Sofortige medizinische Versorgung und bange Stunden
Unmittelbar nach dem Unfall leistete das medizinische Personal an der Strecke etwa 45 Minuten lang Erste Hilfe. Die Erstmeldung der Rennleitung besagte, beide Fahrer seien bei Bewusstsein. Anschließend wurden Dettwiler und Rueda jeweils per Helikopter in Krankenhäuser in Kuala Lumpur gebracht. Für Rueda konnte relativ bald Entwarnung gegeben werden: Der Spanier zog sich eine Gehirnerschütterung, Prellungen und eine Fraktur der Hand zu. Seine Verletzungen gelten laut Teamangaben nicht als lebensbedrohlich, eine Operation an der Hand steht noch aus.
Zustand von Dettwiler kritisch – Mehrere Operationen notwendig
Deutlich dramatischer stellt sich die Lage bei Noah Dettwiler dar. Der 20-jährige Schweizer, der seine zweite Saison in der Moto3-Klasse für das französische CIP-KTM-Team bestreitet, erlitt laut übereinstimmenden Medienberichten und Aussagen seines Vaters mehrere Herzstillstände, einen erheblichen Blutverlust sowie schwere innere Verletzungen. Besonders betroffen sind Milz und Lunge, außerdem erlitt Dettwiler einen offenen Bruch am Oberschenkel. Nach ersten Informationen konnte sein Zustand vorübergehend stabilisiert werden, dennoch ist die Situation weiter ernst. Über den weiteren Verlauf herrscht Unsicherheit; laut seinem Umfeld „könnte es in beide Richtungen gehen“. In den nächsten Stunden und Tagen sind weitere Operationen geplant.
Die Eltern von Dettwiler sind nach Malaysia gereist, um ihrem Sohn beizustehen. Auch sein Team sowie sein Mentor Tom Lüthi befinden sich vor Ort. Die Verantwortlichen des Teams baten die Öffentlichkeit darum, die Privatsphäre des Fahrers zu respektieren. Offizielle Stellungnahmen vonseiten des Veranstalters oder der MotoGP-Organisation lagen zum Gesundheitszustand zunächst nicht vor.
Kritik an Fortsetzung des Rennprogramms
Der Ablauf des restlichen Renntags wurde von vielen Fahrern und Beobachtern scharf kritisiert. Trotz des schweren Unfalls und der zunächst völlig unklaren Situation um Dettwiler und Rueda wurden die Rennen in allen Klassen fortgesetzt, das Moto3-Rennen wurde lediglich verspätet gestartet und verkürzt. Mehrere MotoGP-Piloten äußerten Unverständnis über diese Entscheidung. Francesco Bagnaia erklärte: „Die jungen Fahrer da ein Rennen über zehn Runden unter diesen Umständen fahren zu lassen, nachdem sie so etwas gesehen haben, wo der Helikopter fliegen musste, das ist keine gute Idee. Das werde ich niemals nachvollziehen können.“ Auch weitere Fahrer betonten, dass es nahezu unmöglich sei, unter diesen Bedingungen die notwendige Konzentration für ein Rennen aufzubringen. Sie forderten, in Zukunft besser und zeitnah über den Zustand von schwer verunglückten Kollegen informiert zu werden.
Karriere von Dettwiler und Ausblick
Noah Dettwiler fährt seit 2023 in der Moto3-Weltmeisterschaft und sammelte bislang einen WM-Punkt für Platz 14 beim Rennen in Austin (USA) 2024. Der aktuelle Unfall stellt einen schweren Einschnitt in seine noch junge Karriere dar. Die Motorsport-Gemeinschaft sendet dem Schweizer und seiner Familie zahlreiche Genesungswünsche und hofft auf ein positives Update in den kommenden Tagen.

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