Hintergrund: Emotionales Fahrerlebnis bei Verbrennungsmotoren
Im Patent wird hervorgehoben, dass traditionelle Motorräder mit Verbrennungsmotor für viele Fahrer einen besonderen Reiz bieten. Der typische Klang und die Vibrationen, die beim Beschleunigen entstehen, sorgen laut Yamaha für ein emotionales Fahrerlebnis, das bislang von Elektroantrieben nicht erreicht wird.
Die patentierte Lösung: Ein „Fake-Motor“ für E-Motorräder
Yamaha beschreibt in dem beim World Intellectual Property Organization unter der Referenznummer WO/2025/191637 eingereichten Patent eine besondere Konstruktion. Demnach verfügt das Elektromotorrad zusätzlich zum Elektromotor über eine Einheit, die die Funktionen eines Verbrennungsmotors nachahmt. Diese Nachbildung eines Motors läuft nicht mit fossilen Brennstoffen und erfüllt keinen Antriebzweck, sondern ist ausschließlich dafür da, Geräusche und Vibrationen zu erzeugen.
Konkret wird der Elektromotor genutzt, um eine Kurbelwelle anzutreiben, die wiederum einen nachgebildeten Viertaktmotor in Bewegung setzt. Dabei werden Kolben und weitere Bauteile realistisch bewegt, Luft angesaugt und wieder ausgestoßen, wodurch charakteristische Geräusch- und Vibrationsmuster entstehen. Die Kompression und Entspannung der Luft im Ansaug- und Auspufftrakt sorgt laut Patent für Schallwellen, die von einem Resonator verstärkt werden. Dadurch sollen typische Ansaug- und Auspuffgeräusche eines Verbrenners entstehen.
Sound und Vibration abhängig vom Fahrverhalten
Die erzeugten Geräusche und Vibrationen sollen sich je nach Fahrweise verändern und sich somit an das gewohnte Erlebnis mit Verbrennungsmotoren anlehnen. Optisch ist die Einheit so gestaltet, dass sie einem klassischen Motorrad-Motor ähnelt. Yamaha möchte somit erreichen, dass E-Motorräder in Optik, Sound und Haptik dem klassischen Verbrenner möglichst nahekommen, ohne tatsächlich einen solchen zu verbauen.
Einschätzung und Ausblick
Ob dieses Konzept am Markt erfolgreich sein wird, bleibt offen. Das System soll das authentische Fahrerlebnis eines klassischen Motorrads nachbilden und damit die Akzeptanz von Elektromotorrädern steigern. Entscheidend könnte jedoch sein, ob das Fahrgefühl auch unter Praxisbedingungen überzeugt und Aspekte wie Reichweite und Ladezeiten ebenfalls verbessert werden.


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