Es wird immer von Rasern gesprochen. Blitzermarathon, um die Raser zu erwischen… Geblitzt wird aber auch schon, wenn jemand 10 km/h zu schnell fährt. Ist man denn da schon ein Raser??? Nimmt man es genau dann rasen die meisten Raser gar nicht:
Was sind Raser?
Meiner Meinung nach geht Rasen da los wo man unverhältnismäßig schnell fährt, und anfangt andere damit zu gefährden. Dies genau auf den Punkt zu bringen ist extrem schwer, denn es ist immer situationsabhängig.
Bei sehr starkem Verkehr, evtl. durch viele Fußgänger, kann eine Geschwindigkeit innerhalb des erlaubten Bereiches schon viel zu viel sein.
Anders herum ist es genauso. Innerhalb einer Stadt (in einem Industriegebiet, nachts, kerzengerade Strecke, evtl. sogar noch zweispurig in eine Richtung, mit erlaubten 50 und weit und breit keine Menschenseele) kann man auch mal 100 fahren ohne auch nur jemanden im geringsten zu gefährden.
Wer ist jetzt der Raser? Der der an der Schule mit erlaubten 50 km/h vorbei fährt obwohl es der Verkehr fast nicht zulässt oder der der nachts im Industriegebiet unterwegs ist?
Man muss im allgemeinen die Geschwindigkeit den Umständen anpassen… Is klar, aber warum gilt das immer nur in die eine Richtung???
Viele Raser rasen gar nicht
Wer kennt das nicht, man fährt eine kurvige Straße entlang. Erlaubt sind 100 km/h. Die schafft man aufgrund der Kurven gar nicht, aber man ist zügig unterwegs. “Raser!” -Warum? Man ist ja sogar im erlaubten Bereich!
[sam id=1 codes=true]Oft wird man allein wegen dem lauten Motorengeräusch (typisches Kreischen bei Vierzylindern) als schneller empfunden als man wirklich ist. “Der ist laut, der rast… Und Außerdem rasen die Motorradfahrer sowieso immer alle und sind zu laut… Alles Verbrecher”
Oft gibt es unter den Bikern nicht mal Verständnis
Es sind aber nicht nur die “nicht-Motorrad-Fahrer” die “rasen” falsch interpretieren. Auch die Motorradfahrer selbst sind oft nicht besser, obwohl sie denken dass sie es besser wissen.
Die Meisten gehen von Ihrem Fahrkönnen aus und übertragen dies auf alle anderen. Fährt jemand schneller als man selbst wird der oft allein dadurch schon zum Raser. Dabei hängt das beim Motorradfahren extrem vom eigentlichen Fahrkönnen ab. Klar, wir alle können fahren. Vergleicht man unser Fahrkönnen aber mit einem Profi, dann sind wir alle aber blutige Anfänger...
Vor einigen Wochen erwähnte jemand meinen Artikel über den Krieg auf der Straße in einem Forum. Es wurde nur ein Link in der Rubrik “interessante Artikel” eingestellt. Dadurch ist ein Forumsmitglied anscheinend auf die Knieschleiferanleitung gestoßen und schrieb gleich eine kleine Anekdote darüber wie er “so einem” vor kurzem erst ungefragt an der Tankstelle gesagt hatte man solle ihm gleich den Führerschein abnehmen und nie wiedergeben. Von so einem möchte er noch nicht mal Organe gespendet bekommen.
Ich hab kein Problem mit der Aussage, denn jeder darf ja seine Meinung haben, aber ich denke es ist ein gutes Beispiel für das Unverständnis was Fahrkönnen betrifft. Mit einem Hang Off ist man oft sogar sicherer unterwegs als ohne, da man Schräglage vermeidet. Dies ist aber für manche absolut unvorstellbar.
Ich will damit sagen, dass nur, weil einer schneller als man selbst fährt, er trotzdem noch gemütlich (für seine Verhältnisse) unterwegs sein kann. Es muss daran absolut nichts Gefährliches sein! Auch wenn man sich nicht vorstellen kann das dies so ist!
Das Fahrkönnen ist hier einfach extrem wichtig. In der Fahrschule bin ich schon mal auf den Grünstreifen gekommen bei wahrscheinlich 15 Grad Schräglage, nur, weil die Blickführung falsch war. Heute fahr ich die Kurve mit viel mehr Speed und Schräglage, und es besteht absolut keine Gefahr aus der Kurve zu fliegen… Mein damaliges Ich würde mein jetziges Ich wohl dann auch für einen Raser halten…
Raser werden kriminalisiert und was folgt daraus?
In den Medien wird gern das Wort Raser benutzt und hetze betrieben. Die Blitzaktionen will man rechtfertigen, da man ja “nur” auf Raser geht. Wer von euch bezeichnet sich selbst als Raser? Wer von euch ist schon geblitzt worden? Eine kleine Unachtsamkeit kann schon ausreichen und schon fällt man in die Radarfalle.
Radarkontrollen wurden einfach als lukratives Geschäft erkannt und dies muss jetzt natürlich gerechtfertigt werden. Also erschafft man das Bild vom bösen Raser, vor dem alle geschützt werden müssen. Angst ist ein gutes Mittel um unpopuläre Dinge besser aussehen zu lassen, durchzusetzen oder zu rechtfertigen…
Die Folgen sind Blitzer an Stellen wo am meisten verdient wird, und nicht wo es am meisten Sinn macht.
Es gibt Gegenden in denen in jedem Kaff ein fest installierter Blitzer steht. Meist sogar zwei oder drei. Da dreht man durch wenn man in so einer Gegend unterwegs ist. Die erlaubten 50 km/h zu fahren ist dort unmöglich. Die Meisten bremsen gleich auf 30 ab um ganz sicher nicht geblitzt zu werden…
Ob dies der richtige Weg ist sollte mal überdacht werden…
Was ich damit sagen will…
… allein die Geschwindigkeit macht einen noch nicht zum Raser, auch wenn es gern so dargestellt wird. Allein schnelles Fahren heißt nicht, dass man andere gleich gefährdet. Wenn man allerdings die Gegenfahrbahn (in Kurven) mitbenutzt oder irre Überholmanöver abzieht, dann sieht es schon anders aus. Man sollte einfach immer mit Verstand fahren…
Allein schnelles Fahren als Rasen zu bezeichnen halte ich nicht für richtig und auch nicht für sonderlich gefährlich (entsprechendes Können vorausgesetzt).
Viel gefährlicher sind die Fahrer die obwohl sie absolut schnarchen, trotzdem die Kurven schneiden als wären sie auf der Rennstrecke. Von denen geht wirklich eine ernste Gefahr aus, und das obwohl sie langsam unterwegs sind.
Also bitte immer auf der eigenen Fahrbahn bleiben!!! Danke!!!
- Dewitt, Dominique(Autor)
Letzte Aktualisierung am 2024-12-21 / *Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API