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Zwischen Licht und Schatten – Warum tiefstehende Sonne ein hohes Risiko birgt

Wenn beim Motorradfahren der eigene Schatten lang und direkt vor dem Motorrad auf der Straße liegt, steht die Sonne tief und im Rücken. Was auf den ersten Blick idyllisch wirkt, birgt tatsächlich erhebliche Gefahren. Denn für den Gegenverkehr bedeutet dies: Die Fahrer werden geblendet und können Motorradfahrer im schlimmsten Fall gar nicht wahrnehmen.

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Gerade auf Landstraßen entstehen dadurch kritische Situationen, die häufig unterschätzt werden. Die Gefahr steigt besonders an Kuppen, Kurvenausgängen, Straßenverläufen in Ost-West-Richtung sowie an Ortsausgängen, Tunnelausgängen oder beim Verlassen von Waldstücken. Nasse Fahrbahnen verstärken das Risiko, da sie Sonnenlicht spiegeln und die Sicht zusätzlich verschlechtern.

 

Zahlen, die alarmieren: Unfallstatistiken zur Sonnenblendung

Im Jahr 2023 gab es in Deutschland laut offizieller Statistik 2.529 Unfälle mit Personenschaden, die auf Blendung durch tiefstehende Sonne zurückgeführt wurden. Insgesamt wurden dabei 3.274 Menschen verletzt, darunter 529 schwer und 31 tödlich. In Österreich wurden im selben Zeitraum 24 Todesfälle und über 2.000 Verletzte registriert. Diese Zahlen verdeutlichen, wie ernst die Gefährdung ist.

 

Die wichtigsten Warnsignale früh erkennen

Erfahrene Motorradfahrer erkennen Blendfallen frühzeitig anhand typischer Indizien:

  1. Schatten vor dem Motorrad: Liegt der eigene Schatten klar sichtbar vor dem Vorderrad, ist besondere Vorsicht geboten. Geschwindigkeit reduzieren und bremsbereit sein.
  2. Spiegelnde Fahrbahn: Leuchtende Reflexionen auf nasser oder staubiger Fahrbahn sind Warnsignale. Der Bereich hinter einer solchen Reflexion ist oft unsichtbar.
  3. Einmündungen und Sichtachsen: Seitenstraßen hinter Büschen, Gebäuden oder Bäumen sind kritische Punkte. Ein leichtes Verlegen der Fahrlinie innerhalb der eigenen Spur kann helfen, früher gesehen zu werden.

Kleine Bewegungen, etwa ein Spurversatz, erhöhen die Wahrnehmung durch andere Verkehrsteilnehmer, da das menschliche Auge Bewegung schneller erkennt als einen unbewegten Punkt. Gleichzeitig vergrößert ein seitlicher Abstand die eigene Reaktionszone bei plötzlich einbiegenden Fahrzeugen.

 

Fahrlinie, Geschwindigkeit, Sicht: Taktik gegen Blendfallen

Sobald Schatten vor dem Motorrad auftauchen, ist vorausschauendes Fahren angesagt. Geschwindigkeit so anpassen, dass jederzeit innerhalb der sichtbaren Strecke sicher angehalten werden kann. Ein leichter Spurversatz innerhalb der eigenen Fahrbahn verbessert die Sichtlinie und mindert das Risiko, in der Blendachse zu fahren.

Bremsen sollten stets vorbereitet werden: Zwei Finger an die Bremse, sanfte Lastwechsel, keine abrupten Lenkmanöver. Wer Tempo rausnimmt, gewinnt Zeit für Reaktionen – das ist der beste Schutz in Gefahrensituationen.

 

Sichtbarkeit erhöhen: Licht, Lichthupe und gesetzliche Vorgaben

In Deutschland ist laut Straßenverkehrsordnung das Fahren mit Licht auch am Tag Pflicht – wahlweise mit Abblendlicht oder Tagfahrlicht. Fernlicht ist auf ausreichend beleuchteten Straßen untersagt und darf grundsätzlich nur verwendet werden, wenn andere nicht geblendet werden. Bei Gegenverkehr muss rechtzeitig abgeblendet werden.

Die Lichthupe darf zur Warnung bei Gefahrensituationen eingesetzt werden. Sie ist jedoch kein Mittel zur Durchsetzung von Vorfahrt. In Österreich und der Schweiz bestehen ähnliche Regelungen: Lichtpflicht rund um die Uhr, Tagfahrlicht oder Abblendlicht sind vorgeschrieben. Ziel ist überall die bessere Sichtbarkeit einspuriger Fahrzeuge.

Das Fahren mit Fernlicht am Tag ist grundsätzlich erlaubt, solange niemand geblendet wird und keine durchgehende Straßenbeleuchtung vorhanden ist. Sobald ein entgegenkommendes Fahrzeug sichtbar wird, muss auf Abblendlicht umgeschaltet werden.

 

Praktische Tipps für mehr Sicherheit bei tiefstehender Sonne

  • Kleine Bewegungen einbauen: Dezente Spurwechsel innerhalb der eigenen Fahrbahn machen auf das Motorrad aufmerksam.
  • Lichthupe sinnvoll einsetzen: Bei Gefahr kurz warnen, aber keine Dauerzeichen geben.
  • Geschwindigkeit anpassen: Wer langsamer fährt, hat mehr Zeit für Reaktionen.
  • Blickkontakt suchen, aber nicht darauf verlassen: Ein kurzer Blickkontakt bedeutet nicht, dass das Gegenüber das Motorrad tatsächlich wahrnimmt.
  • Kritische Stellen erkennen: Kuppen, Tunnelausgänge, Einmündungen in Sonnenrichtung, spiegelnde Straßen und schattige Bereiche sind besonders gefährlich.
  • Linie öffnen: Möglichst viel Sichtlinie durch Spurversatz gewinnen und so früher wahrgenommen werden.
  • Notfallplan bereithalten: Permanente Umgebungsscans ermöglichen, im Ernstfall schnell die beste Ausweichroute zu erkennen. Im Notfall auf die freie Fläche oder Wiese ausweichen, nicht in die Blickrichtung des Hindernisses fixieren.

 

Rechtliche Hinweise und Empfehlungen

Die StVO schreibt vor, dass Licht am Tag verpflichtend ist. Fernlicht darf nur genutzt werden, wenn niemand geblendet wird. Die Lichthupe ist ein Warnsignal und kein Kommunikationsmittel. Wer sich nicht sicher ist, sollte lieber vorsichtiger fahren und im Zweifel anhalten, bis die Sicht wieder ausreichend ist.

 

Fazit: Aufmerksamkeit und Vorbereitung als Lebensversicherung

Blendung durch tiefstehende Sonne zählt zu den gefährlichsten Situationen auf der Landstraße. Wer die Anzeichen erkennt, Geschwindigkeit und Fahrlinie anpasst und auf Sichtbarkeit achtet, reduziert das Unfallrisiko deutlich. Aufmerksamkeit, vorausschauendes Fahren und eine gute Vorbereitung sind der beste Schutz – Technik wie Licht hilft, ersetzt aber nicht das eigene Risikobewusstsein.

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Redakteur bei Motorrad Nachrichten. Fokus auf Technik, Szene und Motorradpolitik – neutral, sachlich, verständlich. Verantwortlich für die Seiten www.Motorcycles.News, www.Motorrad.Training und den YouTube-Kanal "Motorrad Nachrichten", sowie deren social Media-Seiten.