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Michael Dunlop siegt bei der Supersport-TT 2025 – 30. TT-Erfolg und historischer Ducati-Triumph

Die Isle of Man TT 2025 hat einen weiteren historischen Meilenstein erlebt: Michael Dunlop sicherte sich am Montagnachmittag seinen 30. TT-Sieg und baute damit seinen Status als erfolgreichster Fahrer aller Zeiten weiter aus.  In einem packenden Duell setzte sich der Nordire im ersten Monster Energy Supersport-Rennen auf der Milwaukee MD Racing Ducati gegen Dean Harrison (Honda Racing) durch – mit einem dramatischen Überholmanöver auf der letzten Runde.

Für Ducati war es der erste TT-Erfolg seit 1995, als der Neuseeländer Robert Holden das Singles-Rennen für die italienische Marke gewinnen konnte.  Zudem markiert der Sieg Dunlops 14. Erfolg in der Supersport-Klasse – und den siebten mit einem unterschiedlichen Hersteller.

 

Verkürztes Rennen mit packendem Verlauf

Ursprünglich über drei Runden angesetzt, wurde das Supersport-Rennen aufgrund von Verzögerungen auf zwei Runden reduziert.  Der Start erfolgte um 15:15 Uhr Ortszeit, und bereits bei der ersten Zeitnahme in Glen Helen übernahm Dean Harrison das Kommando.  Mit einem Vorsprung von 3,4 Sekunden auf Dunlop setzte sich der Honda-Pilot früh an die Spitze.  James Hillier (Bournemouth Kawasaki) folgte auf Platz drei, nur eine weitere Sekunde dahinter.  Knapp hinter ihm lagen Davey Todd (myCOOLMAN by Padgetts Honda), Michael Evans (Smith Racing Triumph) und Paul Jordan (Jackson Racing Honda powered by Prosper2).

Im weiteren Verlauf der ersten Runde baute Harrison seine Führung zunächst auf 4,6 Sekunden aus.  Am Ramsey Hairpin betrug sein Vorsprung 5,1 Sekunden.  Hillier hielt Platz drei, aber Todd machte zunehmend Druck.  Jordan musste sein Motorrad bei Glentramman abstellen, wodurch Mike Browne (Boyce Precision by Russell Racing Yamaha) auf den sechsten Rang vorrückte.

Am Ende der ersten Runde führte Harrison mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 127,888 mph (205,8 km/h), gefolgt von Dunlop mit 126,993 mph (204,4 km/h).  Hillier (125,773 mph bzw. 202,4 km/h) lag knapp vor Todd (125,634 mph bzw. 202,2 km/h).  Evans (124,610 mph bzw. 200,6 km/h) und Browne (124,571 mph bzw. 200,5 km/h) komplettierten die Top 6 vor dem Pflichtboxenstopp.

 

Dunlop zündet den Turbo auf Runde zwei

In der zweiten Runde setzte Dunlop zur Aufholjagd an.  Bei Glen Helen betrug Harrisons Vorsprung noch 6,4 Sekunden, doch Dunlop legte mehrere neue Sektor-Bestzeiten hin – unter anderem im Abschnitt zwischen Glen Helen und Ballaugh sowie von Ballaugh bis Ramsey.  Der Rückstand schmolz bis zur berühmten Haarnadelkurve auf 4,0 Sekunden.

Während Hillier sich deutlich von Todd absetzte, drängte sich Josh Brookes (Jackson Racing Honda) mit starken Zwischenzeiten nach vorn und überholte sowohl Evans als auch Browne.  Beide mussten das Rennen vorzeitig beenden: Evans rollte bei Stella Maris aus, Browne stürzte bei Sulby Bridge – blieb jedoch unverletzt.

Am Ende der zweiten Runde hatte Dunlop Harrisons Vorsprung auf 2,9 Sekunden verkürzt.  Der Kampf um den Sieg spitzte sich zu.  Hillier fuhr unterdessen souverän auf Podiumskurs, 11,4 Sekunden vor Todd.

 

Die Entscheidung auf der Schlussrunde

Der dritte und letzte Umlauf begann mit einem Showdown: Bei Glen Helen war Harrison nur noch 0,8 Sekunden voraus, und bei Ballaugh Bridge lag erstmals Dunlop vorne – wenn auch nur hauchdünn mit 0,104 Sekunden.  Der Ducati-Pilot war nun auf Rundenrekordkurs.

Mit einem neuen Bestwert am Ramsey Hairpin vergrößerte Dunlop seinen Vorsprung auf 3,4 Sekunden, der sich bis zum Bungalow fast verdoppelte.  Seine Schlussrunde absolvierte er mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 130,313 mph (209,7 km/h) – und sicherte sich mit einem Vorsprung von 10,2 Sekunden seinen insgesamt 30. TT-Sieg.

 

Podium für Hillier, starke Leistungen von Todd und Brookes

James Hillier feierte als Dritter seinen insgesamt 15. TT-Podiumsplatz – und den ersten seit 2019.  Todd und Brookes, die sich über weite Teile der zweiten Rennhälfte ein packendes Duell lieferten, kamen auf den Plätzen vier und fünf ins Ziel.  Rob Hodson (SMT Racing Yamaha) komplettierte die Top 6, gefolgt von James Hind, Dominic Herbertson (HRRC/Gilbert Brown & Son Ltd Ducati), Ian Hutchinson und Conor Cummins (Burrows Engineering/RK Racing Ducati).

 

Fazit: Historischer Tag bei der TT 2025

Michael Dunlop unterstrich mit seinem 30. TT-Sieg einmal mehr seinen Ausnahme-Status auf der Isle of Man.  Besonders bemerkenswert: Der Erfolg war gleichzeitig Ducatis erster Triumph bei der TT seit 30 Jahren und Dunlops erster Sieg mit dem italienischen Hersteller.  Damit hat er nun mit sieben verschiedenen Marken auf dem Mountain Course gewonnen – eine Leistung, die so schnell niemand wiederholen dürfte.