez und Valentino Rossi – für mich sind das die Besten.  Marc ist der Max Verstappen der MotoGP – er hat einfach dieses gewisse Etwas, dieses kleine Quäntchen mehr.  Und Valentino… er war einzigartig, ein echter Charakter, der auf dem Motorrad alles konnte.“

Marc Márquez hat sich mit seinem siebten MotoGP-Titel erneut an die Spitze gesetzt und geht als Favorit in die kommende Saison.

Redakteur bei Motorrad Nachrichten. Fokus auf Technik, Szene und Motorradpolitik – neutral, sachlich, verständlich. Verantwortlich für die Seiten www.Motorcycles.News, www.Motorrad.Training und den YouTube-Kanal "Motorrad Nachrichten", sowie deren social Media-Seiten.