Maßnahme ist in der Bevölkerung umstritten

Europaweiter Blitzermarathon am 03.04.2019

Am 03.04. ist es wieder so weit, in ganz Europa wird vermehrt geblitzt. Die entsprechenden Stellen werden noch bekannt gegeben. Grund für den Blitzermarathon ist eine erhoffte erzieherische Maßnahme und das Bewusstmachen auf Gefahren im Straßenverkehr – gerade wegen überhöhter Geschwindigkeit.

Kritiker vermuten allerdings eher, dass es schlicht an dem lukrativen Geschäftsmodell liegt. Je mehr Blitzer aufgebaut werden, desto mehr werden auch geblitzt. – Auch wenn im Vorfeld auf den Blitzermarathon aufmerksam gemacht wird und die Messstellen bekannt gegeben werden. Das zeigen die Erfahrungen der letzten Jahre.

Umfrage des Marktforschungsinstitut INSA-Consulere

Was die deutsche Bevölkerung von Verkehrskontrollen und den Blitzermarathon hält, wurde jetzt durch eine Umfrage im Auftrag der Coduka GmbH (Geblitzt.de) herausgefunden. Grundsätzlich sprechen sich über 80% der 1018 befragten Personen dafür aus, dass Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt werden sollten.

Geht es allerdings um den Blitzermarathon, dann befürworten es nur noch knapp die Hälfte. Woran könnte das liegen?

Jan Ginhold, Geschäftsführer der Coduka GmbH, hat eine Antwort: “Das großflächige Blitzen innerhalb von vierundzwanzig Stunden wäre nur dann nachhaltig, wenn man das Event mit verkehrspädagogischen Maßnahmen im Sinne einer besseren Aufklärung kombinieren würde. Zudem – und das sagen ja auch gut ein Viertel der Befragten – müssten die Einnahmen für passende Zwecke wie Straßenbau- und Sanierung verwendet werden.”

Wird in so kurzer Zeit so massiv geblitzt, dann sind auch Messfehler nicht zu vermeiden. Um das überprüfen zu lassen kann man den Anhörungsbogen und Bußgeldbescheid zur kostenfreien Prüfung an geblitzt.de schicken.

Die Chancen stehen in diesem Fall nicht mal so schlecht. In ca. 12 Prozent der betreuten Fälle wurde das Verfahren eingestellt. Bei 35 % besteht die Möglichkeit auf Strafreduzierung. Das ist auch nicht ohne Grund so, denn nicht alle Geschwindigkeitsmessanlagen sind für alle Fahrzeuge oder Umstände geeignet. So gibt es Messgeräte, die Probleme mit Motorrädern haben, oder auch welche, die durch eine LED-Beleuchtung am Fahrzeug falsche Messergebnisse ausspucken. Das größte Problem dürften aber wohl Bedienfehler an den Geräten sein.

Auch wer sich immer vorbildlich an die Straßenverkehrsordnung halten möchte, schafft dies nicht immer. Es ist schnell passiert, dass ein Verkehrsschild übersehen wird und schon bekommt man teure Fotos zugeschickt. Fast zwei drittel der Befragten wurden bisher schon mal geblitzt. Bei den über 60-jährigen steigt die Zahl sogar auf mehr als 70 %. Es schaffen also nicht viele ihr komplettes Leben im Straßenverkehr ohne geblitzt zu werden zu überstehen, da können die Vorsätze noch so gut sein.

Im Bezug auf die Strafen für Tempoverstöße sehen weniger als die Hälfte einen Bedarf diese zu verändern. Das ändert sich aber stark, wenn man nach dem Alter der Befragten eine Statistik erstellt. Geht es um eine höhere Bestrafung, dann fordern dies nur knapp ein Drittel der 18 – 29-Jährigen. Bei den 50 – 59-Jährigen sprechen sich bereits gut die Hälfte für strengere Sanktionen aus.

Ausgeblitzt: Driver's Black Book*
  • Dewitt, Dominique (Autor)

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190328 infografik blitzermarathon2019
“obs/CODUKA GmbH”

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