Hintergrund der Übernahme
Liberty Media hatte ursprünglich geplant, den Kauf der MotoGP-Anteile noch vor Ende des Jahres 2024 abzuschließen. Doch nun wird der Abschluss der Transaktion auf das Jahr 2025 verschoben, da die Europäische Kommission eine eingehende Prüfung eingeleitet hat. Im Rahmen einer sogenannten Phase-II-Untersuchung sollen mögliche Auswirkungen der Übernahme auf den Wettbewerb im Bereich der Rechtevergabe für Motorsportübertragungen untersucht werden.
Die EU-Kommission befürchtet, dass durch den Zusammenschluss der beiden Rechteinhaber für die größten Motorsportserien auf zwei und vier Rädern Preiserhöhungen für Zuschauer in kleineren Märkten drohen könnten. Außerdem wird ein potenzielles Monopol im Bereich der Motorsportübertragungen als Risiko angesehen.
Stellungnahme der EU-Kommission
In einer offiziellen Mitteilung erklärte die Europäische Kommission: „Die Transaktion wirft ernsthafte wettbewerbsrechtliche Bedenken in potenziell engen nationalen Märkten für die Lizenzierung von Übertragungsrechten für Motorsportinhalte im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) auf, da die Formel 1 in allen europäischen Ländern der klare Marktführer ist und die MotoGP oft der einzige Wettbewerber ist.“ Die Kommission hat nun bis zum 14. Mai 2025 Zeit, eine Entscheidung über die Genehmigung der Übernahme zu treffen.
Dorna Sports bleibt optimistisch
Trotz der Untersuchungen zeigt sich Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta optimistisch. Er betont die Chancen, die eine Zusammenarbeit mit Liberty Media bieten könnte. Ezpeleta kommentierte: „Wir erwarten, dass diese Übernahme die erforderliche Genehmigung der EU erhält, und freuen uns auf die potenziellen Möglichkeiten, mit Liberty Media zusammenzuarbeiten. Bis dahin bleiben wir unserer Strategie verpflichtet, den Sport auf neue Höhen zu bringen und unser beeindruckendes Wachstum fortzusetzen, um unsere weltweite Fangemeinde von über 500 Millionen weiter auszubauen.“
Beeindruckende Zahlen der MotoGP-Saison 2024
Ezpeleta wies zudem auf die Erfolge der MotoGP in der Saison 2024 hin. Er hob hervor, dass die Gesamtzuschauerzahl erstmals die Marke von 3 Millionen überschritten habe und sechs Rennstrecken neue Besucherrekorde verzeichneten. Besonders der Grand Prix von Frankreich stellte mit seiner Rekordkulisse alle bisherigen Veranstaltungen in den Schatten. „Wir wollen nicht nur an diese Erfolge anknüpfen, sondern noch mehr erreichen. Unsere Strategie beginnt bereits zu fruchten, und wir hoffen, dass die Fans genauso begeistert von der Zukunft sind wie wir“, so Ezpeleta weiter.
Finanzielle Dimension der Übernahme
Der Wert der Transaktion wird auf etwa 4,2 Milliarden US-Dollar geschätzt. Das entspricht rund 3,95 Milliarden Euro oder etwa 3,6 Milliarden Pfund. Sollte die Übernahme genehmigt werden, würde Liberty Media nicht nur die Kontrolle über die bedeutendsten Motorsportserien gewinnen, sondern auch einen erheblichen Einfluss auf die Rechtevergabe und die Vermarktung von Motorsportübertragungen ausüben.
Ausblick auf die Zukunft
Ob die EU-Kommission dem Deal zustimmt, bleibt abzuwarten. Sollte die Übernahme genehmigt werden, könnte dies bedeutende Veränderungen für die MotoGP mit sich bringen, insbesondere im Hinblick auf die Kommerzialisierung und globale Expansion der Serie. Liberty Media hat bereits in der Formel 1 gezeigt, dass sie in der Lage ist, den Sport weltweit zu vermarkten und neue Zielgruppen zu erschließen. Wie sich dies auf die MotoGP auswirken wird, bleibt abzuwarten.
Letzte Aktualisierung am 2025-01-08 / *Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API