BMW bringt die nächste Generation ihrer Superbikes M 1000 RR und S 1000 RR auf den Markt.  Mit umfangreichen Anpassungen an Motor, Rahmen und Aerodynamik sollen beide Modelle mehr Leistung und Kontrolle bieten.  Hier eine detaillierte Übersicht der neuen Features und Unterschiede der beiden Modelle, die speziell für den Einsatz auf der Rennstrecke entwickelt wurden.

BMW M 1000 RR: Mehr Leistung und verbesserte Aerodynamik für maximale Rundenzeiten

Die BMW M 1000 RR wird als das stärkere der beiden Modelle präsentiert und soll sich speziell für anspruchsvolle Rennfahrer eignen, die das Maximum aus der Maschine herausholen wollen.  Wesentliche technische Anpassungen an Motor und Rahmen sowie das überarbeitete Aerodynamik-Paket stehen im Mittelpunkt der Neuerungen.

 

Leistungsstärkerer Motor

Die neue M 1000 RR erhält eine deutliche Leistungssteigerung von 4 kW (6 PS), womit sie nun 160 kW (218 PS) bei 14.500 U/min leistet.  In der Kombination mit einem Drehmoment von 113 Nm bei 11.000 U/min bietet der Reihen-Vierzylindermotor genug Potenzial für den Einsatz auf der Rennstrecke.  Die Höchstdrehzahl liegt weiterhin bei 15.100 U/min. Ermöglicht wurde diese Mehrleistung durch eine Reihe von technischen Modifikationen wie neu gestaltete Titan-Ventile, ein gesteigertes Verdichtungsverhältnis von 14,5:1 sowie vergrößerte Einlass- und Auslasskanäle.  Der Durchmesser der Drosselklappen wurde von 48 mm auf 52 mm erhöht, wodurch die Durchlassfläche um 17 % gewachsen ist.

 

Verbesserte Aerodynamik mit neuen Winglets

Die M 1000 RR wurde zusätzlich in der Aerodynamik optimiert.  Die neu designten Winglets, gefertigt aus Carbon (CFK), sorgen bei hohen Geschwindigkeiten für erhöhten Abtrieb, was insbesondere in Kurven und Schräglagen mehr Stabilität verleiht.  Der aerodynamische Abtrieb wurde bei 300 km/h von 22,6 auf 30 kg erhöht, ohne die Höchstgeschwindigkeit von 314 km/h zu beeinträchtigen.  Auch die Verkleidung und die Scheibe im Frontbereich wurden angepasst, um den Luftwiderstand zu minimieren.

 

Kurzhub-Gasgriff für präzise Beschleunigung

Ein weiteres Highlight der M 1000 RR ist der neue M Kurzhub-Gasgriff.  Der Drehwinkel wurde von 72 Grad auf 58 Grad reduziert, was besonders auf der Rennstrecke eine exakte Kontrolle der Beschleunigung erleichtern soll, ohne dass das Handgelenk stark gedreht werden muss.

 

Neue Fahrassistenzsysteme für besseres Handling

Serienmäßig verfügt die M 1000 RR über die Dynamische Traktionskontrolle (DTC), die nun die Funktionen Slide Control und Brake Slide Assist integriert.  Der Lenkwinkelsensor misst kontinuierlich den Driftwinkel am Hinterrad und passt die Traktionsregelung entsprechend an, um Powerslides besser kontrollieren zu können.  Brake Slide Assist unterstützt die Fahrer beim Anbremsen in Kurven und kontrolliert den Bremsdruck am Hinterrad, was in Kombination mit der Motorschleppmomentregelung eine hohe Stabilität gewährleisten soll.

 

BMW S 1000 RR: Leichtere und angepasste Version für die Rennstrecke

Im Vergleich zur M 1000 RR ist die S 1000 RR mit einer Leistung von 154 kW (210 PS) bei 13.750 U/min etwas zurückhaltender.  Dieses Modell spricht vor allem Fahrer an, die eine ausgewogene Mischung aus Rennstrecken- und Straßentauglichkeit suchen.

 

Leistungsdaten und technischer Aufbau

Die S 1000 RR ist ebenfalls mit einem Reihen-Vierzylindermotor ausgestattet, jedoch liegt das Verdichtungsverhältnis bei 13,3:1, was im Vergleich zur M 1000 RR für eine leicht andere Charakteristik sorgt.  Sie liefert ein maximales Drehmoment von 113 Nm bei 11.000 U/min und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von über 300 km/h.  Technische Änderungen umfassen auch hier vergrößerte Einlass- und Auslasskanäle sowie ein optimiertes Abgassystem, das den Anforderungen der Euro 5+ Abgasnorm gerecht wird.

 

Aerodynamische Anpassungen und Winglets

Wie bei der M 1000 RR spielt auch bei der S 1000 RR die Aerodynamik eine große Rolle.  Die Winglets sind neu gestaltet und erzeugen bei 300 km/h einen Abtrieb von 23,1 kg, was die Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten verbessern soll.  Zudem verfügt die S 1000 RR über integrierte Brake Ducts, die die Bremsen gezielt kühlen und so auch unter Belastung eine konstante Bremsleistung ermöglichen.

 

Fahrmodi und Elektronikpaket

Die S 1000 RR ist serienmäßig mit den Fahrmodi „Rain“, „Road“, „Dynamic“ und „Race“ ausgestattet, während die „Race Pro“-Modi bei der M 1000 RR als erweiterte Anpassungsmöglichkeiten für die Rennstrecke zur Verfügung stehen.  Zusätzlich bietet die S 1000 RR den Dynamischen Bremsassistenten (DBC), der beim Bremsen unbeabsichtigte Gasbetätigungen verhindert, was insbesondere bei Notbremsungen auf der Rennstrecke eine höhere Stabilität verspricht.

 

Unterschiede der beiden Modelle

Die BMW M 1000 RR und die S 1000 RR unterscheiden sich vor allem in der Ausrichtung auf ihre Zielgruppe und den Einsatzbereich:

  1. Motorleistung: Die M 1000 RR bietet mit 218 PS (160 kW) bei 14.500 U/min mehr Leistung als die S 1000 RR mit 210 PS (154 kW) bei 13.750 U/min. Dies macht die M 1000 RR zur stärkeren Wahl für den reinen Rennstreckeneinsatz.
  2. Aerodynamik: Beide Modelle verfügen über Winglets, jedoch erzeugt die M 1000 RR einen höheren Abtrieb bei 300 km/h und ist dadurch besonders für hohe Kurvengeschwindigkeiten geeignet. Die S 1000 RR bietet jedoch zusätzliche Funktionen wie die Brake Ducts zur gezielten Bremskühlung.
  3. Assistenzsysteme und Fahrmodi: Während die M 1000 RR über das fortschrittliche DTC-System mit Slide Control und Brake Slide Assist verfügt, ist die S 1000 RR mit den regulären DTC-Systemen und den Fahrmodi für die Straße und die Rennstrecke ausgestattet. Die M 1000 RR bietet erweiterte Race Pro-Optionen für eine individuelle Abstimmung.
  4. Design und Farbvarianten: Die M 1000 RR wird in Lightwhite uni und Blackstorm metallic als M Competition angeboten. Die S 1000 RR ist in den Farbtönen Blackstorm metallic, Bluestone metallic und in Lightwhite uni / M Motorsport verfügbar.

Mit diesen beiden neuen Modellen richtet sich BMW Motorrad an unterschiedliche Bedürfnisse und Fahrstile.  Während die M 1000 RR kompromisslos für die Rennstrecke entwickelt wurde, bietet die S 1000 RR eine leicht angepasste Variante, die auch für ambitionierte Hobbyfahrer interessant ist.

 

BMW M 1000 RR – Technische Daten und Ausstattungsmerkmale

  • Leistung: 218 PS / 215 hp / 160 kW bei 14.500 U/min
  • Drehmoment: 113 Nm bei 11.000 U/min
  • Höchstgeschwindigkeit: 314 km/h
  • Hubraum: 999 cm³
  • Verdichtungsverhältnis: 14,5:1
  • Motor: Wassergekühlter Reihenvierzylinder mit DOHC und variable Einlass-Nockenwellensteuerung (BMW ShiftCam)
  • Ventile pro Zylinder: 4, Titan
  • Drosselklappendurchmesser: 52 mm
  • Abgasanlage: Titan, optimierte Rohrführung im Vorschalldämpfer
  • Rahmen: Aluminiumverbund-Brückenrahmen, Motor mittragend
  • Fahrwerk vorne: Upside-Down-Teleskopgabel, 45 mm, einstellbare Federvorspannung, Zug- und Druckstufe
  • Fahrwerk hinten: Aluminium-Zweiarmschwinge, Zentralfederbein, einstellbare Federvorspannung, Zug- und Druckstufe
  • Federweg (vorne/hinten): 120 mm / 118 mm
  • Radstand: 1.458 mm
  • Lenkkopfwinkel: 66°
  • Bremsen vorne: M Doppelscheibenbremse Ø 320 mm, radiale Vierkolbenfestsättel
  • Bremsen hinten: Einscheibenbremse Ø 220 mm, Zweikolbenfestsattel
  • Räder: M Carbonräder
  • Reifen vorne/hinten: 120/70 ZR17 / 200/55 ZR17
  • Gewicht (fahrfertig vollgetankt): 194 kg (428 lbs)
  • Tankinhalt: 16,5 l
  • Elektronik: Dynamische Traktionskontrolle (DTC) mit Slide Control, Brake Slide Assist, ABS Pro, sechs Fahrmodi inkl. „Race Pro“, neuer M Kurzhub-Gasgriff (58° Drehwinkel)
  • Aerodynamik: Carbon-Winglets, Abtrieb bei 300 km/h: 30 kg
  • Farben: Lightwhite uni, Blackstorm metallic (M Competition)

BMW S 1000 RR – Technische Daten und Ausstattungsmerkmale

  • Leistung: 210 PS / 207 hp / 154 kW bei 13.750 U/min
  • Drehmoment: 113 Nm bei 11.000 U/min
  • Höchstgeschwindigkeit: über 300 km/h
  • Hubraum: 999 cm³
  • Verdichtungsverhältnis: 13,3:1
  • Motor: Wassergekühlter Reihenvierzylinder mit DOHC und variable Einlass-Nockenwellensteuerung (BMW ShiftCam)
  • Ventile pro Zylinder: 4, Titan
  • Drosselklappendurchmesser: 48 mm
  • Abgasanlage: Euro 5+ konform
  • Rahmen: Aluminiumverbund-Brückenrahmen, Motor mittragend
  • Fahrwerk vorne: Upside-Down-Teleskopgabel, 45 mm, einstellbare Federvorspannung, Zug- und Druckstufe
  • Fahrwerk hinten: Aluminium-Zweiarmschwinge, Zentralfederbein, einstellbare Federvorspannung, Zug- und Druckstufe
  • Federweg (vorne/hinten): 120 mm / 117 mm
  • Radstand: 1.456 mm
  • Lenkkopfwinkel: 66,2°
  • Bremsen vorne: Doppelscheibenbremse Ø 320 mm, radiale Vierkolbenfestsättel
  • Bremsen hinten: Einscheibenbremse Ø 220 mm, Einkolbenschwimmsattel
  • Räder: Aluminiumgussräder, optional M Carbonräder
  • Reifen vorne/hinten: 120/70 ZR17 / 190/55 ZR17
  • Gewicht (fahrfertig vollgetankt): 198 kg (436 lbs), mit M-Paket: 193,5 kg (427 lbs)
  • Tankinhalt: 16,5 l
  • Elektronik: Dynamische Traktionskontrolle (DTC) inkl. vier Fahrmodi (Rain, Road, Dynamic, Race), ABS Pro, Dynamischer Bremsassistent (DBC), Hill Start Control Pro
  • Aerodynamik: Neue Winglets, Abtrieb bei 300 km/h: 23,1 kg, integrierte Brake Ducts zur Kühlung
  • Farben: Blackstorm metallic, Bluestone metallic, Lightwhite uni / M Motorsport (mit M-Paket)
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