Bekannter Motor, neue Aufgabe
Im Zentrum der Kawasaki Z1100 arbeitet ein Vierzylinder-Reihenmotor mit 1.099 cm³ Hubraum, der bereits in der Ninja 1100 SX und der Versys 1100 zum Einsatz kommt. Laut den aktuellen Daten liegt die Spitzenleistung bei 134,1 PS (98,5 kW) bei 9.000 U/min – ein Wert, der exakt dem der Ninja 1100 entspricht. Beim Drehmoment kann man mit 112 Nm bei 7.600 U/min rechnen – auch hier analog zum Schwestermodell. Damit bewegt sich die Z1100 auf solidem Leistungsniveau, ohne in den überzüchteten Bereich jenseits der 200-PS-Marke vorzustoßen.
Gewicht und Maße: Solide, aber nicht leicht
Mit einem Gewicht von 221 kg (487 lbs) zeigt sich die Z1100 zwar etwas leichter als die Ninja 1100 SX (235 kg), liegt aber auf einem vergleichbaren Niveau mit ihrer spirituellen Vorgängerin, der Z1000. Leichtgewichte wie die Suzuki GSX-S1000 (214 kg) sind damit minimal im Vorteil – allerdings dürfte die Kawasaki dafür mit höherem Komfort und besserer Stabilität punkten.
Die restlichen Abmessungen:
- Radstand: 1.440 mm
- Länge: 2.055 mm
- Breite: 825 mm
- Höhe: 1.085 mm
Besonders auffällig: Die größere Breite im Vergleich zur Ninja 1100 deutet auf eine breite Lenkerform hin – typisch für Naked Bikes mit aufrechter, entspannter Sitzposition.
Chassis und Fahrwerk: Ninja-Teile mit Z-Charakter
Viele Komponenten der Z1100 dürften aus dem bekannten Kawasaki-Baukasten stammen. Das Fahrwerk basiert voraussichtlich auf einem Aluminiumrahmen, kombiniert mit einer Upside-down-Gabel sowie einer Zweiarmschwinge aus Aluminium. Auch bei den Bremsen ist mit einer leistungsstarken Doppelscheibenanlage samt Radialzangen zu rechnen. Die Geometrie entspricht weitgehend der Ninja 1100 SX, was eine sportliche, aber nicht zu extreme Ausrichtung erwarten lässt.
Ausstattung und Ergonomie
Zur Serienausstattung zählen ein 6-Gang-Getriebe und ein Quickshifter, was die sportliche Ambition der Z1100 unterstreicht. In puncto Elektronik scheint Kawasaki jedoch bewusst zurückhaltend zu agieren – zumindest im Vergleich zur Z H2 mit Kompressor und vollem Assistenzpaket. Das bedeutet: Fokus auf den Fahrer, weniger auf Fahrmodi und Regelsysteme.
Ergonomisch orientiert sich die Z1100 laut bisherigen Infos an einer leicht vorderradorientierten Haltung – sportlich, aber alltagstauglich.
Performance: Schnell, aber nicht übertrieben
Die Z1100 erreicht eine eingetragene Höchstgeschwindigkeit von 247 km/h (153 mph). Damit liegt sie leicht unter der Ninja 1100 (251 km/h), was sich durch die fehlende Verkleidung und entsprechend höhere Luftwiderstände erklärt. Im Vergleich zur Versys 1100 (226 km/h) ist sie jedoch deutlich schneller unterwegs.
Einordnung ins Marktumfeld
Im heiß umkämpften Naked-Bike-Segment trifft die Kawasaki Z1100 auf etablierte Konkurrenz: Yamaha MT-10, BMW S 1000 R, Suzuki GSX-S1000 oder KTM 1290 Super Duke R. Während diese teils mit brachialer Leistung und ausgefeilter Elektronik punkten, setzt Kawasaki offenbar auf einen solideren Ansatz mit bewährter Technik, kultiviertem Motorlauf und attraktivem Preis-Leistungs-Verhältnis.
Fazit: Z1100 als neue Spitze der Z-Baureihe
Die Kawasaki Z1100 steht für die Rückkehr eines traditionsreichen Namens in die Moderne. Mit kraftvollem Vierzylindermotor, klassischem Naked-Design und einem klaren Fokus auf Fahrbarkeit statt Datenblatt-Show bietet sie einen interessanten Gegenentwurf zum PS-Wettrüsten der Branche. Offiziell vorgestellt wird sie voraussichtlich Ende 2025 – und dürfte 2026 die neue Speerspitze der Z-Baureihe werden.