Wie erwartet hat Honda gerade auf der Pressekonferenz zur Eicma die neue Fireblade vorgestellt. Die Berichte im Vorfeld stellten sich als wahr heraus: Sie bekommt die Bezeichnung CBR1000RR-R, die Spyfotos waren echt und es kommt nicht nur eine Version.

Bei der neuen Fireblade handelt es sich um eine komplette Neuentwicklung. Sie wurde für die Rennstrecke optimiert und soll ein beispielloses Maß an Performance und Kontrolle bieten. Der neue Reihen-Vierzylinder hat die gleichen Werte für Bohrung und Hub wie der Motor aus der MotoGP, außerdem nutzt er auch Technologien aus der Königsklasse.

 

„In diesem Jahr erleben wir die Geburt einer neuen Fireblade. Und unsere Absichten sind klar und deutlich: Das Terrain der CBR1000RR-R ist eindeutig die Rennstrecke, denn hier kann sie ihre erstklassige Performance am besten ausspielen. Der Motor hat die gleiche Bohrung und den gleichen Hub wie in der RC213V. Dabei haben wir uns dafür entschieden, eine Vierzylinder-Reihenmotor-Konfiguration und gleichmäßige Zündabstände beizubehalten, da uns dieses Layout die größten Freiheiten beim Packaging und der Höchstleitung sowie eine leichte Kontrolle ermöglicht. Wir sind fest davon überzeugt, dass alle Motorradfahrer mit unserer neuen CBR1000RR-R ein ganz neues Leistungsniveau erleben können. Sie ist eine Maschine, die auf der Rennstrecke wirklich in ihrem Element ist.”

 

Der Motor:

  • Kurzhubiger Vierzylinder-Reihenmotor für maximale Leistung bei hohen Drehzahlen
  • Ultra-kompaktes Layout durch „Semi-Cam“-Nockenwellenantrieb und den durch die Hauptwelle der Kupplung geführten Antrieb des Startermotors
  • Minimale interne Reibung durch ultraharte „Diamond-like Carbon“ (DLC) Nockenbeschichtungen und Bypasskanäle am unteren Ende des Wassermantels
  • Schlepphebel zur Ventilbetätigung, Titanpleuel und geschmiedete Aluminiumkolben zur Minimierung der trägen Massen
  • Ram-Air-Kanal durch den Steuerkopf zur Befüllung der Airbox
  • Titan-Endschalldämpfer, entwickelt in Zusammenarbeit mit Akrapovic

 

Der 1.000 cc Reihenvierzylinder wurde komplett neu entwickelt. Er leistet 160 kW (217,5 PS – 214,5 hp) bei 14.500 U/min. Das maximale Drehmoment von 113 Nm liegt bei 12.500 U/min an.

Um diese Leistung zu erreichen wurden größere Ventildurchmesser notwendig. Daher griff man auf die Werte der RC213V zurück: 81 mm und 48,5 mm.

Der Motor verfügt über einen „Semi-Cam“-Nockenwellenantrieb. Um Reibung zu minimieren, wurden die Nocken DLC-Beschichtet (Diamond-like Carbon). Dieses Verfahren setzt Honda zum ersten mal in einem Serienmotorrad an. Es bewirkt eine Reduzierung der Reibungsverluste im Ventiltrieb um 35 Prozent.

 

Elektronik:

  • Elektronischer Gasgriff (Throttle by Wire) für schnellere Reaktion und verbessertes Gefühl
  • Drei wählbare Fahrmodi plus die Option, die Leistungsabgabe, Motorbremse und Wheelie-Kontrolle einzustellen
  • Traktionskontrolle Honda Selectable Torque Control (HSTC) für optimales Drehmoment-Management in neun Stufen
  • Launch Control als Serienausstattung

 

Die drei Standard-Fahrmodi bieten die Option zum Ändern der Motorleistung und der Leistungscharakteristik. Der Leistungsparameter (P – Power) arbeitet hier in fünf Stufen, wobei 5 die höchste Leistungsstufe darstellt. Für die Motorbremse (EB) gibt es drei Stufen. Das Gleiche gilt für die Wheelie Control (W), die man zusätzlich deaktivieren kann.

Für die Wheelie Control sammelt die IMU Informationen über den Neigungswinkel der CBR1000RR-R. Zusätzlich gibt es Drehzahlsensoren an Vorder- und Hinterrad, um das Drehmoment aufrechtzuerhalten und den Wheelie zu kontrollieren, ohne die Beschleunigung zu beeinträchtigen.

 

Die Traktionskontrolle (HSTC – Honda Selectable Torque Control) ist in 9 Stufen einstellbar oder deaktivierbar. Für die Launch Control kann die Motordrehzahl in 1000er-Schritten von 6.000 bis 9.000 U/min gewählt werden.

 

Die Stoppie-Kontrolle und die ABS-gesteuerte Bremskraft wird durch die aktuelle Schräglage des Motorrads beeinflusst. Es gibt einen Modus für den Straßeneisatz (Sport-Modus) und einen für die Rennstrecke

 

Fahrwerk:

  • Neuer Aluminiumrahmen und Schwinge verbessern die Gewichtsverteilung, den Schwerpunkt und die Steifigkeitsbalance für ein Plus beim Handling und der Traktion
  • Sechs-Achsen Trägheitssensoreneinheit (Inertial Measurement Unit – IMU) von Bosch für genaue Erfassung der Fahrdynamik und Kontrolle der Arbeit aller elektronischen Systeme
  • Komplett einstellbare Fahrwerkselemente aus dem Rennsport: Showa 43 mm Big Piston Fork (BPF)-Vorderradgabel und Balance Free Rear Cushion Light (BFRC-Light) Federbein
  • Honda Electronic Steering Damper (HESD): neuer dreistufiger Lenkungsdämpfer von Showa mit IMU-basierter Steuerung für präzises Stabilitätsmanagement
  • Neue radiale Vierkolben-Bremssättel von Nissin mit ABS-Steuerung und wählbaren Modi SPORT/TRACK

 

Da der neue Motor kleiner ausfällt als bisher, wurde der Rahmen und die Schwinge erneuert. Dadurch ergibt sich eine komplett neue Geometrie der Fireblade. Man wollte damit auch ein noch präziseres Handling bei hohen Geschwindigkeiten, verbesserte Stabilität beim Beschleunigen und Bremsen und mehr Gefühl für das Grip-Limit erreichen.

 

Der Diamant-Rahmen besteht aus 2 mm starkem Aluminium. Der Radstand beträgt 1.455 mm, der Lenkkopfwinkel und der Nachlauft haben 24 Grad und 102 mm (bisher 1.405 mm, 23 Grad / 96 mm). Als „Nassgewicht“ gibt Honda 201 kg an!!!

 

Die neue Fireblade bekommt einen neuen elektronischen Lenkungsdämpfer von Showa. Die IMU misst jetzt die Fahrzeugzustände in sechs Achsen und ersetzt das bisherige 5-Achsen-System.

 

An der Front arbeitet eine 43 mm Big Piston Fork (BPF) Upside-down Gabel, die voll einstellbar und in der Länge angewachsen ist. Das bietet für die Rennstrecke mehr Freiheit in Bezug auf Geometrieäderungen. Die Dämpfung am Hinterrad übernimmt ein Showa Balance Free Rear Cushion Light System (BFRC-Light), das natürlich auch voll einstellbar ist.

In der CBR1000RR-R SP arbeitet eine 43 mm Öhlins NPX-Gabel, die Teil des semiaktiven Fahrwerks von Öhlins ist. Gesteuert wird es über Öhlins Electronic Control (S-EC). Am Hinterrad kommt ein Öhlins TTX36 Smart-EC Federbein zum Einsatz.

 

Gebremst wird in der Standardversion mit Nissin Vierkolben-Radialbremssättel die in 330 mm Bremsscheiben beißen. Bei der SP sind Brembo Stylema Vierkolben-Sättel verbaut.

 

Die 6-Zoll Felge bekommt eine neue Geometrie, um Gewicht zu sparen, gleichzeitig aber die Steifigkeit zu erhalten. Aufgezogen werden 200/55-ZR17 hinten und 120/70-ZR17 vorn.

 

Aerodynamik und Ausstattung

  • Aerodynamisch optimierte Verkleidung, Scheibe und Schutzblech minimieren die Frontfläche und den Luftwiderstand; flacheres Tanklayout für noch kompaktere Fahrerposition
  • In die Verkleidung integrierte Zusatzflügel (Winglets) nach dem Muster der RC213V MotoGP-Maschine verringern Wheelies und verbessern die Bremsstabilität
  • 5-Zoll-Farb-TFT-Display und vereinfachter Vier-Wege-Schalter an der linken Lenkerseite erleichtern die Steuerung der Assistenzsysteme
  • Honda Smart Key-System verbessert den Alltagskomfort und ermöglicht ein reduziertes Design der oberen Gabelbrücke

 

Die neue Verkleidung wurde aerodynamisch optimiert. Gerade der Luftwiderstand inkl. Fahrer in Rennhaltung wurde berücksichtigt. Sie bietet einen verringerten Auftrieb und verbesserte Bremsstabilität.

Der Tank wurde um 45 mm abgesenkt wodurch sich die Stirnfläche des darauf liegenden Fahrers verringert (er kann sich besser hinter der Verkleidungsscheibe „verstecken“).

 

Die untere Verkleidung wurde so gestaltet, dass die Luft nach unten geleitet wird, was im Trockenen den Luftwiderstand gegen den Reifen senkt und im Nassen das Wasser besser am Reifen vorbei führt. Durch die Optimierungen erreicht die neue Fireblade einen Luftwiderstandsbeiwert von 0,270.

 

Für Abtrieb bei hohen Geschwindigkeiten sorgen die Winglets, die effektiv den gleichen Abtrieb erzeugen wie die des MotoGP-Bikes von 2018. Sie verhindern eine Wheelie-Neigung beim Beschleunigen und sorgen für mehr Stabilität beim Bremsen und Einlenken in Kurven.

Jeweils drei Flügel sind in den seitlichen Verkleidungskanälen montiert. Dadurch haben sie keinen negativen Einfluss auf das Gier- und Rollverhalten beim Einlenken.

 

Die Assistenzsysteme können über das Vollfarben-TFT-Display eingestellt werden. Dank Smart Key-System braucht man keinen Schlüssel in die Zündung stecken, auch das Lenkerschloss funktioniert ohne Schlüssel.

 

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Mehr Informationen

 

Technische Daten:

MOTOR

 

Bauart

16-Ventil Viertakt-DOHC-Vierzylinder, Flüssigkeitskühlung

Hubraum (in cm³)

999,9 / SP: 1.000 (?laut Angabe Honda)

Ventile pro Zylinder

4

Bohrung & Hub (in mm)

81 x 48.5

Verdichtung

13.0 x 1

Max. Leistung

217 PS / 160 kW bei 14.500 U/min

Max. Drehmoment

113 Nm bei 12.500 U/min

Ölvolumen (in l)

4,0

KRAFTSTOFFSYSTEM

 

Gemischaufbereitung

PGM-DSFI

Tankinhalt (in l)

16,1

Benzinverbrauch (in l/100km)

6,25

ELEKTRIK

 

Starter

Elektrisch

Batterie

12-6 YTZ7S

KRAFTÜBERTRAGUNG

 

Kupplung

Mehrscheiben-Anti-Hoppingkupplung, nass

Kraftübertragung

6-Gang

Endantrieb

Kette

RAHMEN

 

Typ

„Twin Spar” Aluminium Composite-Rahmen

CHASSIS

 

Abmessungen (LxBxH, in mm)

2.100 x 745 x 1.140

Radstand (in mm)

1.455

Lenkkopfwinkel (in mm)

24 Grad

Nachlauf (in mm)

102

Sitzhöhe (in mm)

830

Bodenfreiheit (in mm)

115

Gewicht vollgetankt (in kg)

201

RADAUFHÄNGUNG

 

Federung vorne

Showa 43 mm Upside-Down-Gabel: „Big Piston“- Dämpfungssystem; Einstellung von Federvorspannung, Druck- und Zugstufe, 120 mm Federweg

SP: 43 mm Upside-Down-Gabel: Öhlins NPX Smart-EC; Einstellung von Federvorspannung, Druck- und Zugstufe, 125 mm Federweg

Federung hinten

Unit Pro-Link-System mit HMAS Gasdruckdämpfer; 10-stufige Einstellung der Federvorspannung; stufenlose Einstellung von Druck- und Zugstufe,
137 mm Federweg; Showa Balance-Free Rear Cushion-System mit Einstellung von Federvorspannung, Druck- und Zugstufe.

SP: Pro-Link-System mit Öhlins TTX36 Smart-EC Gasdruckdämpfer; Einstellung der Federvorspannung; Einstellung von Druck- und Zugstufe, 143 mm Federweg

RÄDER

 

Felgengrösse vorne (in Zoll)

17 x 3,5

Felgengrösse hinten (in Zoll)

17 x 6,0

Reifengröße vorne

120/70-ZR17

Pirelli Diablo Supercorsa SP

Bridgestone RS11

Reifengröße hinten

200/55-ZR17

Pirelli Diablo Supercorsa SP

Bridgestone RS11

BREMSEN

 

ABS Bauart

2-Kanal

Vorne

330 mm Doppelscheibe mit
radialen Nissin 4-Kolbensätteln

SP: 330 mm Doppelscheibe mit
Brembo 4-Kolbensätteln

Hinten

220 mm Scheibe mit
Brembo 2-Kolbensätteln

SP: 220 mm Scheibe mit
Brembo 2-Kolbensätteln

INSTRUMENTE & ELEKTRIK

 

Instrumente

TFT-LCD

Scheinwerfer

LED

Rücklicht

LED

 

Anstehende Veranstaltungen

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