KTM X Bow

KTM trennt sich vom X-Bow: Sportwagensparte geht an Investorengruppe um belgische Brauerei-Dynastie

KTM zieht sich nach Jahren endgültig aus dem Automobilgeschäft zurück.  Die österreichische Motorradmarke verkauft ihre Tochtergesellschaft KTM Sportcar GmbH, die seit 2008 für Entwicklung und Produktion der X-Bow-Sportwagen verantwortlich war.  Künftig wird die Sparte von einer internationalen Investorengruppe weitergeführt, an deren Spitze die belgische Industriellenfamilie De Mevius steht – Gründer des weltweit größten Brauereikonzerns Anheuser-Busch InBev.

Konzentration auf das Kerngeschäft Motorrad

Die Entscheidung folgt auf eine strategische Neuausrichtung von KTM nach der Übernahme durch den indischen Großkonzern Bajaj Auto.  Ziel ist es, sich stärker auf das Motorradsegment zu fokussieren.  Im Zuge dieser Neuordnung hatte KTM bereits zuvor angekündigt, sich auch aus dem Fahrradgeschäft zurückzuziehen – gemeint ist hier nicht die eigenständige KTM Fahrrad GmbH, sondern das eigene E-Bike-Segment.

Mit dem Verkauf der KTM Sportcar GmbH verschwindet nun auch die bislang einzige Autosparte aus dem Portfolio.  Der X-Bow, ein ultraleichter Straßensportwagen mit Fokus auf puristische Fahrdynamik, wurde bislang in Graz gefertigt.  Der Vertrieb und Service erfolgten über ein zentrales Kompetenzzentrum bei Wels in Oberösterreich, wo sich auch ein Schauraum befindet.

 

Übernahme durch Investoren mit Motorsporthintergrund

Der Verkauf wurde bereits im Juni 2025 angekündigt und die Verträge sind inzwischen unterzeichnet.  Der Abschluss steht jedoch noch unter dem Vorbehalt regulatorischer Genehmigungen in Österreich.  Der Kaufpreis wurde offiziell nicht genannt, kursierende Spekulationen sprechen von rund 10 Millionen Euro (ca. 10,9 Millionen US-Dollar).

Angeführt wird die neue Eigentümergruppe von der De Mevius-Familie.  Diese hat den Brauereikonzern AB InBev gegründet, zu dem international bekannte Biermarken wie Budweiser, Corona und Stella Artois sowie im deutschsprachigen Raum Beck’s, Diebels und Hasseröder gehören.  Eine zentrale Figur innerhalb der Familie ist Gregoire De Mevius, ein ehemaliger Rallyefahrer und bekennender Motorsport-Enthusiast.  Auch sein Bruder Frédéric De Mevius ist Teil des Führungsteams von AB InBev.

Neben der Familie De Mevius sollen laut KTM weitere Investoren mit Hintergrund im Motorsport und Unternehmertum aus dem In- und Ausland beteiligt sein.  „Der Prozess läuft planmäßig.  De Mevius hat die relevanten Investoren sorgfältig ausgewählt und die Investorengruppe entsprechend zusammengestellt“, teilte KTM gegenüber den Oberösterreichischen Nachrichten mit.

 

Neue Zukunftspläne für den X-Bow

Die neuen Eigentümer beabsichtigen, die Marke KTM X-Bow nicht nur fortzuführen, sondern gezielt auszubauen.  Neben der bestehenden Linie von straßenzugelassenen Supersportwagen sollen künftig auch Offroad-Modelle hinzukommen.  Ob es sich dabei um ein neues Fahrzeugkonzept oder eine Ableitung bestehender Modelle handelt, wurde nicht konkretisiert.

Aktuell beschäftigt die KTM Sportcar GmbH rund 30 Mitarbeiter und produziert etwa 100 Fahrzeuge pro Jahr.  Das aktuelle Spitzenmodell, der X-Bow GT-XR, bringt eine Leistung von 500 PS (368 kW) auf die Straße.  Der Preis für das Fahrzeug beginnt bei rund 300.000 Euro netto (etwa 327.000 US-Dollar).  Die künftige Ausrichtung deutet auf eine Kombination aus Exklusivität und motorsportlicher Weiterentwicklung hin.

Trotz des Verkaufs bleibt KTM der neuen Eigentümerstruktur verbunden – als Lizenzgeber für die Marke „KTM X-Bow“.  Die Fortführung unter einem neuen Dach könnte dem X-Bow neue Impulse geben, ohne dass KTM selbst weitere Ressourcen im Automobilbereich binden muss.

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Redakteur bei Motorrad Nachrichten. Fokus auf Technik, Szene und Motorradpolitik – neutral, sachlich, verständlich. Verantwortlich für die Seiten www.Motorcycles.News, www.Motorrad.Training und den YouTube-Kanal "Motorrad Nachrichten", sowie deren social Media-Seiten.