Durch YouTube-Videos wurde die Polizei auf einen MotoVlogger aufmerksam, stellte sein Motorrad sicher, kassierte Datenträger zur Beweissicherung ein und eröffnete ein Verfahren. Was genau passiert ist und warum noch viele andere MotoVlogger Besuch von der Polizei bekommen könnten erfahrt ihr hier.
Artikel auch in Videoform (ganz unten zu finden)
Auch YouTube-Videos sind mittlerweile im Visier der Staatsmacht
[sam id=”1″ codes=”true”]Man sollte aufpassen was man online von sich preis gibt, das ist ein gut gemeinter Ratschlag, der in der heutigen Zeit von sehr vielen nicht wirklich ernst genommen wird.
YouTube war eine lange Zeit nicht auf dem Schirm der Staatsmacht, dass dies sich aber geändert hat und man wegen YouTube-Videos wirklich Probleme bekommen kann, war schon öfter hier Thema in den Motorrad Nachrichten.
Polizeieinsatz wegen YouTube-Video
Jetzt gibt es einen ersten konkreten Fall in dem allein die Videos zu einem Polizeieinsatz geführt haben.
Schon seit einiger Zeit verfolgt u.a. die Polizei Göppingen Motorradfahrer in den sozialen Netzwerken. Hauptaugenmerk haben sie auf eine nicht angepasste Fahrweise. Das kann Rasen, können Wheelies oder auch Burnouts sein. Illegal modifizierte Motorräder wecken natürlich auch ihr Interesse, meist ist das nicht so leicht zu erkennen, allerdings fahnden hier auch Polizisten die sich mit der Materie sehr gut auskennen.
Bei den meisten Videos im Internet sind keine Gesichter oder Kennzeichen zu erkennen, was eine Zuordnung zu einem bestimmten Fahrer erschwert, bzw. oft auch verhindert überhaupt rauszufinden wer hier in Verdacht kommen könnte. In schwerwiegenden Fällen ist es aber auch möglich, dass bei YouTube oder einem anderem sozialem Netzwerk nach der IP Adresse der Person gefragt wird, die das Material hochgeladen hat. Das kann schon ausreichen um Besuch von der Polizei zu bekommen -inkl. Hausdurchsuchung.
Schwierig wird es bei MotoVloggern. Durch die Stimme ist das Video sehr leicht und eindeutig einer bestimmten Person zuzuordnen. Hier kann man sich auch nicht damit rausreden wenn man behauptet man wäre gar nicht gefahren und hätte das nur im Nachhinein eingesprochen. Das ist nämlich sehr leicht nachweisbar. Vor allem wenn man nach einer Hausdurchsuchung das Rohmaterial untersuchen kann.
Im vorliegenden Fall handelt es sich um MotoVlogger Sumoduro. Die Polizei ist auf Instagram auf ihn aufmerksam geworden und hat dann natürlich auch sehr schnell seinen YouTube-Kanal entdeckt. In den Videos gibt es zum Teil Material, das eine Fahrweise zeigt, die nicht der Straßenverkehrsordnung entspricht. Meist wurde das aber von Sumoduro nur gefilmt und gar nicht von ihm ausgeübt.
Die Polizei stieß aber auch auf die Aussage von Sumoduro, dass er seine KTM EXC 125 illegalerweise offen fährt. Das reichte für einen Durchsuchungsbefehl aus.
Datenträger, PC, das Motorrad – als Beweismittel sichergestellt
Die Polizei nahm alles mit, auf dem Beweismaterial, also entsprechende Videoaufnahmen, gespeichert sein könnten. Handys, Speicherkarten, der PC, die X-Box usw. wurden einkassiert. Sumoduro war zu dem Zeitpunkt nicht zu Hause, ist allerdings telefonisch nach Hause bestellt worden. Dort wurde er von der Polizei darüber belehrt was ihm vorgeworfen wurde. Auch seine KTM EXC 125 wurde beschlagnahmt. Ob er sie wieder bekommt ist noch offen. Ihm werden u.a. Fahren ohne Fahrerlaubnis, diverse Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung und Urkundenfälschung vorgeworfen.
Sumoduro ist auch nicht der einzige den die Polizei auf ihrer Liste hat, Ziel der Durchsuchung war es u.a. auch Beweismaterial gegen andere Fahrer zu sichern bzw. durch das unzensierte Material herauszufinden wer die anderen Fahrer sind.
Nur der erste auf der Liste der Polizei
Über 350 auffällige Motorradfahrer, allein in Baden-Württemberg, zum Großteil im Raum Aalen und Schwarzwald, sollen sie im Visier haben. Auch sie könnten evtl. noch Besuch von der Polizei bekommen, um Beweismittel zu sicher zu stellen. Wer also entsprechendes Material auf einem Datenträger hat, könnte damit die Beweise gegen sich selbst liefern. Das was schon online ist hat die Polizei sowieso schon gesichert. Das ist auch der Grund warum Sumoduro keine Videos offline gestellt hat.
Er ist sich außerdem seiner Schuld bewusst, stellt sich dem Mist den er gebaut hat und versucht sich nicht rauszureden.
Sumoduro: „Ich wusste, dass man mich irgendwann mal mit meiner Maschine erwischt, doch gleich so heftig hätt ich nicht gedacht“
Ihm war es jetzt schon eine Lehre auch wenn ein Urteil erst noch auf ihn zukommt.
Passt also gut auf was ihr macht und was ihr online stellt. Genau genommen macht die Polizei auch nur ihre Arbeit, denn wenn sie entsprechendes Material zu sehen bekommt muss sie handeln.
Die Gesetze gegen illegale Rennen im Straßenverkehr wurde erst vor Kurzem extrem verschärft und es ist nicht mal nötig gegen einen anderen zu Fahren damit man das als Rennen auslegen kann. Hier kann sogar eine Gefängnisstrafe drohen. Das Thema hatte ich vor Kurzem erst behandelt.
Weitere MotoVlogger bzw. VideoCreator werden besuch von der Polizei bekommen
Da die Polizei 1-2 TB an ungeschnittenem und unzensiertem Rohmaterial bei Sumoduro Sichergestellt hat werden die Leute die mit ihm unterwegs waren, und evtl auch gegen die StVO verstoßen haben, in Kürze auch Besuch oder zumindest Post von der Polizei bekommen. Es betrifft aber nicht nur die. Sumoduro war der erste den es jetzt erwischt hat und ihr wisst selbst wieviel andere es noch gibt, die belastendes Material gegen sich selbst online gestellt haben. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass auch sie in nächster Zeit Besuch bekommen. Ein Auge wurde mit Sicherheit schon auf sie geworfen.
Weitere Info zu dem aktuellen Fall werdet ihr auch in Kürze von Sumoduro selbst erfahren. Er klärt euch noch über alles Geschehene auf und auch wie es weitergeht.
- Dewitt, Dominique(Autor)
Letzte Aktualisierung am 2024-12-21 / *Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API