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LiveWire im Fokus: Führungsriege verkauft Aktien – Was steckt dahinter?

In den letzten Monaten haben mehrere Führungskräfte von LiveWire, der Elektromotorrad-Marke von Harley-Davidson, einen beträchtlichen Teil ihrer Unternehmensanteile veräußert.  Dieser Schritt sorgt für Unsicherheit hinsichtlich der langfristigen Stabilität des Herstellers.  Während der Aktienkurs zu Wochenbeginn zunächst einen kurzen Aufwärtstrend zeigte und mit 4,11 US-Dollar (ca. 3,78 Euro) in den Handel startete – ein Plus gegenüber dem Freitagsschlusskurs von 3,86 US-Dollar (ca. 3,54 Euro) –, pendelte er sich rasch bei 3,96 US-Dollar (ca. 3,63 Euro) ein.  Ein deutlicher Vertrauensbeweis der Anleger bleibt somit aus.

Unternehmenszahlen zeigen Schwächen

Mit einer Marktkapitalisierung von etwas über einer Milliarde US-Dollar (rund 919 Millionen Euro) und einem Aktienkurs, der nahe am 50-Tage-Durchschnitt von 3,89 US-Dollar (ca. 3,58 Euro) liegt, scheint die Lage auf den ersten Blick stabil.  Das langfristige 200-Tage-Mittel von 3,04 US-Dollar (ca. 2,79 Euro) wird weiterhin übertroffen.  Hinter diesen Zahlen verbirgt sich jedoch eine deutlich kritischere Entwicklung: Besonders auffällig ist die Häufigkeit, mit der Mitglieder des Top-Managements Anteile abstoßen.

 

CEO und Direktoren verkaufen große Anteile

Laut dem Finanzportal MarketBeat veräußerte CEO Karim Donnez Mitte Juni 54.661 Aktien zu einem Durchschnittspreis von 5,50 US-Dollar (ca. 5,05 Euro) pro Stück.  Damit erzielte er einen Erlös von über 300.000 US-Dollar (ca. 276.000 Euro) und reduzierte seinen Unternehmensanteil um mehr als fünf Prozent.  Er hält nun weniger als eine Million Aktien.  Auch Direktor John L. Garcia verkaufte wenige Tage zuvor über 56.000 Anteile zum Stückpreis von 6,47 US-Dollar (ca. 5,94 Euro) und reduzierte seinen Bestand um rund zwei Prozent.  Insgesamt wurden in den letzten drei Monaten fast 277.000 Aktien von Insidern verkauft – ein Gesamtwert von knapp zwei Millionen US-Dollar (ca. 1,84 Millionen Euro).

 

Geschäftsbericht mit deutlichem Verlust

Das erste Quartal 2024 brachte für LiveWire erhebliche Verluste.  Im aktuellen Geschäftsbericht wird eine Nettomarge von -367 Prozent angegeben.  Für jeden erwirtschafteten Dollar Umsatz wurden somit mehr als drei Dollar Verlust gemacht.  Das Eigenkapitalrentabilität lag bei -70 Prozent.  Der Quartalsumsatz belief sich auf lediglich 2,74 Millionen US-Dollar (ca. 2,52 Millionen Euro).  Angesichts dieser Zahlen bleibt die Rentabilität des Unternehmens fraglich.  Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt mit -11,78 ebenfalls deutlich im negativen Bereich, was auf eine angespannte Ertragslage hinweist.  Der Beta-Wert von 1,71 deutet zudem auf eine hohe Volatilität und damit ein erhöhtes Risiko für Investoren hin.

 

Produkte und Marktumfeld: Licht und Schatten

Die aktuellen Modelle S2 Del Mar, Mullholland und Alpinista wurden in der Fachpresse meist positiv bewertet, insbesondere hinsichtlich Design und Fahrleistungen.  Dennoch bleibt der Markt für Elektromotorräder insgesamt herausfordernd: Hohe Anschaffungspreise, ein bislang lückenhaftes Ladenetz und eine zögerliche Käuferschicht bremsen das Wachstum weiterhin.

 

Strategische Ausrichtung bleibt unklar

Harley-Davidson hatte LiveWire als eigenständige Marke ausgegliedert, um mehr Raum für Innovationen zu schaffen.  Die neue S2-Plattform bildete das Fundament für mehrere eigenständige Modelle.  Insbesondere der S2 Del Mar gilt als eines der vielversprechendsten Elektromotorräder der letzten Jahre.  Dennoch bleibt fraglich, ob die strategische Neuausrichtung ausreicht, um die anhaltenden Verluste und die aktuelle Unsicherheit zu überwinden – insbesondere angesichts der jüngsten Aktienverkäufe durch das Management.

 

Ausblick: Entscheiden die nächsten Quartale über die Zukunft?

Ob LiveWire eine Phase der Reife erreicht und sich langfristig im Markt behaupten kann, bleibt ungewiss.  Entscheidend werden die kommenden Quartale sein: Eine spürbare Absatzsteigerung oder relevante technologische Fortschritte könnten das Blatt wenden.  Bis dahin bleibt der Blick auf das Unternehmen vorsichtig und abwartend.

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Redakteur bei Motorrad Nachrichten. Fokus auf Technik, Szene und Motorradpolitik – neutral, sachlich, verständlich. Verantwortlich für die Seiten www.Motorcycles.News, www.Motorrad.Training und den YouTube-Kanal "Motorrad Nachrichten", sowie deren social Media-Seiten.