Obwohl die Patentzeichnungen ein Modell zeigen, das der KTM Freeride E-XC ähnelt, ist es unwahrscheinlich, dass genau dieses Modell als Plattform dient. Vielmehr scheint es sich um ein schematisches Beispiel für zukünftige Elektro-Modelle zu handeln.
Drei Konzepte, ein Ziel: Mehr Reichweite für E-Bikes
Die Grundidee hinter dem System ist simpel: Ein leichtes, kompaktes Elektro-Motorrad mit beschränkter Reichweite für den urbanen Alltag soll bei Bedarf schnell in ein langstreckentaugliches Fahrzeug umgewandelt werden können. Dafür beschreibt das Patent drei technisch unterschiedliche Varianten eines Range Extenders, die äußerlich gleich aussehen und direkt an das Hochvolt-System des Motorrads angeschlossen werden.
Mini-Verbrenner als Stromquelle
Die erste Ausführung setzt auf einen klassischen Range Extender im bekannten Sinne: eine kleine Verbrennungseinheit mit integriertem Generator. Diese Lösung kombiniert einen kompakten Benzinmotor, einen Generator und einen Kraftstofftank in einer Box. Die erzeugte Gleichspannung kann entweder während der Fahrt oder im Stand zum Laden des Hauptakkus verwendet werden. Diese Lösung erinnert an bekannte Konzepte aus dem Automobilbereich, wurde aber bisher selten bei Motorrädern umgesetzt.
Wasserstoff-Brennstoffzelle als alternative Lösung
Als zweite Option beschreibt KTM eine Version mit Brennstoffzelle. Die Patentschrift geht dabei nicht ins Detail, doch es dürfte sich um eine Wasserstoff-Brennstoffzelle handeln, wie sie bereits in einigen Prototypen von Zweirädern eingesetzt wurde. Hierbei wird Wasserstoff aus einem Drucktank mit Sauerstoff aus der Umgebungsluft kombiniert, um elektrische Energie und Wasser zu erzeugen. Aufgrund der aktuellen Infrastrukturprobleme und der hohen Kosten für Brennstoffzellen gilt diese Technik allerdings weiterhin als wenig alltagstauglich.
Zusätzliche Akkus im Topcase-Format
Die dritte und einfachste Variante nutzt zusätzliche Akkuzellen zur Reichweitenverlängerung. KTM sieht zwei Ausführungen vor: Eine davon ist ein leerer Behälter mit Steckplätzen für zwei standardisierte, austauschbare Batterieeinheiten. Dies steht im Einklang mit KTMs Beteiligung am Swappable Batteries Motorcycle Consortium, das herstellerübergreifende Akkusysteme etablieren will. Die zweite Ausführung integriert die zusätzlichen Akkus fest in das Topcase, inklusive eigener Ladebuchse für das Laden zu Hause.
Flexibilität als Schlüssel zur Alltagstauglichkeit
Kernpunkt des Konzepts ist die modulare Erweiterbarkeit. So bleibt das Motorrad im Alltag leicht und handlich, kann aber für längere Touren schnell mit mehr Reichweite ausgestattet werden. Untersuchungen zeigen, dass die meisten Motorradfahrten relativ kurz sind und innerhalb der Reichweite aktueller E-Modelle liegen. Gleichzeitig sind aber auch gelegentliche Langstreckenfahrten für viele Nutzer relevant, was den praktischen Nutzen solcher Range-Extender-Konzepte deutlich macht.
Ob und wann diese Technik zur Serienreife gelangt, bleibt abzuwarten. Entscheidend werden wie immer die konkrete Umsetzung und die entstehenden Zusatzkosten sein. Fest steht jedoch: Mit dieser flexiblen Lösung könnte KTM die Alltagstauglichkeit von Elektro-Motorrädern deutlich erhöhen und neue Käufergruppen erschließen.




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