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QJ Motor SRK 800 RR 2025: Neue Generation mit klarer Ausrichtung auf die Rennstrecke

QJ Motor hat seine Mittelklasse-Supersportler SRK 800 RR umfassend überarbeitet.  Die neu vorgestellte Version verzichtet auf Kompromisse und orientiert sich stärker an reinrassigen Rennstreckenmaschinen.  Besonders auffällig: Die überarbeitete Ergonomie, der neue Aluminiumrahmen und die umfangreiche Ausstattung mit hochwertigen Komponenten und Elektronik.

Aluminiumrahmen ersetzt Stahlvariante

Die vorherige Modellgeneration der SRK 800 RR wurde noch mit zwei verschiedenen Rahmenvarianten angeboten: Stahl oder Aluminium.  Für das neue Modelljahr streicht QJ Motor die Stahlvariante komplett.  Stattdessen setzt der Hersteller ausschließlich auf den Aluminiumrahmen.  Diese Entscheidung soll nicht nur die Performance verbessern, sondern auch die Positionierung gegenüber der Konkurrenz aus Japan und Europa stärken.  Mit dem Wegfall der günstigeren Variante wird klar: QJ Motor zielt zunehmend auf ein sportlich ambitioniertes Publikum ab.

 

Aggressiveres Design mit aerodynamischen Anpassungen

Optisch wurde die SRK 800 RR deutlich überarbeitet.  Die Frontpartie zeigt sich mit neuem Ram-Air-Einlass, der nun tiefer zwischen überarbeiteten Scheinwerfern sitzt.  Die früher separaten Blinker an Stielen weichen integrierten Einheiten in den Spiegelgehäusen.  Statt kleiner Winglets setzt das neue Modell auf großflächige Aero-Elemente an den Seitenverkleidungen.  Auch das Heck wurde überarbeitet: schlanker, mit neuem Rücklicht und weniger Verkleidung rund um den Soziussitz – ein weiteres Indiz für den sportlicheren Anspruch.

 

Ergonomie mit klarem Fokus auf Sporteinsatz

Während das Vorgängermodell noch eine relativ alltagstaugliche Sitzposition bot, orientiert sich die neue Version stärker an klassischen Supersportlern.  Tiefer montierte Lenkerstummel und höher gesetzte Fußrasten bringen den Fahrer in eine geduckte, nach vorne geneigte Sitzhaltung.  Damit entfernt sich die SRK 800 RR konzeptionell von Modellen wie der Honda CBR650R oder der Kawasaki Ninja 650 und nähert sich sportlichen Vertretern wie der Yamaha R6 oder der Honda CBR600RR an.

 

Bekannte Technik – überarbeitet und konsequent

Unverändert bleibt der 778 cm³ große Reihenvierzylinder, der stark an den Motor der Honda CB650R erinnert – inklusive identischem Bohrungsmaß von 67 mm.  Die Leistungsdaten liegen laut den aktuellen Zulassungsunterlagen bei 123 PS (90 kW) und ordnen die Maschine damit zwischen der Kawasaki ZX-6R mit 128 PS (94 kW) und der Honda CBR650R mit 94 PS (69 kW) ein.  Ein konkreter Drehmomentwert wurde bisher nicht genannt.

Mit einem fahrfertigen Gewicht von 205 kg (ca. 452 lbs) liegt die SRK 800 RR im Klassenvergleich gut im Rennen.  Die Ausstattung umfasst hochwertige Komponenten wie eine Marzocchi-Gabel, eine Aluminium-Einarmschwinge sowie Brembo-Bremsen.  Auch bei der Elektronik zeigt sich QJ Motor ambitioniert: Neben einem Sechsachsen-IMU kommen Kurven-ABS, schräglagenabhängige Traktionskontrolle, Quickshifter und Reifendruckkontrolle zum Einsatz – Features, die sonst oft nur in höheren Preissegmenten zu finden sind.

 

Einordnung und Perspektive

Die Entwicklungsgeschwindigkeit bei QJ Motor ist auffällig.  Kaum war die erste Generation der SRK 800 RR auf dem Markt, folgt schon die überarbeitete Version mit klarer sportlicher Ausrichtung.  In einem Segment, das lange Zeit von japanischen Vierzylindermodellen wie der Yamaha R6, der Honda CBR600RR oder der Suzuki GSX-R600 dominiert wurde, schickt sich nun ein chinesischer Hersteller an, diese Lücke neu zu besetzen.

Zwar fehlt es QJ Motor noch an einer traditionsreichen Motorsport-Historie – in der Supersport-Weltmeisterschaft konnte bisher lediglich ein einziger Punkt geholt werden – doch das Produkt selbst nähert sich in Qualität und Ausstattung den etablierten Marken an.  In Kombination mit einem voraussichtlich wettbewerbsfähigen Preis könnte die SRK 800 RR eine interessante Alternative im schrumpfenden Markt der Supersportler darstellen.

 

Fazit

Mit der neuen SRK 800 RR verfolgt QJ Motor einen klaren Kurs: mehr Sportlichkeit, hochwertige Technik und ein ernstzunehmender Anspruch, sich im internationalen Vergleich zu behaupten.  Ob das genügt, um sich langfristig gegen die Platzhirsche durchzusetzen, bleibt abzuwarten.  Die Richtung jedoch ist klar – und sie führt deutlich näher an die Rennstrecke.

Redakteur bei Motorrad Nachrichten. Fokus auf Technik, Szene und Motorradpolitik – neutral, sachlich, verständlich. Verantwortlich für die Seiten www.Motorcycles.News, www.Motorrad.Training und den YouTube-Kanal "Motorrad Nachrichten", sowie deren social Media-Seiten.