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Kampfansage aus Fernost: Die neue Mitt 775R will Europas Sport-Mittelklasse aufmischen

Mit der 775R bringt die chinesische Marke Mitt ein neues Sportmotorrad nach Europa, das mit überzeugender Technik, europäischem Design und einem attraktiven Preis in der Mittelklasse für Aufsehen sorgt.  Was hinter dem sportlich gestylten Bike steckt und wie es sich im Vergleich zur Konkurrenz schlägt, zeigt ein genauer Blick auf die Technik, Ausstattung und Marktstrategie.
Mitt 775R
Mitt 775R (1)
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Herkunft und Positionierung: Von der Jedi K 750 zur Mitt 775R

Die Mitt 775R basiert auf der bereits aus China bekannten Jedi K 750, die dort seit 2023 verkauft wird.  Für den europäischen Markt wurde das Modell umfassend angepasst, unter anderem durch die italienische Designschmiede Marabese Design sowie technische Unterstützung von Suter Racing aus der Schweiz.  Die 775R ist somit keine bloße Importware, sondern ein multinational entwickeltes Motorrad mit Ambitionen, sich in der europäischen Sport-Mittelklasse zu etablieren.

Zunächst ist die Mitt 775R in Spanien und Portugal erhältlich.  Ein Deutschlandstart ist sehr wahrscheinlich, denn der deutsche Mitt-Importeur Bulldog Motors hat bereits andere Modelle im Programm.  Zudem könnte auch die französische Marke Mash das Modell unter eigenem Namen ins Sortiment aufnehmen – eine Naked-Version wird bereits als Mash FR 750 angeboten.

 

Motor und Leistung: Reihenzweizylinder mit sportlichen Ambitionen

Im Zentrum der Mitt 775R arbeitet ein wassergekühlter Reihenzweizylinder mit 730 cm³ Hubraum, doppelten obenliegenden Nockenwellen (DOHC) und vier Ventilen pro Zylinder.  Das Triebwerk wurde mit Unterstützung von Suter Racing entwickelt und erfüllt die Euro-5+-Norm.  Die Motorsteuerung sowie die elektronische Einspritzung stammen von Bosch.

Die Leistungsdaten:

  • 80 PS (59 kW) bei 8.000 U/min
  • 72 Nm Drehmoment bei 6.900 U/min
  • Höchstgeschwindigkeit ca. 200 km/h

Diese Werte positionieren die Mitt 775R im oberen Bereich der sportlichen Mittelklasse.  Zum Vergleich: Die Yamaha R7 leistet 73,5 PS, die Suzuki GSX-8R 83 PS.

 

Fahrwerk und Bremsen: Aluminiumrahmen und Markenkomponenten

Besonders auffällig ist das Aluminium-Fahrwerk mit einer einarmigen Hinterradschwinge – ein seltenes Feature in dieser Preisklasse.  Vorne arbeitet eine voll einstellbare Upside-down-Gabel von Showa, hinten ein ebenfalls voll einstellbares Monofederbein desselben Herstellers mit progressiver Umlenkung.

Gebremst wird mit hochwertigen Komponenten von Brembo:

  • Doppelscheiben vorne (320 mm) mit radial verschraubten Vierkolben-Zangen
  • Bosch-Zweikanal-ABS

Bereift ist die Mitt 775R mit Michelin Power Pneus in den Größen 120/70 ZR17 (vorn) und 160/70 ZR17 (hinten).

 

Ausstattung: Viel Technik für wenig Geld

Trotz des günstigen Preises spart Mitt nicht an Ausstattung.  Die 775R verfügt über ein 5-Zoll-TFT-Farbdisplay mit Bluetooth-Konnektivität und Navigationsfunktion.  Ebenfalls serienmäßig:

  • Reifendruckkontrollsystem
  • Keyless-Go-System (Funkschlüssel)
  • USB-Ladeanschluss
  • Sitzhöhe: 790 mm
  • Radstand: 1.470 mm
  • Tankvolumen: 14 Liter
  • Gewicht vollgetankt: 205 kg (ca. 452 lbs)

 

Preis und Verfügbarkeit: Kampfansage an die Konkurrenz

In Spanien wird die Mitt 775R aktuell für 7.495 € (ca. 8.075 $) inklusive drei Jahren Garantie und einem Jahr Versicherung angeboten.  In Portugal liegt der Preis bei 7.490 €.  Damit liegt sie deutlich unterhalb vergleichbarer Modelle:

Modell

Leistung (PS)

Gewicht (kg)

Preis (ab €)

Mitt 775R

80

205

7.495 €

Yamaha R7

73,5

188

10.249 €

Suzuki GSX-8R

83

205

10.000 €

Kawasaki Ninja 650

68

193

8.445 €

Aprilia RS 660

105

183

11.799 €

Honda CBR650R

95

209

10.799 €

Triumph Daytona 660

95

201

9.795 €

CFMoto 675 SR-R

88

195

< 8.000 €*

*Preis voraussichtlich

 

Fazit: Preis-Leistungs-Hammer mit Potenzial

Die Mitt 775R bietet für ihren Preis ein bemerkenswertes Paket: leistungsstarker Motor, hochwertige Komponenten, moderne Ausstattung und eigenständiges Design.  Sollte das Modell auch nach Deutschland kommen – sei es unter dem Namen Mitt oder Mash – könnte es sich als ernstzunehmende Alternative im heiß umkämpften Mittelklasse-Segment etablieren.