David Datzer

Große Solidarität für David Datzer nach schwerem Rennunfall

Ein tragischer Rennunfall hat David Datzer, einen bekannten deutschen Motorradrennfahrer und ehemaligen IRRC-Superbike-Champion, unerwartet aus dem aktiven Geschehen gerissen.  Eigentlich hätte er im Juni 2025 bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man in drei Klassen für das Roadhouse Macau Racing Team antreten sollen.  Doch anstatt auf dem berühmten Straßenkurs zu starten, kämpft der Publikumsliebling aus Vilsbiburg derzeit mit den Folgen eines unverschuldeten Sturzes – und mit bürokratischen Hürden.

Schwere Verletzungen nach Kollision in Stare Mesto

Anfang Mai ereignete sich beim Straßenrennen im tschechischen Stare Mesto ein dramatischer Zwischenfall: David Datzer wurde von dem Motorrad eines anderen Fahrer im Rücken getroffen.  Die Verletzungen waren derart schwer, dass Ärzte im Krankenhaus im tschechischen Zlín in einer komplexen Operation verhindern mussten, dass er dauerhaft im Rollstuhl landet.  Der mehrfache IRRC-Podiumsfahrer verbrachte mehrere Wochen im Spital und wartet inzwischen zuhause auf den Beginn seiner Rehabilitation, die Ende Juni starten soll.

 

Kritik am Gesundheitssystem – Eigeninitiative in der Reha

Datzer äußerte sich über seine Facebook-Seite offen über seine aktuelle Lage – und seinen Frust: „Wenn das deutsche Gesundheitssystem, die Versicherungen und die Ärzte einen hängenlassen und dich nur von A nach B schicken, der Arztbericht der letzten Wochen nicht einmal richtig durchgelesen wird, um dir zu helfen, dann nehmen wir die Physio erst einmal selbst in die Hand.“

In einem privaten Pool versuchte Datzer erste Bewegungsübungen und machte dabei deutlich, wie anstrengend selbst kleinste Fortschritte aktuell seien.  Dabei betonte er auch, dass er sich mit professioneller Unterstützung – einer Therapeutin aus der Region – bestens versorgt fühle.

 

Unterstützungswelle aus der Roadracing-Szene

Parallel zum sportlichen Geschehen auf der Isle of Man Tourist Trophy, wo Datzer ursprünglich mit der Startnummer 25 für das Roadhouse Macau Racing Team gemeldet war, laufen im Hintergrund mehrere Spendenaktionen.  Freunde, Unterstützer und Fans mobilisieren Kräfte, um ihm den bestmöglichen Reha-Aufenthalt zu ermöglichen.

Eine zentrale Rolle spielt dabei eine Kampagne auf „gofundme“ unter dem Motto „Speedy Recovery“.  Innerhalb kurzer Zeit wurden über 10.150 € (ca. 11.000 $) durch 167 Einzelspenden gesammelt – das ursprüngliche Ziel von 10.000 € (ca. 10.850 $) wurde damit übertroffen.

Organisiert wird die Aktion unter anderem von Alex, seiner „therapeutischen Fee“.  Auf der Kampagnenseite heißt es: „Wir alle, die dem Motorsport verbunden sind, wissen, dass man sich immer nur begrenzt für den Fall der Fälle versichern kann […] Der Betrieb läuft weiter, die Kosten auch – und alles zusammen verschlingt schnell das Ersparte.“

Ziel ist es, Datzer einen Aufenthalt im Reha- und Sportzentrum Kinema zu ermöglichen.  Die dort angebotenen Programme gehen weit über die übliche Therapie hinaus – und sind entsprechend kostspielig.

 

Solidarität auch auf der Isle of Man

Auch auf der Insel Man zeigt sich die Roadracing-Community solidarisch.  Maria Keck, Herausgeberin eines deutschen Reiseführers zur Tourist Trophy, initiierte einen Verkauf von Biker-Tüchern zugunsten Datzers.  Am Montag, dem 2. Juni, wurden vor dem Zelt des Sidecar-Legenden Klaus Klaffenböck Baumwolltücher in Schwarz und Rot angeboten – 90 x 90 cm groß, zum Preis von 10 GBP (ca. 11,80 € / 12,80 $) pro Stück.  Der komplette Erlös kommt dem verunglückten Fahrer zugute.

Die Aktion steht sinnbildlich für die enge Verbundenheit der Roadracing-Familie – über nationale Grenzen hinweg.  „Oiso, pack ma’s o und hoifan zam!“ – mit diesen Worten ruft die Community zur weiteren Unterstützung auf.  Ziel ist es nicht nur, Datzer bald wieder auf einem Motorrad zu sehen, sondern vor allem: ihn wieder in die Lage zu versetzen, seine Kinder in die Arme schließen zu können.