Meine preisgünstige ZXR 400 hab ich ja schon vorgestellt und auch erklärt warum sie ideal für den Einsatz auf der Rennstrecke sein kann. Jetzt wird es aber Zeit sie wirklich dafür vorzubereiten, da der erste Einsatz unmittelbar bevor steht.
Die Maschine stand beim Vorbesitzer lange rum und viele Schrauben fehlten. Vor einiger Zeit hatte ich schon mal versucht die Verkleidung anzubringen und sie teilweise mit Schnellverschlüssen zu ergänzen. Komplett durchgezogen hatte ich das damals aber noch nicht, daher wollte ich das zuerst fertig stellen.
Schnellverschlüsse, Verschlüsse, Motorradverkleidung, Schrauben, 8er Set, 14 mm, silber, Nietplatte, RACEFOXX*
- 8 Schnellverschlüsse
- 8 Nietplatten
- 8 Unterlegscheiben aus Kunststoff
- 16 Poppnieten
- 14mm in silber
Letzte Aktualisierung am 2024-11-21 / *Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Die richtige Verkleidungsscheibe für die Rennstrecke
Für die Straße bevorzuge ich eine normale kleine Scheibe die möglichst dunkel getönt ist. Sieht optisch einfach am Besten aus und passt zu jeder Verkleidungsfarbe. Auf der Rennstrecke ist das aber nebensächlich. Hier soll man durch die Scheibe sehen, sich hinter ihr im Windschatten verstecken können. Es bleibt also nichts anderes übrig als eine klare Racingscheibe zu verwenden. Diese ist weiter nach oben gezogen als eine Original-form-Scheibe und hat auch eine etwas andere Form. Ich hab mich für eine Racingscheibe der Fa. MRA entschieden, die auch die MotoGP beliefert.
Im Lieferumfang ist die Scheibe inkl. ABE für die Straße (auf der Renne aber nicht nötig) und ein Schutz für die obere Scheibenkante. Um die Racingscheibe zu befestigen hab ich mir bei Racefoxx passende Schrauben geholt. Falls du dir die Scheibenbefestigung noch nicht genauer angesehen hast, hier sind Muttern in eine Gummihülse eingeschlossen. Diese kann man leicht in die Verkleidungslöcher stopfen und durch das Eindrehen der Aluschrauben (hab mich für rot entschieden) sitzt die Scheibe fest an der Verkleidung, da sich die Gummihülsen dann verpressen.
Verkleidung saß, also mal sehen ob noch Leben in der Kleinen steckt. Ach ja, falls ich das in der Vorstellung noch nicht geschrieben hatte: Die Verkleidung hab ich nur kurz angeschliffen und mit mattem Klarlack überzogen. Der Look soll ja erhalten bleiben
Schrauben für Verkleidungsscheibe, Motorradscheibe, Scheibe, Schraube, M5, 8er Set, Schwarz*
- 8 Stück eloxierte Aluminiumschrauben
- Inkl. in Gummi eingegossene Muttern
- Inkl. Unterlegscheiben
- M5 x 15 mm
Letzte Aktualisierung am 2024-11-21 / *Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Please start your Engine
Dass der Vergaser gereinigt werden muss, wurde mir ja schon angekündigt. Also ausgebaut, aufgeschraubt und auf die Schnelle gereinigt. Für eine genaue Reinigung fehlte mir die Zeit und ich hoffte, dass dies ausreichend ist. War es leider nicht. Den Vergaser eingebaut orgelte der Motor nur durch. Kein Starten. Irgendwann gab es dann nur mal ne Fehlzündung. Später dann öfters
Ich hab mir dann erst mal die Zündkerzen angesehen. Die waren zwar abgesoffen, sahen ansonsten aber gut aus. Also getrocknet und wieder eingebaut.
Der Vergaser kam wieder raus, ich hab versucht die Grundeinstellung vorzunehmen und das Standgas einzustellen. Um den Vergaser zu synchronisieren muss der Motor ja erst mal laufen. Nach dem erneuten Einbau sprang der Motor aber wieder nicht an. Da ich ja nie mit der Maschine gefahren bin und nicht ausschließen konnte dass noch etwas anderes nicht in Ordnung ist, hab ich den Vergaser aus meiner Straßenmaschine raus und in die Rennmaschine gepflanzt. Und siehe da, der Motor sprang immer noch nicht an
Ich hab die Zündkerzen noch mal raus genommen, die waren vom vorherigen Startversuch wieder abgesoffen. War ja klar und hätt ich mir denken können. Da ich noch welche liegen hatte, und um auf Nummer Sicher zu gehen, hab ich sie gleich gegen Iridium-Kerzen getauscht. Alles wieder eingebaut und angeschlossen, Druck auf den Starter-Knopf und die Kleine sprang sofort an und schnurrte wie ein Kätzchen. Mir ist ein riesiger Stein vom Herz gefallen.
Das ganze Ein- und Ausbauen hat mich verdammt viel Zeit gekostet, aber jetzt war das schlimmste ja rum, oder???
Das möglichst gewohnte Fahrgefühl
Da ich mit der Renn-ZXR noch nie einen Meter gefahren bin, wollte ich möglichst das gleiche Fahrgefühl wie bei meiner ZXR 400 für die Straße. Ich wollte mit ihr erst mal klar kommen, Veränderungen kann man dann immer noch machen. Also musste ich die Dinge, die an meiner Straßen ZXR schon geändert wurden, auch an der Rennmaschine ändern. Die Bremshebel wurden also gewechselt. Um einen sauberen und klaren Bremspunkt zu erzielen hab ich die Bremsleitung gegen Stahlflex getauscht. Nach dem nötigen Reifenwechsel wollte ich die Bremsen füllen, entlüften und testen.
Die Fußrasten hab ich mit der “billigen” Variante etwas nach oben und hinten versetzt. Billige Variante ist keine neue Fußrastenanlage, sondern die Zubehörgelenke die man auf die entsprechende Position drehen kann.
Nur noch neue Reifen und dann fertig?
– Dachte ich zu dem Zeitpunkt noch. Also die Reifen ausgebaut. Recht schnell merkte ich dabei dass einige Schrauben der Bremsscheiben fehlten. Die verbliebenen Schrauben mal genau angesehen – klar, warum die noch da waren. Den Imbus konnte man nicht mehr wirklich ansetzen. Auf die Schnelle noch einen kompletten Satz Schrauben für die Bremsscheiben bestellt und zum Reifenwechseln gefahren.
Nach ein paar Bier, dem Wechseln der Reifen und dem Entfernen der verbliebenen Schrauben (Torxeinsatz eingeschlagen und Schraube ausgedreht) war dann erst mal Feierabend.
Am nächsten Tag stellte ich dann fest dass die Gabel siffte. Vorderreifen also auf die Seite gelegt, die Gabel ausgebaut und neue Simmerringe eingebaut. Als die Reifen drin, die Bremsscheiben wieder fest, die Bremsen mit Bremsflüssigkeit gefüllt und entlüftet waren, sollte schon fast alles gut sein. Das Fahrwerk nur noch auf das gewohnte Setup einstellen und ne kleine Probefahrt machen.
Tja, an der linken Gabel konnte ich die Schraube um ca. 30 Klicks drehen (normal wären 12 oder 13, genau weiß ich das gerade nicht) und rechts gab es gar keine Klicks. Dafür konnte ich um unglaublich 1,5 Umdrehungen verstellen. Die Einstellschraube sah auch schon so komisch aus. War also alles hinüber, und ich Idiot wechsel noch die Simmerringe…
Naja, eine Probefahrt wird schon zeigen ob`s für das eine Training geht. Notfalls hätte ich noch die Gabel meiner Straßenmaschine nehmen können, allerdings wäre dafür eine Nachtschicht nötig gewesen und am nächsten Morgen sollte es los gehen.
Also mal aus der Garage raus und erst mal die Bremse und damit ja auch die Gabel getestet. Verzögert hat nicht wirklich viel. Es war wirklich grauenhaft! Die Bremsbeläge hatten noch sehr viel Belag, verzögerten aber so gut wie gar nicht. Nach dem Tausch der Beläge war es zum Glück viel besser. Wieder etwas Zeit verloren aber ok. Bremsen sind wichtig.
Positionierung der Cams
Um euch teilhaben zu lassen und um zu sehen wie beschissen ich auf der Strecke gefahren bin mussten noch die Cams befestigt werden. Ich hab mich für eine Cam am Geweih, eine hinten auf dem Höcker, eine unter dem Höcker und eine nach vorn entschieden. Die Befestigung war nicht immer ganz leicht, da die Rennverkleidung ja nicht ganz so stabil wie eine normale Verkleidung ist. Stabilisierende Teile wie z.B. der Scheinwerfer fehlen ja auch, aber es hat geklappt.
Probefahrt, fast mit schnellem Ende
Nach dem das auch geschafft war stand der Probefahrt nichts im Weg. Wie läuft die Kleine? Wie lässt sie sich durchschalten? Lässt sich der Motor ausdrehen oder stimmt noch was nicht? Passen die Cams so, oder sieht man nichts?
Natürlich hat es zu diesem Zeitpunkt angefangen zu regnen. Neue Straßenreifen auf der Rennmaschine, die jetzt wohl ca. 100 m gefahren waren, und dann Regen. Egal, also vorsichtig los und den Motor erst mal warm gefahren. Sah bzw. fühlte sich alles ganz gut an. Irgendwann mal ein paar Gänge komplett ausgedreht und schwups ging mir auf einmal das Heck und die Kleine hätt mich fast abgeworfen. Ich bin mit dem Knie bei fast gerader Fahrt auf den Boden geknallt und hab so die Fuhre wieder stabilisieren können. Neben der Maschine hängend wär ich fast noch von der Fahrbahn abgekommen, aber sie hat sich noch rechtzeitig stabilisiert. Ich hab mich wieder drauf geschwungen und weiter ging`s. Nur etwas sachter…
Fazit:
Ich bin ein Idiot! Ich hatte genug Zeit alles in Ruhe fertig zu machen und muss in letzter Minute damit anfangen. Klar das nicht alles so läuft wie geplant, aber so wurde es schon sau knapp. Von der Gabel hab ich bei der Probefahrt nichts gemerkt, also hoffen dass es in Ordnung geht (für den einen Tag).
Probefahrt im Regen mit Reifen die noch nicht mal angefahren sind – ganz schlechte Idee! Jetzt geht’s ins Bett und morgen früh nach Ungarn zum Pannoniaring. Eigentlich wollte ich noch die Strecke per Video studieren, da ich dort ja noch nie war und ich sowieso noch nicht frei auf der Renne gefahren bin, aber schlafen muss auch sein… Mir geht jetzt schon der Stift….
Das MotoGP-Handbuch: Fahrtechnik auf Rennstrecken • Vorwort von Keith Code*
- Ibbott, Andy (Author)
Motorrad Renntrainings: Perfekt vorbereitet auf Rennstrecken fahren*
- Wimme, Günter (Author)
Letzte Aktualisierung am 2024-11-21 / *Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API