BMW eFuel Erstbefuellung 3

BMW Group setzt auf eFuels: Erstbefüllung neuer Ottomotoren ab 2028 und Ausbau erneuerbarer Kraftstoffe

Im Oktober 2025 bekräftigten die BMW Group, die Lother GmbH und die German eFuel One GmbH im Berliner BMW-Werk ihre gemeinsame Absicht, den Einsatz von eFuels als Erstbefüllung für neue Fahrzeuge mit Ottomotoren ab 2028 voranzutreiben.  Dies wurde mit der feierlichen Unterzeichnung eines Letter of Intent (LOI) dokumentiert.  Damit wird der Fokus auf CO₂-reduzierte Kraftstoffe als Teil eines technologieoffenen Ansatzes bei der Reduzierung von Emissionen gelegt.

Erneuerbare Kraftstoffe direkt ab Werk

Nachdem seit Januar 2025 bereits alle in Deutschland produzierten BMW-Modelle mit Dieselmotor mit regenerativem Diesel HVO100 erstbefüllt werden, ist nun auch für Ottomotoren die Nutzung von synthetischen Kraftstoffen geplant.  Konkret geht es um eFuels, die vollständig aus nicht-fossilem CO₂ hergestellt werden.  Die Erstbefüllung neuer Modelle in ausgewählten deutschen Werken ist ab 2028 vorgesehen.  Voraussetzung für die Nutzung ist die E10-Freigabe der betreffenden Motoren.

 

Hintergrund und Ziele der Kooperation

Die BMW Group betont, dass der effektivste Ansatz zur Reduktion von CO₂-Emissionen in der Nutzung aller verfügbaren Technologien liegt.  Neben Elektromobilität und fortschrittlichen Verbrennungsmotoren mit erneuerbaren Kraftstoffen sollen verschiedene Antriebskonzepte parallel verfolgt werden.  Die Zusammenarbeit mit der Lother GmbH und der German eFuel One GmbH soll dazu beitragen, das Potenzial erneuerbarer Kraftstoffe zu erschließen und eine CO₂-reduzierte Mobilität zu ermöglichen.

Gitta Connemann, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, würdigte das Projekt als Innovationstreiber für nachhaltige Lösungen in der Mobilität: „BMW Group, Lother GmbH und German eFuel One GmbH bündeln ihre Kräfte für Klimaschutz durch Technologieoffenheit…  E-Fuels aus grünem eMethanol können einen entscheidenden Beitrag zur Dekarbonisierung des Verkehrs leisten – insbesondere dort, wo Elektrifizierung an Grenzen stößt.“

 

Ausbau der eFuel-Produktion in Deutschland

Die German eFuel One GmbH plant, in Deutschland die erste kommerzielle Produktionsanlage für eFuels zu errichten.  Hier soll aus importiertem eMethanol nach dem Methanol-to-Gasoline-Verfahren (MtG) ein Kraftstoff produziert werden, der gemäß DIN EN 228-Norm für E10-Benzin vollständig aus nicht-fossilem CO₂ besteht.  Dieser eFuel soll ohne technische Anpassungen in bestehenden Fahrzeugen eingesetzt werden können.  Die CO₂-Intensität des synthetischen Kraftstoffs wird nach Unternehmensangaben im Vergleich zu fossilem Benzin um bis zu 90 Prozent reduziert.

Christian Hanke, CEO der German eFuel One GmbH, hebt hervor: „Mit dieser Kooperation setzen wir ein starkes Signal für den Markthochlauf von eFuels in Deutschland.  BMW zeigt damit, dass erneuerbare Kraftstoffe ein essenzieller Bestandteil der Mobilität von morgen sind.“

 

Forderung nach Anerkennung erneuerbarer Kraftstoffe

Die BMW Group spricht sich für eine technologieoffene Revision der europäischen CO₂-Flottengesetzgebung aus.  Es wird eine Anerkennung erneuerbarer Kraftstoffe sowie die Schaffung einer neuen Fahrzeugkategorie für ausschließlich mit erneuerbaren Kraftstoffen betriebene Fahrzeuge gefordert.

Glenn Schmidt, Leiter Nachhaltigkeit der BMW Group, unterstreicht die Bedeutung verschiedener Antriebstechnologien für den Klimaschutz: „Alle Antriebe können und müssen CO₂ reduzieren.  Neben Elektromobilität spielen effiziente Verbrennungsmotoren mit erneuerbaren Kraftstoffen weiterhin eine wichtige Rolle.“

 

HVO100 als Vorreiter bei Dieselfahrzeugen

Seit Anfang 2025 werden sämtliche in Deutschland gefertigte Dieselmodelle der BMW Group mit dem Kraftstoff „Neste MY Renewable Diesel™“ HVO100 betankt.  HVO steht für „Hydrotreated Vegetable Oil“, ein vollständig aus erneuerbaren Rohstoffen gewonnener Dieselkraftstoff.  Nach Unternehmensangaben lässt sich damit eine CO₂-Reduzierung von bis zu 90 Prozent („Well to Wheel“) gegenüber fossilem Diesel erreichen.  Der Kraftstoff erfüllt die Anforderungen der EN 15940 für paraffinischen Dieselkraftstoff.

 

Nachhaltigkeit im Motorsport

Bereits 2023 wurde die Zusammenarbeit zwischen BMW Motorrad Motorsport und NORDOEL, einer Marke der Lother Gruppe, bekanntgegeben. Ergebnis dieser Partnerschaft ist der Kraftstoff RacE-Fuel WSBK R40-A, der mindestens 40 Prozent regenerativen Anteil aufweist.  Dieser wurde seit Beginn der Saison 2024 erfolgreich in der Superbike-Weltmeisterschaft (WSBK) eingesetzt und trug zur Reduzierung der CO₂-Emissionen im Motorsport bei.

 

Ausblick

Mit der unterzeichneten LOI-Vereinbarung und den laufenden Projekten zur Nutzung von eFuels und HVO100 zeigt die BMW Group zusammen mit ihren Partnern einen technologieoffenen Ansatz zur Dekarbonisierung der Mobilität.  Durch die Einführung erneuerbarer Kraftstoffe in Produktion und Motorsport sollen neue Wege zur CO₂-Reduzierung eröffnet werden.

Zuletzt aktualisiert am 14. Oktober 2025 um 11:50 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
Redakteur bei Motorrad Nachrichten. Fokus auf Technik, Szene und Motorradpolitik – neutral, sachlich, verständlich. Verantwortlich für die Seiten www.Motorcycles.News, www.Motorrad.Training und den YouTube-Kanal "Motorrad Nachrichten", sowie deren social Media-Seiten.