In Europa sind vor allem die CL500 und Rebel 500 präsent, beide nutzen den bekannten 471 cm³ großen Parallel-Twin, der auch in der NX500, CBR500R und CB500 Hornet zum Einsatz kommt. Ob auch diese Modelle künftig mit E-Clutch ausgestattet werden, ist bislang nicht bestätigt. Die Erweiterung auf die kleineren Modelle CL250 und Rebel 250 zeigt jedoch, dass Honda offenbar plant, das System in weiteren Baureihen zu etablieren.
Funktionsweise der E-Clutch
Die E-Clutch von Honda ermöglicht das Anfahren, das Wechseln der Gänge sowie das Anhalten, ohne dass der Fahrer den Kupplungshebel betätigen muss. Die Bedienung des Schalthebels bleibt weiterhin erforderlich – im Gegensatz zu vollautomatischen Getrieben wie dem DCT (Dual Clutch Transmission) von Honda, bei dem Gangwechsel auch automatisch erfolgen können. Das E-Clutch-System setzt weiterhin auf eine herkömmliche Mehrscheibenkupplung, die jedoch durch elektromechanische Aktuatoren unterstützt wird.
Ein Vorteil der E-Clutch ist die deutlich reduzierte Zugkraftunterbrechung beim Gangwechsel, was für einen spürbar sanfteren Fahrbetrieb sorgen soll. Die Kupplungseingriffe lassen sich sogar individuell anpassen, etwa für sanfte (SOFT), mittlere (MEDIUM) oder harte (HARD) Gangwechsel – sowohl beim Hoch- als auch beim Runterschalten.
Zielgruppe und Marktpotenzial
Mit der E-Clutch spricht Honda insbesondere Motorradfahrer an, die den Umstieg von Automatikrollern auf Motorräder in Betracht ziehen oder generell Wert auf eine einfache Handhabung legen. Die Technologie wird auch als Brücke zwischen vollautomatisierten Getrieben und klassischen Kupplungssystemen betrachtet. Ziel ist es, neue Zielgruppen für das Motorradfahren zu gewinnen, indem die Einstiegshürde gesenkt wird.
Während Honda bei dieser Entwicklung als Vorreiter gilt, verfolgen auch andere Hersteller ähnliche Ansätze. Yamaha bietet das Y-AMT-System an, BMW setzt auf den Automated Shift Assistant, KTM hat das AMT (Automated Manual Transmission) vorgestellt, und Ducati arbeitet eigenen Angaben zufolge an einem automatisierten Getriebesystem.
Unterschiede zur Fliehkraftkupplung
Es ist wichtig zu betonen, dass die Honda E-Clutch sich grundsätzlich von der Fliehkraftkupplung unterscheidet, wie sie bei vielen kleinhubigen Motorrädern und Mopeds zu finden ist. Während Fliehkraftkupplungen das Anfahren ohne Kupplungsbetätigung ermöglichen, nutzt die E-Clutch nach wie vor die klassische Mehrscheibenkupplung – jedoch mit intelligenter Steuerung.
Ausblick: Weitere Modelle denkbar
Auch wenn die CL250 und Rebel 250 aktuell nur in ausgewählten Märkten mit E-Clutch angeboten werden, könnte die Technologie in Zukunft weitere Modelle erreichen. Ob der beliebte 471-cm³-Zweizylinder aus CL500, Rebel 500, NX500, CBR500R und CB500 Hornet bald mit E-Clutch kombiniert wird, bleibt abzuwarten. Die Entwicklung der E-Clutch dürfte jedoch auch andere Hersteller weiter motivieren, ihre eigenen Systeme zur serienreifen Anwendung zu bringen.


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