Von Nordirland in die Weltelite: Frühe Jahre bei Honda
Sein Debüt in der Superbike-WM gab Rea 2008 beim Saisonfinale in Portimao, nachdem er zuvor durch starke Leistungen in der Supersport-WM aufgefallen war. Bereits in seinem ersten Superbike-Rennen überzeugte er mit einem Start aus der ersten Reihe und einem vierten Platz im Ziel. Ab 2009 ging er für Hannspree Ten Kate Honda in der Superbike-WM an den Start. In fünf Jahren auf der CBR1000RR gelangen ihm 15 Rennsiege und insgesamt 42 Podestplätze. Der endgültige Durchbruch sollte jedoch erst mit dem Wechsel zu Kawasaki erfolgen.
Grüne Dominanz: Die Kawasaki-Jahre
Zur Saison 2015 wechselte Rea zur Kawasaki Racing Team und stieg auf die ZX-10RR um. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Gleich im ersten Rennen für Kawasaki in Phillip Island fuhr er einen Sieg ein. Die Saison schloss er mit 14 Rennsiegen und dem Weltmeistertitel ab. In den darauffolgenden Jahren dominierte Rea die Serie nahezu nach Belieben: 2016 holte er neun Siege, 2017 folgte der dritte Titel in Serie, den er 2018, 2019 und 2020 erfolgreich verteidigte. Mit sechs Weltmeistertiteln stellte er einen neuen Rekord auf und übertraf damit den bisherigen Bestwert von Carl Fogarty.
Insgesamt gewann Rea 104 Rennen und stand 221-mal auf dem Podium – allesamt Rekorde. Ab 2021 jedoch geriet die Erfolgsserie ins Stocken. Toprak Razgatlioglu (BMW) und Álvaro Bautista (Ducati) holten die Titel in den Folgejahren. Rea entschied sich daraufhin zu einem Teamwechsel – zurück ließ er eine der erfolgreichsten Epochen in der Geschichte des Kawasaki-Werksteams.
Ein neues Kapitel: Yamaha-Engagement ab 2024
Im Rahmen eines spektakulären Fahrerwechsels übernahm Rea zur Saison 2024 die Yamaha R1 – als Nachfolger von Razgatlioglu, der zu BMW gewechselt war. Trotz hoher Erwartungen blieb der große Erfolg aus. Zwar sicherte sich Rea in Assen eine Pole-Position im Regen und feierte beim Heimrennen in Donington Park einen Podestplatz, doch Verletzungen und technische Schwierigkeiten verhinderten einen konstanten Aufwärtstrend.
Auch 2025 verlief holprig: Eine verletzungsbedingte Zwangspause zu Saisonbeginn bremste den Routinier zusätzlich. Trotz einzelner Lichtblicke gelang es Rea nicht, mit Yamaha dauerhaft an der Spitze mitzuhalten – die Entscheidung zum Rücktritt folgte nun kurz vor dem Saisonfinale.
Emotionale Worte zum Abschied
In einem Abschiedsvideo erklärte Rea: „Ich habe lange über diesen Tag nachgedacht und mich nun entschieden, mich vom Vollzeit-Rennsport zurückzuziehen. Dieser Sport war alles für mich – von meiner Kindheit in Nordirland bis hin zu den WM-Titeln in der Superbike-WM. Mein einziges Ziel war immer, zu gewinnen. Ich bin nie angetreten, um nur mitzufahren.“
Er betonte weiter: „Es sind nicht die Pokale oder Rekorde, die bleiben, sondern die Menschen und Erinnerungen. Ich durfte mit unglaublichen Teams und großartigen Menschen arbeiten. Meiner Familie danke ich für alle Opfer. Und meinen Rivalen danke ich dafür, dass sie mich stärker gemacht haben. Dies ist kein Abschied – ich werde dem Sport weiterhin verbunden bleiben.“
Yamaha würdigt einen Champion
Andrea Dosoli, Motorsportverantwortlicher bei Yamaha Motor Europe, würdigte Reas Verdienste mit den Worten: „Jonathan ist ein außergewöhnlicher Fahrer mit einer einzigartigen Karriere. Es war eine Ehre, viele Jahre gegen ihn zu kämpfen – und in den letzten beiden Jahren mit ihm zu arbeiten. Auch wenn unser gemeinsames Projekt nicht wie erhofft verlief, zeigte Jonathan stets Engagement und Professionalität. Wir wollen die letzten vier Rennen gemeinsam bestmöglich abschließen.“
Ein Rekord für die Ewigkeit
Jonathan Rea verlässt die Bühne des Motorsports mit beeindruckenden Zahlen:
- 6 WM-Titel
- 119 Rennsiege
- 263 Podestplätze
- 41 Pole-Positions
- 102 schnellste Rennrunden
(Stand: Saisonende 2025, laut aktuellen WorldSBK-Daten)
Mit seinem Rücktritt endet eine Ära im Superbike-Sport. Reas Name wird mit Beständigkeit, Professionalität und sportlichem Ehrgeiz verbunden bleiben – und mit einer Rekordliste, die wohl noch lange Bestand haben dürfte.
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