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Royal Enfield HIM-E: Elektrische Himalayan nähert sich Serienreife

Royal Enfield treibt die Elektrifizierung seines Adventure-Segments weiter voran: Die indische Traditionsmarke testet derzeit den HIM-E, eine vollelektrische Variante der beliebten Himalayan, unter realen Bedingungen im Hochgebirge.  Im Rahmen einer Fahrt über den Khardung La, einem der höchstgelegenen befahrbaren Pässe der Welt (5.359 m / 17.582 ft), wurden sowohl der HIM-E als auch ein potenzielles neues Modell mit Verbrennungsmotor – die Himalayan 750 – auf Herz und Nieren geprüft.  Mit dabei: CEO B. Govindarajan und Chefdesigner Mark Wells.

Design mit Wiedererkennungswert und technischer Feinschliff

Der HIM-E orientiert sich optisch klar an der Himalayan-Baureihe, bringt jedoch deutliche Weiterentwicklungen mit.  Auffällig ist der massive Einsatz von CNC-gefrästen und geschmiedeten Aluminiumteilen.  Im Gegensatz zu früheren Prototypen, die noch auf eine Gitterrohrstruktur setzten, fungieren Akku und Elektromotor nun als tragende Elemente.  Der Schwingenanschluss erfolgt direkt am Motor – eine Konstruktion, wie sie bei modernen E-Motorrädern zunehmend üblich ist.

Die Batterieeinheit ist optisch an die Flying Flea Submarke angelehnt, insbesondere durch markante Kühlrippen, die sich am Design der Flying Flea FF-C6 und FF-S6 orientieren.  Dieses Designelement verleiht dem Motorrad nicht nur einen technischen, sondern auch einen eigenständigen Look.

 

Fahrwerk und Komponenten: Hochwertige Ausstattung

Das Fahrwerk des HIM-E weist auf ernsthafte Offroad-Ambitionen hin.  Vorne kommen einstellbare Gabeln zum Einsatz, hinten arbeitet ein Öhlins-Federbein mit externem Reservoir.  Diese Konfiguration verspricht lange Federwege und eine hohe Anpassungsfähigkeit an anspruchsvolles Gelände.

Die Bremsanlage besteht vorn offenbar aus einer Nissin-Zange und einer 310 mm großen Bremsscheibe.  Diese Kombination deutet auf eine hochwertige Serienausstattung hin.  Die Räder haben das gängige Format für Adventure-Bikes: 19 Zoll vorn, 17 Zoll hinten – bestückt mit grobstolligen Reifen für den Geländeeinsatz.

 

Serienstart könnte näher sein als gedacht

Bereits 2023 wurde auf der EICMA ein erster Prototyp des HIM-E vorgestellt.  Damals handelte es sich noch um ein stark modifiziertes Versuchsfahrzeug.  Die nun aufgetauchten Fotos zeigen hingegen ein nahezu serienreifes Motorrad.  Die Anzahl und Qualität der verwendeten Komponenten lassen darauf schließen, dass eine Markteinführung nicht mehr allzu fern ist.

Ob der HIM-E Teil der kürzlich bekannt gewordenen Kooperation mit Qualcomm und anderen Zulieferern im Rahmen der Flying Flea E-Bike-Serie ist, bleibt unklar.  Aufgrund des fortgeschrittenen Entwicklungsstands scheint diese Variante jedoch unabhängig von dieser neuen Plattform entwickelt worden zu sein.

 

Was bleibt offen?

Noch gibt es keine offiziellen Informationen zu Reichweite, Akkukapazität oder Preis.  Auch der genaue Termin für eine Markteinführung ist nicht bekannt.  Vermutlich wird Royal Enfield weitere Details auf der kommenden EICMA im Herbst bekannt geben.

 

Fazit

Mit dem HIM-E positioniert sich Royal Enfield klar im Bereich der elektrischen Adventure-Bikes.  Das Motorrad bleibt der klassischen Himalayan-Formensprache treu, kombiniert diese aber mit moderner Technik und hochwertiger Ausstattung.  Ob der HIM-E die fahrerischen Qualitäten seiner benzinbetriebenen Vorgänger erreicht, muss sich erst zeigen – doch die Richtung stimmt.

Zuletzt aktualisiert am 13. Juni 2025 um 16:30 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
Redakteur bei Motorrad Nachrichten. Fokus auf Technik, Szene und Motorradpolitik – neutral, sachlich, verständlich. Verantwortlich für die Seiten www.Motorcycles.News, www.Motorrad.Training und den YouTube-Kanal "Motorrad Nachrichten", sowie deren social Media-Seiten.