Vom Hoffnungsträger zum Insolvenzfall
Nach dem Launch machte sich schnell Ernüchterung breit. Produktionsstarts wurden mehrfach verschoben und das Portfolio verlagerte sich zunehmend weg von Motorrädern hin zu E-Bikes. Trotz ambitionierter Ziele konnte das Unternehmen nie wirklich Fuß fassen und meldete schließlich im Oktober 2024 Insolvenz an. Damit reiht sich Fuell in die Liste von Erik Buells gescheiterten Motorradprojekten ein.
Verkauf für einen Bruchteil des ursprünglichen Wertes
Der komplette Firmenbestand inklusive Markenrechte, Internetdomain, Maschinen, Prototypen und weiterer Ausstattung wurde kürzlich von Heritage Global Partners versteigert. Insgesamt kamen rund 185 Positionen unter den Hammer. Der erzielte Verkaufspreis lag bei rund 170.000 US-Dollar (umgerechnet etwa 160.000 Euro). Ursprünglich wurde das Unternehmen auf einen deutlich höheren Millionenbetrag geschätzt. Die Auktion erinnerte dabei eher an einen Garagenverkauf als an eine klassische Firmenliquidation.
Schulden bleiben weitgehend bestehen
Mit dem Erlös konnten nur rund zwei Prozent der angeblichen Gesamtverbindlichkeiten in Höhe von 7 Millionen US-Dollar (circa 6,6 Millionen Euro) beglichen werden. Allein das Auktionshaus behielt davon 38.000 US-Dollar (etwa 36.000 Euro) als Gebühr ein. Lieferanten und andere Gläubiger bleiben somit weitgehend auf ihren offenen Forderungen sitzen.
Was wurde verkauft?
Zum Verkaufspaket gehörten unter anderem der Markenname, die zugehörigen Internetseiten, verschiedene Werkzeuge sowie eine kleine Flotte von Fuell-Modellen. Darunter befanden sich die Flluid-Kommuter-E-Bikes, die jeweils zwischen 1.150 US-Dollar (etwa 1.090 Euro) und 1.600 US-Dollar (ca. 1.520 Euro) erzielten. Einzelne Modelle mit Tretunterstützung wechselten für unter 500 US-Dollar (etwa 475 Euro) den Besitzer. Am Ende der Auktion blieben nur wenige Posten, wie Wartungswerkzeuge und Bürostühle, unverkauft.
Ungewisse Zukunft
Wer letztlich die Rechte und die Technik von Fuell erworben hat, ist bislang nicht bekannt. Offen bleibt ebenfalls, ob der Name Fuell künftig noch einmal aufleben wird. Angesichts der geringen Markenbekanntheit und des gescheiterten Geschäftsmodells erscheint ein Comeback allerdings unwahrscheinlich. In der Rückschau bleibt Fuell damit vor allem ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen, mit denen E-Mobilitäts-Start-ups konfrontiert sind. Erik Buell soll sich mittlerweile anderen Projekten, insbesondere seiner Musik, widmen.


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