Buell: Eine Marke mit Vergangenheit – und Zukunft?
Gegründet in den 1980er-Jahren, machte sich Buell früh einen Namen durch unkonventionelle Konstruktionen und Rennsportnähe. Die Marke entwickelte sich zum Außenseiter mit Kultstatus. Doch 2009 zog Harley-Davidson als damaliger Eigentümer den Stecker, worauf jahrelange Unsicherheit folgte. Zwischen Neustarts, Namenswechseln und Eigentümerwechseln blieb eines konstant: der Wille zum Überleben.
Nun scheint Buell bereit für ein neues Kapitel.
Super Cruiser: Mischung aus Muscle-Bike und Sport-DNA
Die Super Cruiser basiert auf dem bekannten 1.190 cm³ großen V2-Triebwerk aus dem Hammerhead 1190 und 1190SX. Der flüssigkeitsgekühlte V-Twin leistet dort 175 PS (129 kW) bei einem Drehmoment von 137 Nm (101 lb-ft). Ob diese Werte auch im Cruiser unverändert übernommen werden, ist derzeit unklar. Es gilt jedoch als wahrscheinlich, dass der Motor für den Einsatz im neuen Modell auf mehr Drehmoment im unteren und mittleren Drehzahlbereich abgestimmt wird – eine typische Maßnahme im Cruiser-Segment.
Fahrwerk mit sportlicher Ausrichtung
Auch beim Chassis geht Buell offenbar eigene Wege. Prototypen zeigen einen leichten, röhrenförmigen Stahl-Perimeterrahmen. Ergänzt wird das Ganze durch ein sportlich ausgelegtes Fahrwerk mit voll einstellbarer Upside-down-Gabel vorn und einem Monofederbein hinten. Diese Kombination könnte für deutlich agileres Handling sorgen als bei traditionellen Cruisern.
Ein offizielles Gewicht ist noch nicht bekannt, jedoch lässt die Performance-Orientierung auf ein deutlich niedrigeres Leergewicht als bei vergleichbaren Modellen von Harley-Davidson oder Indian schließen.
Elektronik: Noch offen, aber entscheidend
Ob moderne Fahrhilfen wie Traktionskontrolle, verschiedene Fahrmodi oder Kurven-ABS zum Serienumfang gehören werden, bleibt bislang unbeantwortet. In Anbetracht des aktuellen Marktumfelds wäre es jedoch überraschend, wenn Buell auf solche Features verzichten würde. Gleiches gilt für elektronische Instrumente – das bislang spartanisch gehaltene Cockpit könnte in der Serienversion durch ein TFT-Display samt Konnektivitätsfunktionen ersetzt werden.
Härtetests unter Extrembedingungen
Aktuell absolviert die Super Cruiser offenbar ihre letzte Testphase. Laut Buell wird das Motorrad dabei unter extremen Bedingungen in den USA geprüft: von Wüsten mit über 49 °C (120 °F) bis hinauf auf Bergpässe in 4.200 Metern Höhe (14.000 Fuß). Im Fokus stehen dabei unter anderem die Kraftstoffstabilität, Startverhalten bei Hitze, Soziusbetrieb und der Schutz des Luftfiltersystems vor Staub.
Viel Erwartung, noch mehr Druck
Die Super Cruiser gilt als zentrales Modell in Buells aktuellem Comeback-Versuch. Entsprechend hoch sind die Erwartungen – sowohl bei Fans als auch bei Branchenbeobachtern. Das Design entstand mit Unterstützung von Roland Sands und zielt auf ein kraftvolles Erscheinungsbild ab, das sich klar von herkömmlichen Cruisern abhebt. Sollte Buell hier ein überzeugendes Gesamtpaket liefern, könnte das Modell entscheidend zur Wiederbelebung der Marke beitragen.
Doch nach jahrelangen Ankündigungen und Verzögerungen ist die Fallhöhe hoch. Buell muss nicht nur ein gutes Motorrad präsentieren – sondern ein echtes Statement.
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