Airbags haben sich seit ihrer Einführung in der Automobilindustrie als lebensrettende Innovation etabliert.  Allein in den USA sollen laut NHTSA zwischen 1987 und 2017 über 50.000 Menschenleben durch Airbags gerettet worden sein.  Weltweit verhindern sie Schätzungen zufolge jährlich rund 70.000 Todesfälle.  Doch während Autos längst flächendeckend mit dieser Technologie ausgestattet sind, fristet der Airbag im Motorradbau ein Nischendasein.  Einzig die Honda Gold Wing ist seit 2007 serienmäßig mit einem Airbag erhältlich – eine Ausnahme, die auf die besonderen Herausforderungen bei der Umsetzung solcher Systeme auf Zweirädern hinweist.  Nun bringt sich Yamaha mit einem innovativen Sensor-Konzept ins Spiel.

Warum Airbags auf Motorrädern kompliziert sind

Motorräder unterscheiden sich in vielen sicherheitsrelevanten Aspekten fundamental von Autos: Sie besitzen keine Knautschzonen, der Fahrer ist ungesichert und sitzt näher am Aufprallpunkt.  Entsprechend muss ein Motorrad-Airbag deutlich schneller reagieren und gezielter auslösen als sein Pendant im Auto.  Zudem sind die Bewegungen eines Motorrads im Falle eines Unfalls komplexer – neben der reinen Verzögerung spielen auch Nick- und Gierbewegungen (Pitch und Yaw) eine Rolle.  Die Sensorik muss also erheblich mehr Informationen verarbeiten, um eine fehlerfreie Auslösung zu gewährleisten.

Diese technischen Hürden sind mitverantwortlich dafür, dass Hondas Gold Wing bisher das einzige Serienmotorrad mit Airbag geblieben ist.  Ihr tiefes Gewicht, der stabile Fahrcharakter und die weit hinten liegende Sitzposition des Fahrers bieten ideale Voraussetzungen für die Integration eines solchen Systems.

 

Yamaha-Patent: Neue Sensorik für präzisere Unfallerkennung

Yamaha hat nun ein Patent eingereicht, das sich gezielt mit der Verbesserung der Sensorik für Airbags an Motorrädern beschäftigt.  Die Technologie sieht den Einsatz von zwei Beschleunigungssensoren vor – vergleichbar mit den Inertialmesseinheiten (IMUs), wie sie in vielen aktuellen Motorrädern zur Fahrdynamikregelung verwendet werden.  Der Clou: Einer der Sensoren wird vor, der andere hinter dem Schwerpunkt des Motorrads platziert.  So kann das System dreidimensionale Bewegungen – horizontal, lateral und vertikal – präzise erfassen.

Diese Anordnung erlaubt es dem Steuergerät, eine mögliche Kollision sowie deren Richtung besonders schnell und zuverlässig zu erkennen.  Genau das ist entscheidend, um den Airbag im Bruchteil einer Sekunde auszulösen – bevor der Fahrer auf ein Hindernis prallt.

 

Supersportler als Testobjekt: Yamaha R1 im Fokus

Interessant ist, dass Yamaha in den Patentzeichnungen die YZF-R1 als Referenzmodell nutzt – ein Supersportler, bei dem die Herausforderung besonders groß ist.  Die sportliche, nach vorne geneigte Sitzposition bedeutet, dass sich der Kopf des Fahrers sehr nahe am vorderen Bereich des Motorrads befindet.  Genau dieses Problem hatte 2023 auch Atsushi Ishii, Leiter für mobile Sicherheitslösungen bei Autoliv, hervorgehoben. Laut Ishii sei es am schwierigsten, Airbags in sogenannten „Powersport-Motorrädern“ wie der Yamaha R1 zu realisieren.

Dass Yamaha gerade dieses Modell zur Illustration wählt, könnte ein Hinweis darauf sein, dass der japanische Hersteller gewillt ist, die komplexesten Szenarien bei der Airbag-Integration anzugehen – und nicht nur auf Touring- oder Stadtfahrzeuge zu setzen.

 

Tricity mit Airbag: Sicherheit für Umsteiger im Blick

Neben der R1 zeigt das Patent auch Yamahas dreirädrigen Tricity-Roller mit einem Airbag-System.  Dieses Fahrzeug richtet sich vor allem an Autofahrer, die auf ein Motorrad oder Roller umsteigen möchten.  Die zusätzliche Stabilität durch das dritte Rad soll Berührungsängste abbauen – ein integrierter Airbag könnte diesen Effekt verstärken.  Auch Autoliv hatte 2023 auf Messen einen Airbag-Prototypen an einem Piaggio MP3 vorgestellt, einem direkten Konkurrenten zum Tricity.  Es scheint, als würden sich die Hersteller bei sicherheitsorientierten Stadtfahrzeugen besonders viel Potenzial versprechen.

 

Fazit: Der zweite Anlauf für Motorrad-Airbags?

Yamahas Patent zeigt, dass die Entwicklung von Airbags für Motorräder weiter voranschreitet – mit Fokus auf intelligenter Sensorik und algorithmischer Präzision.  Derzeit bleibt offen, wann erste Serienanwendungen folgen könnten.  Klar ist jedoch: Wenn der Airbag auf zwei Rädern eine echte Zukunft haben soll, braucht es genau solche Ansätze, um die technischen Hürden zu überwinden.

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