Der Stunt wurde in Zusammenarbeit mit Red Bull realisiert und erforderte ein Höchstmaß an Präzision, Timing und mentaler Stärke. Unterstützt wurde Ackermann von einem eingespielten Team, das bei der exakten Durchführung eine zentrale Rolle spielte.
Physik trifft Freestyle: Die technischen Eckdaten des Sprungs
Ausgeführt wurde der Sprung zwischen zwei 31 Meter langen Lkw, die sich mit exakt 20 km/h (ca. 12 mph) bewegten. Auf der Ladefläche des ersten Fahrzeugs beschleunigte Ackermann sein Motorrad auf 54 km/h (ca. 33 mph). Zusammengenommen ergab sich damit eine Absprunggeschwindigkeit von rund 74 km/h (ca. 45 mph). Diese war notwendig, um die 23 Meter breite Lücke zwischen den Trucks sowie die neun Meter hohe Leitplanke zu überfliegen.
Während des Flugs absolvierte Ackermann nicht nur einen Rückwärtssalto, sondern baute zusätzlich einen Tsunami Backflip ein – bei dem der Fahrer das Motorrad in der Luft kurzzeitig loslässt und den Körper komplett durchstreckt. Die Ausführung des Tricks erfolgte ohne elektronische Hilfsmittel zur Geschwindigkeitskontrolle – rein basierend auf Erfahrung und Instinkt.
Millimeterarbeit mit hohem Risiko
Das Zeitfenster für den Absprung war extrem eng. Bereits minimale Abweichungen hätten fatale Folgen haben können. „Wenn ich nicht mit der richtigen Geschwindigkeit und im richtigen Moment abgehoben hätte, wäre ich entweder gegen das Schild geprallt oder hätte die Landung verpasst“, erklärte Ackermann nach dem Stunt.
Den entscheidenden Moment signalisierte sein Bruder Hannes Ackermann, selbst erfolgreicher FMX-Profi, der sich im Startfahrzeug befand. Die beiden Fahrer der Lkw, Franz Reinthaler und Walter „Bill“ Kranawendter, hielten die exakt vorgegebenen Abstände und Geschwindigkeiten konstant – eine wesentliche Voraussetzung für das Gelingen des Sprungs.
Wissenschaftliche Vorbereitung bis ins Detail
Der gesamte Ablauf des Stunts wurde im Vorfeld minutiös geplant. Verantwortlich für die technische Analyse war Thomas Stöggl, Leiter der Abteilung Global Performance Innovation im Athlete Performance Center in Thalgau, Österreich. Mithilfe von Datenanalysen und physikalischen Modellen wurden Parameter wie Flugkurve, Windverhältnisse, Geschwindigkeit und Absprungwinkel berechnet. Auch visuelle Simulationen der Höhenkontrolle und Trainingseinheiten zur Synchronisation des Zeitpunkts wurden durchgeführt.
Die eigentliche Ausführung des Projekts – mit dem Titel „Bridge Traverse“ – war das Resultat mehrtägiger Vorbereitungen und intensiven Teamworks. Nach der erfolgreichen Landung zeigte sich Ackermann emotional: „Das Gefühl nach dem Sprung war überwältigend, weil ich merkte, dass es gerade so gereicht hat. […] Ich habe wirklich gefeiert und bin im Grunde halb verrückt geworden.“
Luc Ackermann: Rekordhalter und Ausnahmesportler
Luc Ackermann wurde 1998 in Niederdorla, Thüringen geboren und ist bereits seit Jahren eine feste Größe in der internationalen FMX-Szene. Zu seinen Erfolgen zählen unter anderem:
- Erster Backflip mit zehn Jahren (2010)
- Jüngster Fahrer mit einem Double Backflip (2017)
- Goldmedaille bei den X Games 2021 – als erster Deutscher in der FMX-Kategorie
- Insgesamt neun Weltrekorde im Freestyle Motocross
Sein Motto „Go big or go home“ spiegelt sich in jedem seiner Projekte wider. Der Lkw-Sprung mit Tsunami Backflip zählt zweifellos zu den spektakulärsten Aktionen seiner bisherigen Karriere.
Letzte Aktualisierung am 21.08.2025 / *Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API





