Was ist Greentell? Technologie mit Umweltfokus
Der Name Greentell setzt sich aus „green“ (grün) und „intelligent“ zusammen – ein Hinweis darauf, dass es sich nicht nur um ein weiteres Marketinggimmick handelt, sondern um ein echtes Technikpaket mit klar definierten Umweltzielen. Die neue Bremstechnologie soll laut Brembo den ökologischen Fußabdruck um bis zu 85 % reduzieren. Gleichzeitig werden Partikelemissionen – also der berüchtigte Bremsstaub – um bis zu 90 % gesenkt. Das sorgt nicht nur für saubere Felgen, sondern auch für sauberere Luft in Städten.
Herzstück des Systems ist eine neuartige, nickel- und schwermetallfreie Zweischicht-Beschichtung, die mittels Laser Metal Deposition (LMD) auf die Bremsscheiben aufgebracht wird. Dieses additive Fertigungsverfahren ähnelt dem Metall-3D-Druck: Metallpulver wird mit einem Laser punktgenau auf die Oberfläche aufgetragen, was eine äußerst präzise und gleichmäßige Schutzschicht ergibt. Die Anwendung erfolgt nach der mechanischen Bearbeitung, aber vor dem abschließenden Finishing der Scheibe.
Weniger Verschleiß, gleiche Leistung
Brembo verspricht durch diese Beschichtung nicht nur geringere Emissionen, sondern auch eine drastisch reduzierte Abnutzung: Die Scheiben sollen bis zu 80 % weniger verschleißen als unbehandelte Gusseisenscheiben. Allerdings relativiert Brembos Entwicklungsleiter Fabiano Carminati diesen Wert – die Greentell-Scheiben sind dünner als herkömmliche Varianten, sodass sich die Lebensdauer in der Praxis um etwa 20 bis 30 % verlängert.
Ein weiteres technisches Detail: Da die Reibpaarung zwischen Scheibe und Belag sich grundlegend von der klassischen Gusseisen-Kombination unterscheidet, wurde auch ein neuer Bremsbelag entwickelt. Dieser ist speziell auf die beschichtete Scheibe abgestimmt, um maximale Effizienz bei minimalem Abrieb zu erzielen.
Cleveres Verschleiß-Feature: Sichtbarer Austauschindikator
Eine praktische Innovation ist der Easy Check-Indikator: Das Brembo-Logo ist in die Oberfläche der Scheibe eingelasert. Sobald dieses Logo nicht mehr sichtbar ist, ist ein Austausch fällig. Diese Idee stammt direkt aus dem Motorsport, wo sichtbare Verschleißindikatoren schon länger genutzt werden.
Keine Löcher, keine Schlitze – und das aus gutem Grund
Bei Greentell verzichtet Brembo bewusst auf gelochte oder geschlitzte Scheiben. Zwar bieten solche Designs Vorteile bei der Wärmeableitung und dem sogenannten „Gassing Out“ – also dem Entweichen von Gasen, die zwischen Belag und Scheibe entstehen können – doch sie erhöhen gleichzeitig den Partikelausstoß. Da dieser bei Greentell gezielt minimiert werden soll, bleibt die Oberfläche glatt. Moderne Materialien und Beschichtungen gleichen die thermischen Nachteile laut Brembo problemlos aus.
Zukunftssicher: Euro-7-Norm im Visier
Ein wichtiger Treiber hinter der Entwicklung ist die neue Euro-7-Abgasnorm, die ab 2026 auch Bremsstaub reglementieren wird. Konkret liegt der Grenzwert zunächst bei 7 mg/km, ab 2035 dann sogar nur noch bei 3 mg/km. Besonders für Fahrzeuge ohne ausgeprägte Rekuperation – wie viele konventionelle Modelle – ist die Reduktion des Bremsabriebs entscheidend. Bei elektrifizierten Fahrzeugen gelten leicht höhere Grenzwerte, da diese durch regeneratives Bremsen generell weniger Reibung erzeugen.
Greentell ist laut Brembo so konzipiert, dass es in großem Maßstab produziert und in verschiedensten Fahrzeugklassen eingesetzt werden kann – vom Premium-Elektroauto bis zum einfachen Transporter. Eine Adaption für Motorräder sei laut Brembo ebenfalls denkbar.
Nachfolger für Performance-Modelle und Aftermarket-Produkte
Zunächst wird das Greentell-System vor allem in Europa und im Bereich Premiumfahrzeuge Anwendung finden – Brembos traditionelles Kerngeschäft. Für den Aftermarket bietet das Unternehmen mit Greenance bereits eine ähnliche Produktlinie an, die ebenfalls auf Emissionsreduktion zielt.
Fazit: Saubere Zukunft für die Bremstechnologie?
Mit Greentell zeigt Brembo, dass Bremsenhersteller nicht nur auf Performance, sondern auch auf Nachhaltigkeit setzen können – und müssen. Die Kombination aus moderner Fertigungstechnologie, geringem Verschleiß und signifikant reduzierten Emissionen könnte die Art des Bremsens in Zukunft deutlich verändern. Auch wenn die ersten Anwendungen im Pkw-Segment erfolgen, dürften ähnliche Lösungen früher oder später auch im Motorradbereich auftauchen.



- Format: 1000 ML
- ERPB (C): max/=260° C
- WERPB (°C): max/= 165° C
- MAX Viscosity -40°C (cSt): 1.400 cSt max
- Anwendungen: alle Fahrzeuge mit ABS
- Spezifikationen/Freigaben: FMVSS 116 DOT 3/116 DOT 4 | ISO 4925 Class 3/4925 Class 4 | SAE J 1703/J 1704
- mischbar und kompatibel mit hochwertigen synthetischen Bremsflüssigkeiten
- hervorragender Schutz vor Dampfblasenbildung
- ausgezeichnete Elastormerverträglichkeit
- sorgt für hohe Schmierfähigkeit aller beweglichen Bauteile im Hydraulikbremskreis
Letzte Aktualisierung am 30.05.2025 / *Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API