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Neue Patente deuten auf E-Motorrad von GM hin

General Motors – ein Name, der bislang vor allem mit V8-Motoren, Muscle Cars wie dem Camaro oder der Corvette in Verbindung gebracht wurde – könnte bald in einem völlig neuen Segment mitmischen: dem Markt für elektrisch angetriebene Motorräder.  Patente, die jetzt von der US-Patentbehörde USPTO veröffentlicht wurden, legen nahe, dass der US-Autobauer an einem E-Motorrad arbeitet.

Bereits 2023 eingereicht, wurden die Patente erst kürzlich öffentlich gemacht.  Sie zeigen ein elektrisch betriebenes Zweirad mit Offroad-Charakter, ausgestattet mit grobstolligen Reifen, einem großen Akku-Paket sowie einem Nabenmotor im Hinterrad.  Die Bauform erinnert an aktuelle Light-E-Bikes oder Scrambler und könnte – sollte es zur Serienproduktion kommen – auch auf öffentlichen Straßen zugelassen werden.

 

Technische Details: Hub-Motor, Cartridge-Gabel, Scheibenbremse

Das in den Zeichnungen gezeigte Motorrad weist einige interessante technische Merkmale auf.  So wird die Maschine offenbar von einem im Hinterrad integrierten Nabenmotor angetrieben.  Eine konventionelle Kette oder Riemen sucht man vergeblich – was auf ein wartungsarmes Antriebskonzept hinweist.

Die Front ist mit einer klassischen Teleskopgabel in Cartridge-Bauweise und einer einzelnen Scheibenbremse ausgestattet.  Die Karosserie zeigt sich schlank und minimalistisch.  Auffällig ist die fast vollständig flache Sitzbank, die sich über die gesamte Länge des Bikes zieht – ein Designelement, das stark an E-Offroader von Herstellern wie Sur-Ron oder Talaria erinnert.

 

GM und die Zweiradwelt: Ein neuer Anlauf?

Der Vorstoß in die Welt der elektrisch angetriebenen Motorräder wäre nicht der erste Zweiradkontakt für General Motors.  Bereits in der Vergangenheit experimentierte der Konzern mit einem E-Bike unter der Marke Hummer, das auf dem Recon Power Bike basierte – ein eher symbolischer Vorstoß in den Bereich der E-Zweiräder.

Anders als damals scheint GM nun jedoch ein eigenständiges Motorradprojekt zu verfolgen.  Ob der Konzern dieses Modell allein realisieren will oder mit einem etablierten Zweiradhersteller kooperiert, ist bislang nicht bekannt.  Klar ist jedoch: Immer mehr Automobilhersteller interessieren sich für Powered Two-Wheelers (PTWs), um ihre Produktpalette zu erweitern – sei es aus ökologischen Gründen, zur Erschließung neuer Märkte oder schlicht als Reaktion auf den zunehmenden Individualverkehr in urbanen Räumen.

 

Zukunft ungewiss – aber der Wille ist da

Auch wenn derzeit keine Angaben zu Leistung, Reichweite oder Preis des GM-E-Bikes vorliegen, ist der Schritt bemerkenswert.  Dass ein Hersteller mit der Historie und dem Fokus von General Motors sich ernsthaft mit einem eigenen E-Motorradprojekt beschäftigt, ist ein deutliches Signal an die Branche.

Ob und wann das Modell tatsächlich auf den Markt kommt, bleibt abzuwarten.  Die veröffentlichten Patente zeigen jedoch, dass GM ein konkretes Interesse daran hat, in den Markt für elektrische Motorräder einzusteigen – womöglich nicht nur als Nischenexperiment, sondern als ernstzunehmender Anbieter.