Als Motorradfahrer ist man im Straßenverkehr besonders gefährdet. Auch noch so gute Sicherheitskleidung oder Airbag-Jacken können die fehlende Knautschzone nicht ersetzen. Mit Hilfe von Unfallsimulationen möchte Bosch einen „Emergency Assistant“ entwickeln.
Das System soll nach einem Unfall automatisch Kontakt zu einer Rufleitstelle aufnehmen und die Abläufe der Rettungskette beschleunigen. Dabei hat es das System etwas schwieriger wie ein eCall, das für neue PKWs seit 31.03.2018 vorgeschrieben ist. Es muss erkennen, dass es sich hierbei wirklich um einen Unfall handelt und das Motorrad nicht nur im Stand umgefallen ist.
Um die Sachlage zu beurteilen greift Bosch auf intelligente Sensoren und spezielle Algorithmen, die sich noch in Entwicklung befinden, zurück. Für diese Entwicklung wird eine umfangreiche Datenbasis benötigt, die durch Crash-Tests gefüttert wird.
Es reicht nicht aus, dass die rund 50-Cent-Stück-großen Sensoren die Daten von ABS und MSC (Motorcycle Safety Control) abgreifen können. Es muss auch geklärt werden in welchen Fällen Beschleunigungssensoren Daten liefern, die nicht von einem Unfall stammen, z.B. beim Fahren durch ein Schlagloch oder einem Umfallen des Motorrads.
Zum Sammeln weiterer Daten hat Bosch bisher 18 Motorräder gezielt gecrasht, dabei bediente man sich bei allen Sparten von Sportlern über Tourer bis hin zu Reiseenduros.
Da ein solches System bei Autos bereits Vorschrift ist und man die Zahl der tödlichen Unfälle im Straßenverkehr reduzieren möchte, wird gerade darüber diskutiert ein solches System auch bei Motorrädern zur Pflicht zu machen. Bisher bietet nur BMW ein ähnliches System für einige der eigenen Modelle an.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-21 / *Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API