Neuer V4-Motor von CFMoto: Angriff auf Ducati und Aprilia?
CFMoto wagt sich mit einem neuen V4-Motor ins Segment der Hochleistungs-Motorräder und tritt damit in Konkurrenz zu etablierten Namen wie Ducati und Aprilia. Auf der EICMA stellte CFMoto ein spektakuläres Concept-Bike vor, das „Master of Speed“, dessen Design zwar extrem futuristisch ist, aber in dieser Form wohl nicht serienreif wird. Im Mittelpunkt steht hier vor allem der Motor: Der 90° V4 mit gegenläufiger Kurbelwelle bringt stolze 206 PS (151 kW) bei 14.500 U/min und ein Drehmoment von 114 Nm bei 12.500 U/min auf die Straße. Das Gewicht des Motors liegt bei nur 61,5 kg – ein Wert, der im Vergleich zur Konkurrenz beeindruckend ist und auf ein optimiertes Leistungsgewicht hinweist.
Diese Konstruktion verspricht ein verbessertes Handling, da die gegenläufige Kurbelwelle die Kreiselkräfte reduziert, was zu einem stabileren Einlenkverhalten und geringerer Wheelie-Neigung führen soll. Ob CFMoto mit diesem Motor tatsächlich in die Königsklasse der V4-Motoren aufsteigen kann, wird sich allerdings erst zeigen, wenn er in ein Serienmodell integriert und unter realen Bedingungen getestet wird.
Honda setzt auf V3 mit elektrischem Kompressor
Honda überraschte mit einem völlig neuen Motorenkonzept: einem V3-Motor mit elektrischem Kompressor. Der flüssigkeitsgekühlte Dreizylinder-Motor soll eine optimale Leistung für großvolumige Motorräder bieten und erinnert an das V3-Design der NS400R aus den 1980ern. Der Motor zeichnet sich durch einen 75° Zylinderwinkel und den Verzicht auf eine Ladeluftkühlung aus. Der elektrische Kompressor übernimmt die Ansaugluftsteuerung, was zu einem kompakteren Design und besserer Massenzentralisierung beiträgt.
Mit diesem V3-Konzept will Honda eine Brücke zwischen Fahrspaß und Alltagstauglichkeit schlagen. Der Fokus liegt dabei auf einer neuen Generation leistungsfähiger, vielseitiger Motorräder, die speziell für ein breites Einsatzspektrum entwickelt werden. Wann dieser Motor in einem Serienmodell verbaut wird, bleibt allerdings noch abzuwarten.
Ducati Panigale V2 und Streetfighter V2: Leichter, agiler, moderner
Mit der neuen Panigale V2 und der Streetfighter V2 bringt Ducati zwei interessante Zweizylinder-Modelle auf den Markt, die den aktuellen Supersport-Trend weiterführen. Die Panigale V2 wiegt nun fahrfertig 179 kg (395 lbs) und ist damit um 17 kg leichter als das Vorgängermodell. Angetrieben wird sie von einem 90° V2-Motor mit variabler Ventilsteuerung und Euro-5-Homologation, der 120 PS (88 kW) bei 10.750 U/min und ein Drehmoment von 93,3 Nm bei 8.250 U/min bietet. Die Version mit Renn-Auspuffsystem bringt sogar bis zu 126 PS (93 kW) auf die Straße.
Ducati hat auch die Elektronik und das Chassis optimiert. So ist die Panigale V2 in den Versionen V2 und V2S erhältlich, die sich durch ihre unterschiedlichen Fahrwerkskomponenten und Gewichtsunterschiede unterscheiden. Die Streetfighter V2 setzt auf dieselbe Motorbasis und ist als leichtestes Naked-Bike von Ducati konzipiert.
BMW F 450 GS Concept: Die neue A2-taugliche Enduro
BMW richtet sich mit dem F 450 GS Concept an A2-Führerscheininhaber, die eine leistungsstarke, aber dennoch leicht beherrschbare Mittelklasse-Enduro suchen. Der kompakte Zweizylinder-Reihenmotor leistet die für die A2-Klasse maximal zulässigen 48 PS (35 kW) und soll ein hohes Drehmoment auch bei niedrigen Drehzahlen bieten. Die F 450 GS wiegt rund 175 kg (386 lbs) und ist mit einem progressiven Dämpfungssystem und einstellbaren Federelementen ausgestattet.
Zudem setzt BMW auf moderne Technologie wie ein 6,5-Zoll-TFT-Display mit Konnektivität und konfigurierbaren Fahrmodi, was den Nutzwert im Alltag erhöhen soll. Die Serienversion der F 450 GS wird für 2025 erwartet.
Suzuki DRZ-4S und DRZ-4SM: Zwei neue Allrounder für Straße und Gelände
Suzuki präsentiert die Nachfolger der beliebten DRZ 400-Serie: die Dual-Sport-DRZ-4S für Straße und Gelände und die DRZ-4SM im Supermoto-Stil für den urbanen Einsatz. Beide Modelle verfügen über einen 398cc-Einzylindermotor mit DOHC-Technik, der 38 PS (28 kW) bei 8.000 U/min und ein Drehmoment von 37 Nm bei 6.500 U/min liefert. Der Verbrauch soll zwischen 3,4 und 3,5 Litern pro 100 km liegen.
Mit dem Suzuki Intelligent Ride System bieten beide Modelle eine Vielzahl von Assistenzsystemen und Fahrmodi, die sich je nach Einsatzgebiet anpassen lassen. Die DRZ-4S und DRZ-4SM sollen vor allem durch ihr vielseitiges Design und die Anpassungsfähigkeit im Alltag punkten.
Aprilia Tuono 457: Ein Naked-Bike für die A2-Klasse
Aprilia bringt mit der Tuono 457 ein neues Naked-Bike auf den Markt, das speziell auf A2-Führerscheininhaber zugeschnitten ist. Der 457cc Zweizylindermotor liefert 47,6 PS (35 kW) bei 9.400 U/min und ein Drehmoment von 43,5 Nm bei 6.700 U/min. Mit einem Gewicht von 159 kg (351 lbs) ist die Tuono 457 leicht und agil, was sie zu einem interessanten Einsteiger-Bike macht.
Mit einer modernen Upside-Down-Gabel, Doppelscheibenbremsen und einem 2-Kanal-ABS will Aprilia für hohe Sicherheitsstandards sorgen. Die Ausstattung mit Ride-by-Wire und drei Fahrmodi soll zudem ein vielseitiges Fahrerlebnis bieten.
KTM 1390 Super Duke GT: Mehr Power für Straße und Track
KTM bringt mit der neuen 1390 Super Duke GT eine überarbeitete Version ihrer Langstreckenmaschine auf den Markt. Der bekannte 1350cc LC8 V2-Motor wurde weiter optimiert und bietet nun eine höhere Leistung und ein besseres Drehmoment. Zu den Neuerungen zählen ein zentraler Lufteinlass, eine optimierte Airbox und eine verbesserte Ergonomie für längere Touren.
Das Fahrwerk basiert auf der Super Duke R Evo und bietet eine semi-aktive Federung. Zusätzlich ist die Super Duke GT mit einem modernen 8,8-Zoll-TFT-Display, adaptivem Tempomat und neuen Assistenzsystemen ausgestattet. Für Fahrer, die sowohl auf der Straße als auch auf der Rennstrecke unterwegs sein wollen, könnte die 1390 Super Duke GT eine interessante Option sein.
Hondas Elektrokonzepte: EV Fun und EV Urban
Honda präsentierte auf der EICMA ihre Elektro-Motorradkonzepte EV Fun und EV Urban. Die Modelle sollen jeweils verschiedene Anforderungen bedienen: Das EV Fun-Konzept ist als Freizeit-Bike ausgelegt, während das EV Urban-Konzept sich als urbaner Alltagsbegleiter versteht. Mit einer Reichweite von über 100 km und der Möglichkeit, an CCS2-Schnellladegeräten geladen zu werden, möchte Honda insbesondere im urbanen Raum eine Alternative bieten.
Honda plant den Markteintritt dieser Modelle für 2025 und hat sich ehrgeizige Ziele gesteckt: Bis 2040 will Honda einen CO₂-neutralen Motorradmarkt erreichen und Marktführer im Bereich Elektromobilität werden.
Fazit: Vielversprechende Innovationen und spannende Konzepte
Die EICMA 2024 brachte eine Vielzahl von Innovationen, von neuen Motorenkonzepten bis hin zu zukunftsweisenden Elektro-Bikes. Hersteller wie CFMoto, Honda, Ducati und BMW setzen verstärkt auf technische Neuerungen, die sowohl die Leistung als auch das Fahrerlebnis verbessern sollen. Es bleibt abzuwarten, welche dieser Konzepte den Sprung in die Serienproduktion schaffen und wie sie sich im Alltag bewähren werden. Die kommenden Jahre versprechen jedenfalls eine spannende Zeit für Motorradliebhaber und technikaffine Fahrer.
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