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Neue KTM-Twin-Plattform in Entwicklung – Ersatz für die 690 oder Rückkehr der 490?

In Europa sind kürzlich Prototypen neuer KTM-Twin-Modelle gesichtet worden.  Die Motorräder zeigen deutliche Unterschiede zu den bekannten 790- oder 890-Baureihen und lassen Raum für Spekulationen über die zukünftige Mittelklasse-Strategie des Herstellers.  Auffällig sind eher einfache Fahrwerkskomponenten wie eine konventionelle Gabel, ein einzelner Bremsscheibenring vorn sowie eine schlichte Schwinge.  Diese Ausstattung deutet auf eine preislich zugängliche Plattform hin, die sich im Segment zwischen 400 und 750 Kubikzentimeter positionieren könnte.

Rückkehr der 490?

Seit 2019 war eine 490er-Modellfamilie im Gespräch, die zusammen mit dem indischen Partner Bajaj entwickelt und produziert werden sollte.  Vorgesehen waren fünf Modelle: Adventure, Duke, RC, SMC R und SM T. Parallel dazu plante Husqvarna eine 501er-Reihe auf derselben Basis.  Das Projekt wurde jedoch 2023 offiziell gestoppt, da die Entwicklungskosten für einen 400–500-ccm-Twin als zu hoch eingeschätzt wurden.

Neueste Erlkönigbilder zeigen allerdings eine RC 490 mit sportlicher Vollverkleidung.  Auffällig sind Bauteile, die aus der Kooperation mit CFMoto stammen.  Dazu gehören ein einseitig geführter Hinterradschwingarm, Teile des Rahmens sowie identische Fußrasten- und Schaltanlagenkomponenten.  Im Hintergrund steht offenbar der 450-ccm-Twin von CFMoto, der in Modellen wie der 450SR und 450NK bereits rund 50 PS (37 kW) liefert.  KTM könnte so ein RC 490-Modell relativ schnell zur Serienreife bringen und die wachsende 400–500-ccm-Klasse bedienen.

 

Ersatz für die 690?

Eine andere Theorie besagt, dass die neuen Twins als Nachfolger der Einzylinder-690er-Baureihe gedacht sind.  Strenger werdende Abgasnormen machen es zunehmend schwer, großvolumige Einzylinder weiterhin konform anzubieten.  Ein Parallel-Twin im Bereich von 650 bis 700 ccm würde diese Probleme umgehen, dazu mehr Laufkultur und eine gleichmäßigere Leistungsentfaltung bieten.

Da KTM bereits bei den größeren Modellen die Strategie verfolgt, Hubraumsteigerungen zur Einhaltung der Emissionsvorgaben zu nutzen (790 → 890 → 990), könnte ein vergleichbarer Schritt auch im mittleren Segment erfolgen.  Damit würde ein Twin mit rund 650 bis 700 ccm den 690 ersetzen und zugleich im Markt gegen Kawasaki Ninja 650, Yamaha MT-07 oder Triumph Trident 660 antreten.

 

Zwei parallele Projekte?

Die aktuellen Sichtungen werfen die Frage auf, ob KTM zwei verschiedene Plattformen parallel entwickelt:

  • Mit Bajaj in Indien: ein Twin im Bereich um 650 ccm als möglicher 690-Ersatz.
  • Mit CFMoto in China: eine 490er-Reihe mit 450-ccm-Twin, angelehnt an bestehende CFMoto-Technik.

Diese Doppelstrategie würde es KTM ermöglichen, verschiedene Märkte gezielt abzudecken – einerseits die stark nachgefragte 400–500-ccm-Klasse, andererseits das etablierte Mittelklasse-Segment zwischen 650 und 750 ccm.

 

Zeitpunkt der Markteinführung

Die gesichteten Prototypen wirken noch unfertig, mit provisorischen Verkleidungsteilen und einfachen Fahrwerkskomponenten.  Ein realistischer Zeitrahmen für eine Vorstellung wäre frühestens die EICMA 2026, mit Marktstart 2027.  Während die 490er-Modelle voraussichtlich in China gefertigt würden, wäre eine Produktion des größeren Twins in Indien denkbar.  Ein Marktstart in Europa gilt als wahrscheinlich, in Indien hingegen als unsicher, da dort an einem separaten Twin-Projekt gearbeitet wird.

 

Fazit

Noch ist unklar, ob KTM die Rückkehr der 490 oder die Ablösung der 690 verfolgt – oder beides gleichzeitig.  Klar ist jedoch, dass die Marke an einer neuen Twin-Plattform arbeitet, die das Mittelklasse-Segment erweitern soll.  Ob die Erlkönige tatsächlich in Serie gehen, bleibt wie bei früheren Projekten offen.

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Redakteur bei Motorrad Nachrichten. Fokus auf Technik, Szene und Motorradpolitik – neutral, sachlich, verständlich. Verantwortlich für die Seiten www.Motorcycles.News, www.Motorrad.Training und den YouTube-Kanal "Motorrad Nachrichten", sowie deren social Media-Seiten.