Perfekte Vorstellung: Marc Márquez gewinnt alle Sessions
Marc Márquez hat beim Großen Preis von Aragon 2025 ein historisches Wochenende abgeliefert. Der Ducati-Werksfahrer sicherte sich nicht nur den Sieg im Hauptrennen, sondern auch die Bestzeiten in allen freien Trainings, das Qualifying, den Sprint sowie das Warm-Up. Ein solches „Perfect Weekend“ gelang zuletzt 2015 – damals ebenfalls Márquez am Sachsenring. In Alcañiz setzte sich der 32-Jährige über 23 Runden souverän durch und überquerte die Ziellinie mit einer Zeit von 41:11,195 Minuten, was einem Schnitt von 170,11 km/h entspricht.
Von der Pole Position gestartet, ließ Márquez von Beginn an keinen Zweifel an seiner Überlegenheit. Bereits nach der achten Runde konnte er sich entscheidend von der Verfolgergruppe absetzen. Trotz schneller Rundenzeiten seiner Gegner kontrollierte der sechsfache MotoGP-Weltmeister das Tempo und baute seinen Vorsprung stetig aus.
Alex Márquez erneut Zweiter – WM-Rückstand wächst
Alex Márquez (Gresini-Ducati) wiederholte seine starke Leistung aus dem Sprint und belegte erneut Rang zwei. Mit einem Rückstand von 1,107 Sekunden auf seinen Bruder sicherte er sich seinen vierten Podestplatz der Saison. Zwar konnte er zwischenzeitlich dem Druck von Francesco Bagnaia standhalten, musste jedoch im WM-Kampf erneut Federn lassen – der Rückstand auf Marc beträgt nun 32 Punkte.
Der jüngere Márquez zeigte sich trotz suboptimalem Reifen-Feedback zufrieden: „Ich hatte kein perfektes Gefühl mit dem Medium-Hinterreifen. Trotzdem habe ich versucht, konstant zu bleiben und keine Fehler zu machen. Als ich merkte, dass die Reifen halten, konnte ich angreifen.“
Bagnaia zurück auf dem Podest – Technische Lösung als Wendepunkt
Francesco „Pecco“ Bagnaia (Ducati Lenovo Team) kehrte mit Rang drei zurück aufs Podium – zum ersten Mal seit dem Grand Prix von Jerez. Mit 2,029 Sekunden Rückstand auf Sieger Márquez war der amtierende Weltmeister deutlich konkurrenzfähiger als noch im Sprint, wo er nur Zwölfter geworden war.
Bagnaia verdankte seine Leistungssteigerung einer kleinen, aber entscheidenden Setup-Änderung an der Bremsscheibe. „Bis Samstag war ich nicht in der Lage, vernünftig zu bremsen. Heute hat die neue Lösung sofort funktioniert“, erklärte er. Teamchef Davide Tardozzi ergänzte: „Wir haben lange nach einer Lösung gesucht. Jetzt wissen wir, woran wir arbeiten müssen.“
Acosta bester Nicht-Ducati-Pilot – Bittere Stürze bei KTM
Pedro Acosta (Red Bull KTM Factory Racing) zeigte mit Rang vier seine beste Leistung seit Le Mans und war erneut bester Nicht-Ducati-Fahrer. Nach einer starken Startphase konnte er das Tempo der Spitzenfahrer nicht ganz mitgehen, hielt aber mit 7,657 Sekunden Rückstand seinen Platz souverän.
Weniger Glück hatte Teamkollege Brad Binder. Der Südafrikaner lag bis zur zwölften Runde auf Podiumskurs, verlor in Kurve 3 jedoch das Vorderrad und stürzte. Auch Maverick Viñales (Tech3-KTM) beendete das Rennen nach einem Sturz in Kurve 12 nur als Letzter auf Rang 18.
Franco Morbidelli auf Platz fünf – Ducati dominiert weiter
Hinter Acosta belegte Franco Morbidelli (VR46-Ducati) Rang fünf, knapp vor Fermin Aldeguer (Gresini-Ducati). Damit landeten fünf Ducati-Fahrer in den Top 6 – eine eindrucksvolle Demonstration der aktuellen Vormachtstellung des italienischen Herstellers.
Joan Mir fuhr mit seiner Honda RC213V als Siebter ins Ziel – das beste Ergebnis des ehemaligen Weltmeisters seit Indien 2023. Auch er sieht das Resultat als Schritt nach vorn, betont jedoch, dass solche Platzierungen „normaler“ werden müssten.
Bezzecchi stark aufgeholt – Quartararo erneut ohne Punkte
Marco Bezzecchi (Aprilia) zeigte eine starke Aufholjagd von Startplatz 20 bis auf Rang acht. Fabio Di Giannantonio (VR46-Ducati) und Raul Fernández (Trackhouse-Aprilia) rundeten die Top 10 ab.
Bester Yamaha-Pilot war Alex Rins als Elfter. Fabio Quartararo stürzte wie schon im Sprint auch im Hauptrennen – zum dritten Mal in Folge blieb der Franzose in einem Grand Prix punktelos. „Nach einigen Runden hatten wir wieder starke Vibrationen“, klagte der enttäuschte Ex-Weltmeister.
WM-Punkte und Zuschauerrekord
Die weiteren Punkte gingen an Enea Bastianini, Augusto Fernández, Jack Miller und Miguel Oliveira. Insgesamt sahen 112.633 Zuschauer das Wochenende – der höchste Wert seit 2018.
Ausblick: Mugello ruft
Nach einem Testtag am Montag in Aragon reist das MotoGP-Feld weiter nach Italien. Der nächste Grand Prix findet am 22. Juni 2025 in Mugello statt – ein Klassiker, auf den besonders Francesco Bagnaia große Hoffnungen setzt.


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