Fokus zunächst auf eVTOL – Adaption für Motorräder geplant
Ursprünglich wurde die neue Batterietechnik für eVTOLs (electric Vertical Take-Off and Landing Aircraft) entwickelt. Das Unternehmen betont jedoch, dass die Technologie problemlos auch für Elektroautos und insbesondere Elektromotorräder adaptiert werden kann. Ein wesentliches Ziel sei es, die bisher vorhandenen Beschränkungen bei Reichweite und Kosten für E-Motorräder aufzuheben.
Die Probleme herkömmlicher Akkus: Platzverschwendung und Kosten
Laut 24M stellt die aktuelle Bauweise von Lithium-Ionen-Batterien ein zentrales Hindernis für höhere Effizienz und größere Reichweiten dar. Ein Großteil des Volumens einer Batterie – bis zu 70 Prozent – bestehe aus nicht funktionalem Material wie Gehäusen und Zwischenräumen, das keinen Beitrag zur tatsächlichen Energieleistung liefert.
E-TOP-Technologie: Der Ansatz von 24M
Mit der sogenannten E-TOP-Technologie (Electrode-to-Pack) verfolgt 24M einen grundlegend anderen Ansatz: Klassische Batteriezellen werden in Hochvolt-Systemen vollständig eliminiert. Stattdessen kommen lediglich Elektrodenpaare und Separatoren zum Einsatz, die in dünne Folien eingeschweißt werden. Daraus entstehen laut 24M kompakte Energiepakete, die lediglich das aktive Material in einer Hülle enthalten.
Das Unternehmen beschreibt diese Lösung als „die bisher idealste Form einer Batterie – nur aktives Material in einer Verpackung“. Dank der flexiblen Konfigurationsmöglichkeiten können die Batteriepacks an verschiedene Bauformen und Größen angepasst werden, was auch neue Designmöglichkeiten für Elektromotorräder eröffnen soll. Laut Herstellerangabe kann dadurch die Effizienz um 35 Prozent gesteigert und die Kosten um 40 Prozent gesenkt werden. Gleichzeitig soll das Risiko von Bränden reduziert werden.
Vorteile für Elektromotorräder: Weniger Gewicht und mehr Reichweite
Durch den Verzicht auf herkömmliche Zellstrukturen könnten Elektromotorräder künftig nicht mehr unter dem bisher üblichen „klobigen“ Design leiden. Mit der E-TOP-Technologie sollen kompaktere und leichtere Akkus möglich werden, ohne Abstriche bei der Reichweite machen zu müssen. Eine maximale Reichweite von etwa 1.609 km wäre ein Quantensprung für E-Zweiräder und könnte einen Großteil der bisherigen Kritikpunkte bezüglich Reichweite und Praxistauglichkeit entkräften.
Markteinführung: Umsetzung in der Praxis noch offen
24M betont, dass die vorgestellte Technologie bereits jetzt einsatzbereit sei. Die Integration in die Fahrzeugproduktion hängt allerdings davon ab, ob die Hersteller bereit sind, bestehende Fertigungsprozesse umzustellen. Erfahrungsgemäß gehen größere Hersteller solche grundlegenden Veränderungen nur zögerlich an, insbesondere, wenn die bestehenden Produkte gut am Markt positioniert sind.
Als Beispiel wird der Automobilhersteller BYD genannt, der im vergangenen Monat mehr als 11.000 Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeuge allein in Großbritannien absetzen konnte. Unternehmen mit solchen Verkaufszahlen könnten wenig Anreiz sehen, in neue, kostenintensive Technologien zu investieren. Andere wiederum könnten die Vorteile erkennen und als Innovationstreiber auftreten.
Sollte sich die Technologie durchsetzen, könnten zwei der größten Kritikpunkte an Elektromotorrädern – Reichweite und Preis – deutlich an Bedeutung verlieren. An Themen wie Klang und Fahrgefühl arbeiten andere Hersteller, wie etwa Yamaha, bereits separat.


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