Der lange Weg in die MotoGP
Toprak Razgatlioglu hegt schon seit geraumer Zeit Ambitionen, in der MotoGP Fuß zu fassen. Bereits in der Vergangenheit war er mehrfach mit der Serie in Verbindung gebracht worden, unter anderem durch einen inoffiziellen Test mit der Yamaha YZR-M1. Dieser verlief jedoch wenig erfolgreich – nicht zuletzt, weil das Motorrad angeblich nicht an seinen Fahrstil angepasst war. Die enttäuschenden Rundenzeiten ließen Zweifel aufkommen, ob der talentierte Türke in der MotoGP bestehen könne. Die Folge: Razgatlioglu verabschiedete sich von Yamaha und wechselte zu BMW.
Triumph mit BMW und neue Perspektiven
Mit dem Wechsel zum bayerischen Hersteller kam auch der Erfolg zurück. In der Saison 2024 sicherte sich Razgatlioglu den WSBK-Titel mit BMW. Zwar kursierten Gerüchte, dass BMW mittelfristig mit dem neuen MotoGP-Reglement ab 2027 in die Königsklasse einsteigen könnte, doch konkrete Pläne blieben bisher aus. Trotz bestehendem Vertrag mit BMW bis zum 25. Dezember 2025 scheint der Drang in die MotoGP weiterhin ungebrochen. Nun deutet vieles darauf hin, dass der Türke noch in diesem Jahr ein MotoGP-Bike pilotieren könnte – für Honda.
Wildcard-Einsätze noch 2025?
Laut Berichten von Paddock-GP soll Razgatlioglu einen Vertrag für Wildcard-Einsätze mit Honda unterzeichnet haben – gültig für ausgewählte Rennen in der Saison 2025, nach dem Ende der WSBK-Saison. Ein vollständiger Wechsel zu Honda in der MotoGP wird für 2026 ins Auge gefasst. Doch aktuell steht dem noch sein laufender Vertrag mit BMW im Weg. Ein vorzeitiger Wildcard-Einsatz wäre nur mit Zustimmung beider Parteien möglich.
Wer müsste für Razgatlioglu weichen?
Falls der Plan für 2026 aufgehen sollte, stellt sich die Frage nach dem Platz im Honda-Aufgebot. Eine Option wäre das LCR-Team von Lucio Cecchinello, wo aktuell Johann Zarco unterwegs ist. Zarco ist mit 34 Jahren der älteste Fahrer im Feld, liefert jedoch bislang als einziger regelmäßig Punkte für Honda. Eine andere – deutlich drastischere – Variante wäre ein Wechsel ins Werksteam anstelle von Luca Marini. Der Italiener blieb 2024 hinter den Erwartungen zurück, was seine Position innerhalb des Teams schwächen könnte.
Noch ist nichts offiziell
Ein offizielles Statement seitens Honda bleibt bisher aus. Auf Nachfrage teilte ein Sprecher des japanischen Herstellers mit, dass man „keinen Kommentar abgeben könne, da es sich lediglich um ein Gerücht handelt.“ Dennoch dürfte allein die Aussicht auf einen MotoGP-Einsatz von Toprak Razgatlioglu für reichlich Gesprächsstoff sorgen – und die Spannung in der laufenden MotoGP-Saison weiter erhöhen.
