Ein weiterer Faktor für die Entscheidung ist, dass die 125er-Modelle nicht mehr mit den neuen OBD2B-Abgasvorschriften kompatibel sind und keine entsprechende Aktualisierung erhalten werden. Anstatt weiter in diesen Bereich zu investieren, scheint KTM ihren Fokus auf größere Hubräume zu verlagern – etwa auf die 200 Duke und die 250 Duke, die als bessere Alternativen für die indischen Kunden gelten.
Finanzielle Schwierigkeiten und Umstrukturierung
Diese Entscheidung fällt in eine Zeit, in der KTM mit erheblichen finanziellen Problemen zu kämpfen hat. Die österreichische Marke hat in den letzten Monaten ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet und musste einen umfassenden Restrukturierungsplan unter der Aufsicht von Gläubigern umsetzen. Ende Februar 2025 wurde dieser Plan genehmigt, um das Unternehmen finanziell zu stabilisieren.
Ein großes Problem sind die großen Lagerbestände nicht verkaufter Motorräder, die KTM zusätzlich unter Druck setzen. Hinzu kommen erhebliche Schulden, die sich auf rund zwei Milliarden Euro belaufen. Dies führte zu massiven Umstrukturierungen, darunter Entlassungen und ein Rückzug aus bestimmten Rennserien, um Kosten zu senken.
Auswirkungen auf den europäischen Markt
Während diese Entscheidung für Indien getroffen wurde, stellt sich die Frage, ob sie auch Auswirkungen auf andere Märkte haben könnte. Besonders in Europa spielen 125er-Modelle eine wichtige Rolle, da sie für viele junge Fahrer den Einstieg in die Motorradwelt ermöglichen.
Sollte KTM sich auch in Europa aus dem 125er-Segment zurückziehen, könnte dies langfristige Folgen haben. Viele Motorradfahrer beginnen ihre Reise mit einer 125er und bleiben später oft einer Marke treu. Ohne diese Einsteigermodelle könnte KTM potenzielle Kunden an die Konkurrenz verlieren, was langfristig Auswirkungen auf den Marktanteil haben könnte.
Fazit
KTM hat mit der Einstellung der 125er-Modelle in Indien eine strategische Entscheidung getroffen, die möglicherweise vor allem aus finanziellen Zwängen resultiert. Während dieser Schritt dort möglicherweise nachvollziehbar ist, bleibt offen, ob dies ein erster Hinweis auf eine weitergehende Neuausrichtung ist – und ob andere Märkte folgen könnten. Sollte KTM in Europa ebenfalls aus diesem Segment aussteigen, könnte das langfristige Konsequenzen für ihre Marktposition haben.
[amazon bestseller=“Motorrad Wäsche“ items=“3″]







